Hin und her.

Hin und her.

Bis ich zum fünften Mal gegen Harry seine Brust stoße und an ihm klebe. Er fesselt meinen Blick, tut seine Hände auf meinen Rücken. Unbewusst lasse ich mich nach hinten fallen. Meine Haare hängen in der Luft, wenige Centimeter über dem Boden. Ich sehe Louis auf dem Kopf, der uns skeptisch mustert. Ich halte mich an die kräftige Schulter von dem grünäugigen Jungen fest, der sich zu mich runter beugt.

Ich spüre seinen warmen Atem meinen Hals streifen. Ich schließe meine Augen, als seine rosafarbenen Lippen meine Haut berühren und sanfte Küsse verteilen. Er führt seinen Mund zu meinem Kieferknochen bis zu meinem Kinn, bevor er ablässt.

Ich öffne meine Augen und bemerke, dass Louis nicht mehr dort steht. Ich hebe leicht meinen Kopf und begegne sofort Harry's Lippen, die er gegen meine presst und diese schließlich bewegt. Ich bin ziemlich überrascht und lasse es zu.

"Ich liebe dich.", raunt er in meinem Mund und gleitet mit seinen federweichen Lippen wieder zu meinem Hals. Seine Hände halten mich immer noch in der Position.

Mein Herz schlägt schneller als er mein Dekoletee erreicht und eine Hand dazu benutzt den Stoff beiseite zu streichen.

Ich werfe genüsslich meinen Kopf in den Nacken. Auf den Moment habe ich schon lange gewartet.

"Ich dich auch, Harry."

56

Angelique POV

Meine Augenlider öffneten sich sofort und ich schreckte hoch. Mich blendete das grelle Licht der Sonne, die ihre Strahlen durch mein Fenster warf. Ich hatte die Vorhänge nicht zu gezogen. Jetzt war ich selbst Schuld.

Ich ließ mich zurück ins Kissen fallen und rieb mir den Schlaf aus den Augen, bevor ich ünerhaupt nachdachte, wieso ich eigentlich wach geworden war. Das war ein komischer Traum gewesen. Dafür konnte ich wenigstens in dieser Welt reden und tun, was ich wollte. Aber irgendwie fühlte sich der Traum schön an. Mir war immer noch molligwarm und an der Erinnerung, dass er mich an meiner Brust geküsst hatte, zog ich die dicke Decke höher. Mich durchzog eine Gänsehaut.

Ich schloss meine Augen und spielte den Film vor meinem Inneren ab.

Louis' schönes Blau, was so klar war wie ich noch nie zuvor gesehen hatte. Oder Harry's gehauchten Liebesbeweise und sein feuchter Kuss um meiner Brust.

Ich schlug meine Augen sofort auf.

Woran dachte ich hier gerade? War ich jetzt völlig bekloppt oder vielleicht sogar verknallt?

Ich lauschte eine Weile in die Stille. Meine Mutter müsste noch schlafen, obwohl sie gestern früh ins Bett gegangen war. Der Lockenkopf war eine halbe Stunde später nach Hause, kurz nach meiner Ma, die mit Gebäck vom Nachbarn wiedergekommen war. Ab dem Zeitpunkt war Harry wieder der netteste Mensch auf Erden gewesen. Er hatte sich sogar prächtig mit ihr unterhalten und gelacht gleich auch noch. Ich saß nur schweigend daneben und versuchte nicht in meine Gedanken zu sinken, stattdessen deren Gespräch zu folgen.

Über Gott und die Welt.

Dennoch hatte ich komischerweise sehnsüchtig nach einer SMS von Louis gewartet, aber nichts kam. Also blieb ich solange still sitzen, bis endlich das Schlusswort kam. Ich hatte gedacht, dass Harry nach Hause wollte, aber er sörach mich an. Er sagte, er fände mich ganz nett und auch hübsch. Das waren aber alles Lügen. Ich wäre gern mit der Wahrheit rausgeplatzt. Natürlich fragte meine Mutter weiter, ob meine Stummheit ein Hinderniss wäre. Aber er schüttelte seinen Kopf.

In Hell's KitchenWhere stories live. Discover now