Freitag, 15. Juli

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Da ich noch nicht in die Schule musste, war es kein Problem das ich bei Kathy eingeschlafen bin. Sie schlief noch als ich aufwachte. Eine Weile lag ich da noch, dann wachte sie auf. "Morgen.", flüsterte sie mir mit einem leichten Kuss auf die Lippen. Sie schien sehr mitgenommen zu sein. "Was ist los?", fragte ich. "Ich bin viel zu schwach für die Schule." "Dann bleib hier." Da kam die Krankenschwester auch schon rein. "Heute Schule?", fragte sie und lächelte uns an. Kathy schüttelte den Kopf und die Krankenschwester ging wieder nickend aus dem Zimmer. "Was wollen wir heute machen?", fragte sie und setzte sich auf. "Du bleibst im Bett würde ich mal sagen, ich geh kurz runter und komm in so 10-15 Minuten wieder." Sie schaute böse. "Beeil dich und nehm am besten Deo mit, sonst stinkst du so." Ich schaute sie schockiert an. "Ich bin nicht blöd, ich weiß das du rauchst." Ich grinste und verließ das Zimmer. Unten vor Tür zündete ich mir meine Zigarette an und beobachtete die Menschen. Plötzlich fiel mir Lena auf. Sie stand an einem Brunnen und unterhielt sich mit einer Frau. Ich wendete mein Blick ab und rauchte sie zu Ende. Dann ging ich wieder rein. "Lena ist am Brunnen.", sagte ich und betrat den Raum. Doch Kathy saß nicht auf ihrem Bett sondern in der Ecke ihres Zimmers. Sie schaukelte vor und zurück wie eine verrückte. "Kathy?" Sie schaute zu mir hoch. "Was?", fragte sie leise und weinend. "Was ist los?" Das bemerkte ich das sie am Bauch blutete. "Kathy was ist das?" Sie schaute auf ihre Knie. "Lena war hier." Sie schon ihr top nach oben. Ich rannte aus dem Zimmer und holte einen Arzt. Kathy wurde die Schnittwunde am Bauch zugenäht und wurde dann wieder auf ihr Zimmer gebracht. Als sie aufwachte lächelte sie mich an. "Danke.", flüsterte sie und drückte meine Hand. "Was ist passiert?" Sie schwieg kurz. "Lena hat mich bedroht, sie wollte das ich Schluss mache. Ich habe mich geweigert, da hatte sie mir auch schon in den Bauch geschnitten." "Du musst diese Frau bei der Polizei melden. Die ist gemeingefährlich." Sie zuckte mit den Schultern. "Die letzten Jahre bin ich auch mit ihr fertig geworden, das ist jetzt nicht viel schlimmer." "Doch ist es verdammt. Sie hat dich versucht abzustechen. Die Frau will dich umbringen.", sagte ich etwas lauter. Sie schreckte zusammen. "Es.. Es tut mir leid.", sagte ich nun wieder leiser. Sie schluchzte leicht. Ich sah ihr die Schmerzen an. "Drücke meine Hand so fest du kannst, wenn die Schmerzen nicht auszuhalten sind." Sie nickte und lächelte schwach. Dann drückte sie meine Hand. Sie begann zu weinen. "Soll ich einen Arzt holen?" Sie schüttelte den Kopf. "Brauchst du etwas?" "Ja, dich." Sie schaute mich an und versuchte sich hinzusetzen. "Nein, bleib liegen." Ich beugte mich über sie und küsste sie. Für einen kurzen Moment vergaßen wir beide alles was bisher passiert war. Für einen Moment fühlte sich es so an als wäre alles gut. "Kathy?", sagte eine sanfte Stimme. Es waren ihr Vater und ihre Stiefmutter. Sie lächelte zur Tür und ihr Vater kam ans Bett. Er schaute auf ihren Bauch und dann zu ihr. "Lena war hier." Ihr Vater setzte sich besorgt auf die Bettkante. "Warum hast du nicht geholfen?" "Er war nicht dabei, er war zu dem Zeitpunkt Weg." Er musterte mich. "Wo warst du?" "Eine rauchen.", sagte ich und schaute auf den Boden. "Hast du Lena hochgehen sehen?" Ich schüttelte den Kopf. "Na gut. Wie geht's dir?", fragte ihr Vater und Strich ihr durchs Haar. "Gut, mir geht es besser." Er lächelte. "Wie geht es dir?", fragte mich Molina und schaute mich bedrückt an. "Mir geht's auch gut.", sagte ich gelogen. Sie nickte und wendete sich Kathy wieder zu. "Wann kann ich wieder nach Hause?" Ihr Vater schwieg kurz. "Sobald du wieder mehr als 47 Kilo wiegst." Sie schaute mich an. "Verlass mich bitte nicht.", sagte sie und reichte mir ihre Hand. Ihr Vater Stand von der Bettkante auf und ging zu Molina auf die anderer Seite. Ich setzte mich zu ihr und nahm ihre Hand. "Niemals."

The Song of the DeadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt