Kapitel 40

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40

Angelique POV

Ich saß oben auf seinem Bett. Mir war unwohl, weil ich alles gehört hatte. Am Liebsten wollte ich hier weg und zwar ganz weg, dass mich Harry und selbst die anderen nicht mehr finden konnten oder einfach sterben. Das ginge auch. Dann wäre ich endlich erlöst und die Welt hätte einen dummen Menschen weniger. Mich brauchte niemand.
Wer braucht schon einen Menschen, der keinen Ton über die Zunge bringt?

Und niemand sollte mir sagen, dass es Menschen gibt, die mich lieben. Schließlich gibt es mich sechs Mal auf der Welt von daher wäre sich freiwillig ins Grab legen doch kein Problem.

Dann könnte mir niemand mehr dumme Sprüche an den Kopf schmeißen oder mich wie ein Stück Holz herum werfen. Was der Tod einem so nehmen kann, ist reines Glück.

Ich schaute zur Treppe, als die Stufen knartschten. Harry stand in der Tür. Sein Blick war dunkel und ausdruckslos. Mit seiner Hand hielt er sein Handtuch fest, damit ihm es nicht unglücklicherweise zu Boden fiel. Ich könnte ja was sehen.

"Ich hasse dich.", sagte er und lief zu seinem Kleiderschrank.

Ich weiß.

Mein Blick folgte ihm. Er öffnete die Schranktür. Seine Klamotten lagen kreuz und quer herum. Er fing an herum zu wühlen und zog unter dem Haufen seine Boxershorts vor.

"Ah, gefunden."

Er klemmte sich die unter seinen Oberarm und griff mit seinen großen Händen erneut unter seinen Sachen, bis er mit einer Hose, Pullover, Socken und Unterhemd da stand.

"Ich zieh mich jetzt um. Mach, was du willst.", sagte er und ließ sein Handtuch fallen. Mir funkte sein nackter Arsch entgegen. Er sah trainiert aus.

"Na? Gefällt dir der Anblick?", fragte er etwas provozierend und erst jetzt merkte ich, dass er von seinem Spiegel aus zu mir sah. Er grinste so komisch.

Schnell sah ich weg. Mir stieg die Schamröte ins Gesicht.

"Romina fand meinen Arsch auch geil. Kommt von dauerndem Vor- und Zurückstoßen, weißt du?", sagte er und zog den Reißverschluss seiner Jeans zu.

Ich wollte das gar nicht wissen, wie er das alles hinbekam und wie er wo aussah. Das war mir zu intim. Aber er scheute sich vor Nichts.

"Du bist mir schon so eine.", lachte er und schmiss sich neben mir auf sein Bett, was kurz wackelte. Er verschränkte seine Arme unter seinem Kopf. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie seine Augen in meine Richtung zeigten. Es war mir total unangenehm.

"Eigentlich hatte ich was mit dir vor.", sagte er. Ich sah verwirrt zu ihm.

"Willst du wissen, was es ist?", fragte er und zeigte seine schneeweißen Zähne.

Sofort nickte ich, aber ich konnte mir denken, was er vor hatte. Sicher wieder irgendetwas perverses, damit er sich befriedigen kann.

"Nö."

Dieses Wort in meinen Ohren explodiertr fast. Ich tippte seinen Oberschenkel mit meinem Zeigefinger an.

"Was?"

Ich weitete kurz meine Augen, um zu sagen, dass ich es wissen wollte und stupste wieder seinen Oberschenkel an, als er seinen Blick abwandte.

"Wenn du so weiter machst, krieg ich noch' nen blauen Fleck.", brummte er. Ich verdrehte die Augen und zeigte ihm meine kalte Schulter. Dann eben nicht. Er brauch sich aber nicht wundern, wenn ich zickig werde.

Stille herrschte für einen Augenblick.

"Wenn ich es dir sage, was kriege ich dann dafür?", fragte er. Ich zuckte die Schultern und sah zu ihm zurück.

In Hell's KitchenWhere stories live. Discover now