Kapitel 269 - Mister Ich - Brauche - Keine - Liebe

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Ravely

Ich drehe mich um und sehe direkt auf ein blondes schlankes Mädchen mit einer perfekten Nase. Erschrocken gehe ich von Harry runter und stelle mich mit großen Augen auf.

„Megan?", fragt Harry verwirrt und klopft sich den Schnee von den Klamotten, stellt sich auf. „Was machst du hier?"

Ich sehe von Harry zu Megan und frage mich, was hier abgeht und wieso zur Hölle, sie Tränen in den Augen hat.

„So schnell findest du also jemanden anderen", schnieft sie traurig.

Mit gerunzelter Stirn, sehe ich zu Harry und er wirkt beinahe nervös, während er bemerkt, dass Megan tatsächlich weint. Er scheint nicht zu wissen, was er tun soll.

„Und ich dachte, dass ich dir wenigstens ein klein wenig bedeutet habe", haucht Megan wieder und sieht unglücklich auf den Boden.

„Megan, wir waren nie zusammen", stellt Harry unsicher klar.

Jetzt leuchtet mir die Situation erst ein. Das ist das Mädchen, wovon er mir letztens erzählt hat. Die, die mit ihm im Baumarkt gearbeitet hat.

„Aber sie kannst du küssen und mich nicht?", schreit sie plötzlich aufgebracht und geht auf Harry zu, haut ihm auf die Brust. Er ist total überrumpelt und hält ihre Hände fest. „Lass mich los, du bist ein Schwein!"

Ich bin mir nicht sicher, ob ich die ganze Situation jetzt traurig oder witzig finden soll. Ich glaube Harry, wenn er sagt, dass sie nie zusammen waren und die Tatsache, dass er sie damals nicht mal geküsst hat, beruhigt mich noch mehr. Deswegen entscheide ich mich dazu, die ganze Situation mit Humor zu sehen. Er scheint ihr ganz schön den Kopf verdreht zu haben. Aber wer nimmt es ihr übel?

„Beruhig dich", redet Harry ihr zu und hält ihre Hände weiterhin fest, während sie versucht sich schluchzend zu wehren. „Wieso regst du dich so auf?"

„Wieso ich mich so aufrege?", kreischt sie beinahe und immer mehr Tränen verunstalten ihr eigentlich schönes Gesicht. „Kaum bin ich weg, suchst du dir eine Neue! Du hast mich doch nie geliebt!"

Überfordert blinzelt er. „Megan, ich habe dir mehrmals gesagt, dass wir keine Beziehung hatten."

Sie schluchzt wieder auf, dann entzieht sie sich ihm. „Du bist echt ein Arsch", weint sie und dann sieht sie zu mir. „Mir hat er ein Gedicht geschrieben, hat er dir auch eins geschrieben?"

„Äh", mache ich und wache aus meiner Starre aus. „Nein, hat er nicht."

„O, man", höre ich Harry leise sagen.

„Wenigstens eine einmalige Sache habe ich von dir bekommen", zickt sie zu Harry. Dann sieht sie wieder zu mir. „Pass auf, dass du dir nicht zu viele Hoffnungen machst, denn Mister Ich – Brauche – Keine – Liebe, ist echt ein komplizierter Arsch. Komm bloß nicht auf die Idee, er könnte dich mögen, denn sonst" – Sie sieht wieder schreiend zu Harry – „Sucht er sich einfach die Nächste und behauptet, ihr hättet nie eine Beziehung gehabt!" Sie schultert sich erneut ihre Tasche, dann dreht sie sich weg. „Auf nimmer wieder sehen, Harold!" Dann stampft sie davon.

Total perplex sehe ich ihr hinterher und lasse die Szene gerade etwas sacken. Wow.

Harry klopft sich noch mehr den Schnee von den Klamotten und sieht mich nervös aus. „Ich war mit ihr wirklich nie zusammen, sie hat nur Mist erzählt! Ich habe mit ihr gearbeitet und wir haben uns verstanden, sie war ab und zu bei mir, aber wir hatten nie wirklich etwas, das musst du mir glauben! Ich meine, okay, ich habe ihr mal ein Gedicht geschrieben, aber das sowieso total bescheuert und auch überhaupt nicht ernst gemeint, es – "

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