Kapitel 209 - Vandalismus, Sachbeschädigung

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Dam, dam, dam, drama. Will nur mal anmerken, dass ich kein Plan von so 'nem Gerichtszeug hab und ALLES improvisiert ist.

Harry

Ich habe die letzte Nacht fast schlaflos auf der Couch verbracht. Ich konnte nicht in dem Bett liegen, indem noch immer ihr Geruch ist. Und die Vorstellung ohne sie dort zu sein, war zu schmerzhaft. Vor fünf Uhr habe ich kein Auge zubekommen. Ich wusste, dass ich sofort wieder aufwachen würde, weil etwas fehlt. Genauso lief es auch.

Ich bin tot müde, mein Körper ist erschöpft, genauso wie meine Seele. Beweglos sitze ich auf der Couch und starre auf die dunkelgraue Wand vor mir. Ich warte. Schon um neun Uhr hat Steven mich benachrichtigt, dass die Polizei mich diesen Morgen holen wird. Black hat nicht lange gefackelt, sondern hat sofort alles in die Wege geleitet, damit ich meine gerechte Strafe bekomme. Wer würde es ihm verübeln? Kein Chef seiner eigenen Firma würde sich ohne Konsequenzen von einem einfachen Schriftsteller demütigen lassen.

Also sitze ich hier und warte, bis sie an meiner Tür klopfen. Meine Sachen habe ich bereits größtenteils alle zusammengepackt. Ich werde das Problem mit BPE beseitigen, meine Strafe kassieren und sofort zurück nach England gehen. Mit oder ohne Raven. Ich habe sie noch oft versucht anzurufen, doch es hatte irgendwann keinen Zweck mehr. Sie wollte nicht mit mir reden.

Um zehn Uhr vierzig klopft es an der Tür. Ich stehe auf und bin mir im nächsten Moment schon sicher, dass es die Polizei ist, doch es ist ein Postbote.

Er überreicht mir ein Paket und ich betrachte es, als ich die Tür wieder schließe.

Das ist, was ich Raven zum Geburtstag schenken wollte. Wofür ich mir den verdammten Arsch abgekämpft habe, damit ich es bekomme. Und für was? Für nichts!

Mit einem Schrei schmeiße ich es in die Ecke des großen Wohnzimmers. Ich hätte ihr alles besorgen können, ich hätte ihr die beschissene Welt kaufen können, sie hätte mich trotzdem verlassen.

Um elf Uhr klopft es erneut. Ich ziehe mir schon meinen Mantel über, bevor ich die Tür öffne, damit wir auch keine Zeit zu verlieren haben.

Ruhig öffne ich die Tür und drei Polizeibeamte sehen mich an.

„Mister Styles?", fragt einer.

Ich nicke gleichgültig, weiß schon, was auf mich zukommt.

„Sie sind vorläufig festgenommen", sagt ein anderer und zieht mich aus dem Türrahmen. „Wegen Vandalismus und mehrfachen Sachbeschädigung höchsten Grades." Er dreht mich um und legt mir Handschellen an. „Sie haben das Recht zu schweigen oder auf einen Anwalt."

„Könnten Sie wenigstens noch meine Tür schließen?", frage ich desinteressiert und deute auf die noch offene Haustür.

Ein Beamter knallt sie zu und wir gehen durch den Flur. Ich wehre mich nicht. Wieso auch? Ich weiß, dass bis auf eine Geldstrafe nichts auf mich zukommen wird. Black kann so viel Macht haben wie er will, im Nachhinein habe ich nur sein Büro beschädigt und ihn beleidigt. Ich brauche nicht mal einen Anwalt, um aus der Situation zu schwinden. Und ob ich nun vorbestraft bin oder nicht, ist genauso egal, wie wenn ich hier und jetzt all mein Geld verlieren würde.

Zwei Beamte halten mich an meinen zusammengeketteten Armen fest, während wir gelassen das Hochhaus verlassen. Zwei Polizeiautos stehen bereits am Straßenrand, genauso wie unendlich viele Leute, die neugierig beobachten, wie ich in eines dieser Autos gedrückt werde. Es ist unverkennbar, dass die Beamten auf Blacks Seite stehen. Wahrscheinlich hat er ihnen mehr Gehalt versprochen, damit sie mich behandeln, als hätte ich jemanden ermordet.

„Ich hoffe, Sie wissen, dass Sie sich mit der falschen Firma angelegt haben", murrt der Beamte, der mir die Handschellen angelegt hat, während wir er den Motor startet.

Forever Collide 3 Where stories live. Discover now