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PoV Leondre

Im Zimmer ist es komplett dunkel, Charlie atmet gleichmäßig, während ich kein Auge zubekomme. Ich liege wach, mal wieder.

Vorsichtig winde ich mich aus Charlie's Armen, und verschwinde im Badezimmer. Mit müden Augen blicke ich in den Spiegel und erschrecke vor mir selbst. Dunkle Ringe zeichnen sich unter meinen Augen. Ich lasse etwas Wasser in meine Hände laufen und spritze es mir ins Gesicht. Ein wacheres Gefühl durchfließt mich. Beim trocknen meiner Hände sticht mir eine kleine Verpackung ins Auge, Schlaftabletten. Sie können nur Charlie gehören, er ist der einzige, der neben mir dieses Bad benutzt.

Direkt durchbohrt mich ein schlechtes Gewissen. Liegen ihm meine Probleme so schwer am Herzen, dass er nicht ohne irgendwelche Mittel schlafen kann? Er tut mir so leid, es ist alles meine Schuld. Er ist viel zu gut für mich, warum gibt er sich noch mit mir ab? Er sollte darauf achten, dass es ihm gut geht, er sollte auf sich achten und nicht auf mich.

Vorsichtig ziehe ich mir einen Pullover an, um den Verband an meinem Arm zu verdecken. Charlie soll nicht wissen, dass ich das schon wieder getan habe, Tilly und Mom sowieso nicht. Warum ist mein Leben bloß so schwer? Warum tue ich so vielen Menschen weh? Warum bin ich überhaupt noch hier?

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