Kapitel 21

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Louis POV

Zum ersten Mal hatte ich brav meine aufgetischten Hausaufgaben gemacht, damit jeder langsam mal ein anderes Bild von mir bekam.
Ordentlich heftete ich die zehn Blätter in die Hefter ein, zu dem das Fach gehörte und verstaute die dann in meine Schultasche und schulterte die dann.
Noch zwei Tage, dann hatte ich Geburtstag und dann beganen endlich die Ferien, in denen ich unbedingt Party machen gehen wollte. Die paar Tage Zuhause waren so stinkend langweilig gewesen, dass ich bald in meinem eigenen Bett an einem Trauma der ewigen Lustlosigkeit verreckt wäre.

Ich schnappte mir noch einen Apfel, was bei mir eine reine Seltenheit war.
"Tschau!", rief ich noch zum Abschied und schloss dann hinter mir die Haustür.
Die Nacht hatte es kräftig geregnet, weswegen es etwas glatt auf den Straßen war.
Gemütlich lief ich zur Schule und schmiss unterwegs den Stil des Apfels weg.
Der Tag began eigentlich total ruhig, was mir gefiel.
Nur kam ich nicht wirklich zur Ruhe, wegen Harry und den anderen.

Ob sie mich immer noch ignorieren sollen?

Aber wenigstens hatte Zayn mir Bescheid gesagt, was echt mutig von ihm ist. Vielleicht konnte ich ihn noch davon überzeugen, das Mädchen in Ruhe zu lassen und nur so zu tun, als ob wir sie mobben würden.
Bei Liam und Niall würde es etwas schwerer werden, denn Liam war genauso ein kleines Arschloch und Niall war ebend alles egal.
Aber darüber machte ich mir lieber keinen Kopf mehr.

Das Schulgebäude sah ich von weitem, aber etwas war anders.
Niemand stand davor, sonst waren die Kiffer in der Ecke und die Modepuppen standen bei den dummen Jungs, die auf die paar Wimpernschläge reinfielen.
Oder wir alle hatten erst zur zweiten Stunde Unterricht.
Ich ließ mich davon nicht verschrecken und wollte die Tür öffnen, biss dabei aber auf Granit.
Super, Schule ist geschlossen.
Ich schnaufte genervt und sah hinauf, der Wand entlang, bis ich hörte, dass sich Schritte näherten.

"Was machst du denn hier?"
Ich drehte mich um.
Vor mir stand der Hausmeister und holte seinen Schlüsselbund hinaus.
"Ich wollte zur Schule.", meinte ich und er musste nur grinsen.
"Du weißt aber schon, dass heute die Weihnachtsparty ist und nur die ins Gebäude kommen, die mit vorbereiten.", sagte er und schloss mit dem riesen Schlüssel den Vordereingang auf.
"Bist du daran beteiligt?"
Ich schüttelte meinen Kopf und starrte ihn total fassungslos an.
Warum hatte mir das niemand gesagt?
Bestimmt steckte dieser Lockenkopf dahinter. Er ging mir langsam echt auf den Keks!

"Dann geh wieder nach Hause.", sagte der Hausmeister und schlug vor meiner Nase die Tür zu. Ohne weiteres ließ er mich einfach hier stehen und verschloss von innen wieder alles.

Wie höflich sie doch sind.

Wütend machte ich auf meinen Absatz kehrt und wollte gerade gehen, als jemand auf den Pausenhof lief und mit einer anderen Person schien sich zu unterhalten.
Zögernd lief ich zum Zaun und sah zur Tür, wo ich Harry mit Angelique erblickte.
Wusste ich es doch.
Ich versuchte etwas zu verstehen und gleichzeitig nicht entdeckt zu werden.
Wieso konnte ich es mir nicht denken, dass natürlich er mit ihr hier ist?
Vielleicht sogar noch ohne Zayn und die anderen.

Harry lief mit ihr langsam umher und wisch der Kleinen nicht von den Fersen.
Wie aufdringlich er doch war.
Mir wäre schon längst die Hutschnur geplatzt.
Nur Harry bewegte seine Lippen, woraufhin das Mädchen nickte oder ihren Kopf schüttelte, manchmal nur ihre Schultern hoch zog, wenn sie nicht genau weiter wusste.
Ich seufzte nur und wollte unbedingt wissen, worüber er mit ihr sprach und mich bemerkbar machen, war genauso sinnlos. Er würde mich schon im richtigen Moment entdecken.
Also reizte ich die Situation aus und tat so, als hätte ich sie nicht bemerkt und lief am Zaun entlang.

Nicht beachten, Louis.

Keine drei Sekunden später wurde Harry's Stimme lauter.
"Ah, Louis!", rief er.
Ich schaute zu ihnen auf.
"Warte mal."
Er kam ein Stück auf mich zu und winkte mir zu. Seine kleine Freundin blieb dort stehen, wo sie war und richtete ihren Blick zu Boden, was ich verstehen konnte.
Bei Harry's Anblick konnte ich auch kotzen.
Ich blieb stehen und sah ihn fragend an.
"Kommst du heute auch?", rief er.
"Wohin?"
Da fasste er sich an den Kopf und began zu grinsen an. Genau in diesen Moment könnte ich in seine hässliche Visage schlagen.
"Dir hat wohl keiner Bescheid gesagt, armer Louis.", fing er an und machte einen Schmollmund.
Er wusste ebend, wie man mich ganz schnell auf die Palme bringen konnte.
"Heute ist die Weihnachtsfeier. Auf jeden Fall kommen ich und sie hier."
Harry zog das Mädchen sofort dicht an sich ran.
Ich musterte sie kurz.

"Und Romina?", fragte ich. Er zuckte nur die Schultern.
"Ach, stimmt ja, die gibt es auch noch.", seufzte er und kratzte kurz sein Kinn.
"Die muss ich noch fragen."
Mein Puls stieg rasant auf 180 und ich lief sicherlich schon rot vor Wut an.
Hoffentlich kalmmerte Angelique nicht so an Harry, denn den bekam man nicht mehr so schnell von der Pelle.
Am Liebsten wollte ich das Mädchen da wegholen oder sowas. Ich musste sowieso aufpassen, dass niemand dachte, ich sei verknallt.
"Dann mach das mal.", sagte ich und machte kehrt.
"Kommst du?", wiederholte Harry seine Frage etwas drängender.
Ich sah über meine Schulter zurück.
"Weiß nicht.", sagte ich.
In diesem Moment log ich, denn natürlich würde ich kommen. Ich war doch nicht dumm und ließ sie mit den Pappnasen allein.
Außerdem musste ich Zayn noch irgendwie überzeugen.

Als ich zurück sah, war der Schulhof wieder leer und die Schule sah aus, wie ausgestorben.

In Hell's KitchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt