Kapitel 298 - Erfolg

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WAS PASSIERT HIER? DAS ENDE FÜHLT SICH SO TRAURIG UND NAhE AN OMG !

Raven

„Damals in Harrys Büro", sagt sie kläglich und spielt nervös mit ihren Fingern. „Weißt du, ich ... Ich habe mich in ihn verliebt. Wer verübelt es mir? Harry ist ..."

Ich funkle sie warnend an. Sie sollte jetzt besser nichts Falsches sagen.

„Also wie auch immer", spricht sie weiter. „Als du uns in seinem Büro gesehen hast, da ... Er wollte das nicht. Er hat ständig versucht mir zu sagen, dass er mit dir zusammen ist und ich das lassen soll. Aber, ich – Ich konnte es nicht. Ich war so lange in ihn verliebt, während ich gesehen habe, wie glücklich ihr zusammen ward ... Ich konnte das nicht mehr ertragen. Und, ich ... Ich habe dich auch in dem Diner angelogen. Wir haben nie miteinander geschlafen, geschweige denn andere Dinge getan. Es tut mir so leid, Ravely. So, so leid ..."

Ich muss mehrmals blinzeln, um zu verstehen, was hier gerade passiert.

Angie hat ... Und Harry hat nie ...

Wie eine Kurzschlussreaktion hole ich aus und klatsche Angie meine flache Hand auf die Wange.

Sie sieht mich geschockt an und hält sich die Hand auf die Wange.

„Ich würde ja sagen, dass es mir leid tut, aber das tut es mir nicht", sage ich nur.

Sie hat gelogen, die ganze Zeit. Und Harry hat die ganze Zeit die Wahrheit gesagt. Er hat die ganze Zeit die Wahrheit gesagt.

„Schon okay", haucht sie. „Das habe ich verdient."

„Ja, das hast du." Ich seufze und drehe mich um. Diese Tür ist immer noch geschlossen und jetzt will ich ihn noch dringender sehen. Ich will ihn küssen, ihm sagen, wie sehr ich ihn liebe und wie sehr es mir Leid tut. Er hatte Recht, als er sagte, dass ich alles vermasseln würde, weil ich so naiv bin. Gott, ich muss mir tausend Entschuldigungen ausdenken dafür, dass ich so dumm war.

Er hat es verdient die nächsten Lichtjahre geliebt zu werden dafür, dass er mich ständig damit ertragen hat und zurückgekommen ist, obwohl ich ihm das dauernd vorgehalten habe.

„Du kommst nicht mehr rein", stellt Angie fest und stellt sich neben mich vor die Glasscheiben.

„Ganz offensichtlich", sage ich seufzend. Es bringt jetzt nichts mehr unfreundlich zu sein. Hier nach will ich sie nie wieder sehen, denn sie ist die, die Harry und mich durch die tausend Höllen geschickt hat, nur weil sie eifersüchtig war. Ich will nur noch mit ihm zusammen sein.

Plötzlich fängt Angie an auf die Glasscheiben zu hämmern.

Ich sehe sie entsetzt an. „Was tust du da?"

„Aufmerksamkeit erwecken", sagt sie und hämmert immer weiter. „Irgendwann muss uns schon jemand bemerken."

Kurz beobachte ich perplex, wie sie auf die Glasscheiben schlägt, sage dann jedoch: „Was solls." Und beginne mit ihr zu hämmern.

Wir stehen im Dunkeln in New York und hämmern mit unseren Fäusten gegen die Scheibe einer Lesung. Irgendetwas in meinem Leben muss ganz schön schief laufen, aber die einzige Erklärung, die ich aufbringen kann ist die, dass ich ganz schön verloren bin. In den Mann da drinnen.

Es dauert auch nicht lange, da wird der Vorhang ein wenig zur Seite geschoben und eine alte Frau sieht uns erbost an. „Was soll denn das werden?", hören wir ihre Stimme durch die Scheibe. „Hier findet gerade eine Lesung statt!"

„Das wissen wir!", sagen Angie und ich gleichzeitig.

„Sie muss unbedingt da rein!", ruft Angie und zeigt auf mich.

„Die Eintrittszeiten sind vorbei!", wütet die Frau.

Ich presse mich an die Scheibe und flehe sie an. „Bitte! Ich bin verliebt, ich muss da rein!"

„Das geht nicht! Sie stören schon die komplette Lesung!"

„Bitte!", bettle ich jämmerlich. „Tun Sie es für eine einsame Schriftstellerin!" Darauf muss sie als Literaturverkäuferin einfach anspringen.

Und zu meinem Pech verdreht sie die Augen und schiebt den Vorhang wieder zu.

Enttäuscht nehme ich die Hände von der Scheibe. Das war es wohl. Ich komme da nicht rein. Ich war einfach zu spät. Verdammtes Schicksal. Es sollte uns doch jetzt nichts mehr im Weg stehen.

Doch keine zehn Sekunden später, öffnet sich die Eingangstür. Die Frau lugt heraus. „Kommen Sie schon rein!", ruft sie zu uns. „Sie erfrieren ja noch!"

Ich grinse breit. Ein letztes Mal sehe ich zu Angie, die auch lächelt. „Tschüss, Angie. Und ich, ähm. Ich hoffe, du wirst später ganz fett für das, was du uns angetan hast."

Sie lacht leise. „Viel Glück, Ravely."


Forever Collide 3 Όπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα