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PoV Leondre

Mit einem leicht besorgten Blick, in welchem trotzdem ein kleines Lächeln steckt, verabschiedet sich meine Mutter von mir. Sie meint, sie müsste noch irgendwas erledigen, würde aber bald wieder da sein. Schnellen Schrittes läuft sie zur Tür heraus und lässt mich verwirrt im Flur stehen. Manchmal ist mir diese Frau ein echtes Rätsel.

Langsam gehe ich in mein Zimmer und lasse mich auf das Bett fallen. Am liebsten würde ich schlafen, doch so viel Schlaf, wie ich bräuchte, bekommt ein Mensch höchstens im Koma. Vorsichtig ziehe ich den Ärmel meines Pullovers hoch. Mit meinen kalten Fingern streiche ich über die Narben auf meiner Haut. Einige beginnen langsam zu verblassen, während andere so frisch sind, dass die Kruste die Wunde noch verdeckt. Ich wünschte, Charlie säße jetzt neben mir, er wüsste was er tun und sagen muss, damit es mir besser geht. Ich vermisse seine Berührungen, seine sanften küsse und seinen Geruch.

„Leondre." eine Stimme halt durch meinen Raum. Es ist diese Stimme, die mir eine Gänsehaut verpassen kann. Es ist diese Stimme, die ich so sehr vermisse, wenn sie weg ist. Es ist die Stimme von Charlie. Ich schaffe es grade, meinen Pullover wieder hinunterzuziehen, bevor er mich umarmt. Es fühlt sich an, als würde er mir mit dieser Umarmung mein Leben wiedergeben. Als würde er meinen toten Körper wieder zum Leben erwecken. Mein leises Schluchzen füllt den Raum. „Alles gut kleiner, ich bin da." er macht eine kurze Pause „Ich lasse dich nicht mehr alleine."

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