Angelique POV

Kurz bevor der Blitz aufleuchtete, kniff ich meine Arme zusammen und grinste breit. Ich wollte nicht wissen, wie bescheuert ich darauf aussah. Zayn brummte neben mir ein wenig.

"Auuu! Dieses scheiß helle Licht. Irgendwann bin ich noch blind.", sagte er, was mich zum Grinsen brachte. Er konnte so süß wie Zucker sein, aber auch verdammt heiß wie Feuer. Er öffnete das Bild und bekam einen lauten Lachanfall. "Wir sehen so behindert aus!" Ich schaute mir das Foto an und schüttelte den Kopf. Zayn's Augen waren ziemlich hellbraun durch den Blitz und seine weißen Zähne strahlten um die Wette. Und dann war da ich. Als ich den Schokobart auf dem Foto erkannte, wischte ich mit meinem Handrücken über meinem Mund. Hoffentlich war der jetzt weg.

Keine Sekunde später betrat Louis das Zimmer und Zayn fotografierte ihn auch mit Blitzlicht. Louis' Gesichtsausdruck war der Beste, den ich jemals in meinem Leben gesehen habe. Er blieb ganz erschrocken stehen und hatte seinen Mund leicht geöffnet. Zu dem O-Mund kam noch sein Schielen.

"Oh Gott.", sagte er und zappelte mit seinem ganzen Körper als hätte er gerade einen Stromschlag erhalten.

"Das ist der Blitz des Augentods.", grinste Zayn, der mir das Bild zeigte. Das hätte ich gern auf meinem Handy, aber das würde so komisch kommen. Ich würde Louis irgendwie für die tolle Zeit danken, weil er so unglaublich nett war und mich aus meinem Gefängnis rausholte. Aber leider wusste ich nicht, wie. Ein einfacher Wangenkuss würde komisch ankommen und eine Umarmung genauso, oder nicht?

Er pflanzte sich wieder neben mich hin und grummelte sogleich los. Ich und Zayn schauten ihn verwirrt an.

„Wieso brummst du so?", fragte Zayn, der sein Handy in der Hand hielt. Die Bildschirmhelligkeit war auf volle Pulle gestellt, sodass Zayn's Gesicht von unten beschien wurde. Es schaute ein wenig gruselig aus, aber immer noch heiß.

„Ich habe die Chips vergessen. Steht jemand auf und holt sie? Ich habe keine Lust jetzt nochmal nach unten zu laufen.", jammerte Louis und hatte alle viere von sich gestreckt. Er sah wie ein Marienkäfer aus, der hilflos auf dem Rücken lag und die Kraft nicht mehr fand sich rumzudrehen.

„Na, gut. Ich gehe. Aber dann darf ich zuerst anfangen zu essen.", sagte Zayn, der zur Tür taumelte. Den Display immer noch offen, das Licht auf volle Stärke.

„Jaja.", winkte Lou, der nach der Fernbedienung tastete und seinen Hintern hob, als er merkte, dass er drauf lag. Ich musste lächeln, weil es mich an Yogaübungen erinnerte, was ich manchmal im TV sah. Soll wohl gut für die Muskulatur, das innere Wohlbefinden und dem gesamten Körper sein. Ich hielt nicht viel davon, weil ich mich sicher nicht wie ein Hippie auf den Boden wälzte und mein Bein hinter meinem Kopf tat und dabei die Figur der sterbenden Kracke nachahmen sollte. Vielleicht gab es noch den fliegenden Pinguin, wo jeder mit den Armen wedelte oder sich auf ein Bein zu stellen hat, um den geraden Baum darzustellen. Das wäre eine lustige Möglichkeit für eine Party oder für die Langeweile. Ich glaube, mit Zayn und Louis würde es was lustiges sein.

„Hoffentlich beeilte der sich mal. Ich habe Hunger." Er legte seine Hand auf seinen Bauch und streichelte sich selbst im Uhrzeigersinn. Eine gute Methode, um schlimmes Bauchweh zu verjagen. Oder man lege sich eine Wärmflasche auf den Bauch. Hat denselben Effekt.

Ich habe auch Hunger, dachte ich und schlürfte meinen lauwarmen Kakao aus der Tasse, die ich auf den Schreibtisch, der direkt neben sein Bett stand, rauf. Dabei beugte ich mich über Lou's Körper und wieder einmal tauchte Harry in meinen Gedanken auf. Dieser Abend erinnerte mich zunehmend an die Situation auf meinem Bett daheim. Dort, wo der Lockenkopf mich voller Gefühl geküsst hatte und zärtlich meine Haut unter meinem Oberkörper streichelte. Das Gefühl werde ich nie wieder vergessen. Fast hätte er es geschafft meinen Pullover auszuziehen, aber das habe ich nicht gewollt. Dafür war es mir noch zu früh.

In Hell's KitchenOnde as histórias ganham vida. Descobre agora