- Traum -

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"Wie geht es dir?", fragte sie sanft und lächelte mich an. Mal wieder saßen wir am Strand und schauten aufs Meer hinaus. "Es geht mir besser. Wie geht es dir?" Sie kicherte. "Ich bin tot, wie soll es mir gehen? Ich bin erschöpft und müde." Sie griff nach meiner Hand und lehnte sich an meine Schulter. Auch wenn sie tot war, fühlte sich all das so real an. Auch wenn es ein Traum war. "Wie kann es sein das ich Kontakt zu dir aufnehmen kann?" "Die Kräfte, die in dir schlummern, verbinden dich mit den Toten. Du kannst Kontakt zu Ihnen aufnehmen und sie sehen. Du kannst mit Ihnen reden und ihnen Dinge befehlen. Du kannst jedoch auch Menschen kontrollieren. Du kannst ihre Gedanken lesen und du kannst sie umlenken. Du kannst Taten ändern, das heißt du kannst das vorausbestimmen was ein Mensch tut." Das erklärte wieso ich immer so viele Stimmen hörte auf öffentlichen Plätzen. "Aber wieso kann ich das?" Sie schaute mir in die Augen. "Weil du besonders bist. Ich bin es auch gewesen, naja bin es immer noch. Deshalb bin ich nun tot. Lena will dich auch töten und alle die deiner Spezies angehören." Kurz schwiegen wir. "So wie deine Schwestern." "Meine Schwestern?" Sie nickte. "Du hast drei Schwestern. Zwei davon sind was genauso besonderes wie du." Mich schockierte die Tatsache das ich Geschwister hatte um einiges mehr. "Weißt du was von Ihnen?" Sie grinste. "Ihre Namen sind Jasmin, Carolin und Stella. Jasmin ist ebenfalls 16, Carolin ist 12 und Stella ist 7." "Wieso hatte mich meine Mutter von Ihnen getrennt?" Sie seufzte und drückte meine Hand etwas fester. "Das musst du selber herausfinden. Dabei kann ich dir nicht helfen." Dann verschwand sie. Doch dieser reale Traum endete nicht. Stattdessen tauchte jemand auf, den ich überhaupt nicht gebrauchen konnte. Ich versuchte aufzuwachen aber es klappte nicht. "Hast du nicht zugehört? Wir sind beide gleich. Ich kann deine Taten bestimmen du dummes Kind." Lena legte ihre Hand auf meine Schulter und lachte kalt. Ich schüttelte sie ab und stand auf. "Du weißt das es kein Entkommen gibt. Das ich dich immer kriegen werde und dich foltern werde.", lachte sie. "Sei leise und lass mich endlich aufwachen." "Sehe ich so aus? Du wirst hier solange bleiben wie ich will. Ich bin mächtiger als du, vergiss das nicht." Ich lief weiter. Ich wusste nicht einmal wo ich war, aber ich lief. Sie folgte mir, aber das war mir egal. Nach einer halben Ewigkeit blieb ich stehen und sah mich um. Lena war weg und ich war wieder alleine. Aber ich wachte nicht auf. Ich versuchte alles um endlich in die reale Welt zurück zu gelangen aber es klappte nicht. Die Sonne erschien langsam am Himmel. Es wurde Mittag. Ich lief weiter am Strand entlang bis ich zu einem Steg kam. Dort stand ins Holz geritzt das ich zwei Wahlen hatte. Entweder du springst ins kalte Wasser und wachst auf oder du bleibst bis Einbruch der Nacht hier und bist für immer hier gefangen. Langsam ging ich zum Rand des Steges und überlegte. Da ergriff eine Hand von hinten meine. "Spring, du schaffst das." Mein Wunsch war es gewesen bei Kaithlin zu sein. "Ich will aber nicht." Sie funkelte mich böse an. "Spring, lebe weiter. Ich passe auf dich auf." Sie drückte mir einen Kuss auf die Wange und schubste mich ins Wasser. Ich spürte wie alles um mich. Herum schwarz wurde und plötzlich hörte ich Stimmen.
"Sein Herz schlägt wieder.", rief der Arzt durch den Raum. Ich hatte drei Tage geschlafen. Nun ja, eher gesagt hatte mein Herz ausgesetzt, was mir aber nicht bewusst war. Es hatte sich angefühlt wie ein paar Stunden. Eine Hand ergriff meine. "Er schläft vermutlich noch. Warten sie ein paar Stunden, wenn er nicht aufwacht müssen wir ihn ins künstliche Koma versetzen." Senna schniefte. "Ich glaube an dich Max. Ich liebe dich." Ich wollte mich bewegen, meine Augen aufschlagen und sie in den Arm nehmen. Aber es klappte nicht. Auch nach einigen Stunden konnte ich nichts tun. Ich lag schon im Koma ihr dämlichen Trottel, war alles was mir durch den Kopf ging. "Die Gerichtsverhandlung wurde abgesagt. Solang bis du wieder wach bist.", flüsterte mir Senna ins Ohr. "Bitte wach auf mein Schatz." Aber nichts konnte ich tun. Einige Tage vergingen, Christoph kam, auch Lorena ließ sich einige Male blicken. Auch Kaithlin's Vater kam einmal vorbei um sich bei mir zu entschuldigen. Aber ich blieb regungslos. Bis jemand den Raum betrat, der eigentlich ein Verbot dafür hatte.

The Song of the DeadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt