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PoV Leondre

„Wo warst du?" Mike kommt direkt auf mich zu, als ich durch die Tür in den Bungalow trete. Am liebsten hätte ich jetzt eine Umarmung, aber nicht von ihm, von Charlie. „Lass mich bitte einfach in Ruhe." sage ich ruhig und atme tief durch, um nicht direkt zusammenzubrechen. „Leondre, wo warst du?" Er betont jedes Wort einzeln, um dem Satz mehr Nachdruck zu verleihen. Ich ignoriere ihn einfach und setze mich aufs Bett. Am liebsten würde ich weinen, aber nicht vor Mike. „Leo?" kurze Pause „Rede doch mit mir." wieder eine kurze Pause „Leondre!"

„Ich hab gesagt dass du mich in Ruhe lassen sollst verdammt! Was war daran nicht zu verstehen?!" schreie ich und springe auf. Ich laufe ins Bad, schlage die Tür zu und drehe den Schlüssel im Schloss. Alles was ich möchte, ist meine Ruhe. Langsam laufen Tränen über meine Wangen, sie hinterlassen brennende Spuren auf der Haut. Es fühlt sich an, als würden die Tränen aus Feuer bestehen. Ich will schreien, den Schmerz rauslassen, doch kein Ton verlässt meine Kehle. Es schnürt mir die Luft ab, das Atmen fällt mir noch schwerer als sonst. Ich will einfach nur zu Charlie, er soll jetzt an diese Tür klopfen, mich küssen und umarmen. Doch es passiert nichts.

Ich blicke in den kleinen Spiegel. Die dunklen Ringe unter meinen geröteten Augen stechen hervor, ich sehe aus, als hätte ich eine Woche nicht geschlafen. Ich verfestige meinen Griff am Waschbecken und versuche mich festzuhalten, während mir schwarz vor Augen wird. Es hilft nichts, meine Beine halten mein Gewicht nicht mehr, ich breche zusammen, Dunkelheit.

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