Kapitel 249 - Es war Zufall

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Yes, you're welcome.

Harry

Gelangweilt starre ich an die weiße Decke über mir. Mein linker Arm ist schon seit zwanzig Minuten eingeschlafen und auch dieser grausam stechende Parfümgeruch kitzelt mir schon seit gefühlten Stunden in der Nase. Wie kann man seinen Körpergeruch nur so dermaßen mit Parfüm übertönen? Ich erkenne nicht mal irgendeinen expliziten Geruch. Da ist kein Blumenduft, kein Meeresgeruch, gar nichts, einfach nur ätzendes Parfüm.

„Sag mal", wird die bisher angenehme Stille in diesem Zimmer unterbrochen und mir fällt wieder ein, dass ich nicht allein hier bin. „Wie geht das jetzt eigentlich mit uns weiter?"

Ich sehe weiterhin an die Decke und sehe nicht mal in das Gesicht des blonden Mädchens, dass ihren Kopf auf meiner Brust liegen hat. „Wovon redest du?", frage ich gleichgültig, obwohl ich genau weiß, wovon sie redet. Ständig das gleiche Gerede.

„Na ja ..." Sie streift mir ständig mit ihren Fingerspitzen über die gleiche Stelle meiner Brust. Wie gerne ich ihr sagen soll, dass sie das lassen soll. „Irgendwie kommen wir beide nicht voran, findest du nicht? Irgendwie ... sind wir doch schon mehr als Freunde oder?" Unsicher sieht sie zu mir herauf.

Ich zucke nur mit den Schultern und sehe weiter an die Decke.

„Ich meine ..." Sie legt ihren Kopf wieder auf meine Brust. „Ständig kuscheln wir hier und irgendwie ... Ich weiß nicht. Ich mag dich, Harry."

„Ich mag dich auch", gebe ich monoton zurück.

Sie sieht wieder zu mir hinauf. „Aber wieso versuchst du dann nie ... Na ja, ähm, den nächsten Schritt?"

„Was für ein nächster Schritt?"

„Der nächste halt Schritt halt", murmelt sie unsicher und hebt ihr Hand langsam zu meinen Wangen.

Ich erfasse sofort ihre Hand und halte sie davon ab, mich zu berühren. „Lass das."

Traurig nimmt sie ihre Hand wieder zurück und sieht nach unten. „Ständig blockst du mich ab."

„Ich blocke dich nicht ständig ab. Wir liegen gemeinsam in einem Bett."

„Ja", sagt sich bedrückt. „Aber wieso willst du mich dann nicht küssen? Du willst ständig, dass ich zu dir komme, aber ..."

„Ich brauch nun mal noch Zeit", sage ich und versuche nicht gereizt zu klingen.

„Das sagst du schon seit zwei Monaten ... Findest du mich nicht attraktiv?"

Ich seufze. „Doch."

„Was ist es dann? Harry, ich verstehe dich nicht ... Ich dachte wirklich, das mit uns ist könnte vielleicht ... Ich weiß nicht."

Ich sehe sie das erste Mal an. „Könnte was?"

Schüchtern beißt sie sich auf die rosa Unterlippe und sieht zur Wand. „Keine Ahnung ... Du gibst mir einfach nicht das Gefühl, dass du es so ernst meinst, wie ich."

Ich sehe sie nur an. War ja klar, dass ich diesem Gespräch nicht mehr hätte aus dem Weg gehen können.

Als sie bemerkt, dass ich ihr nicht darauf antworten werde, fließt eine kleine Träne ihre Wange herab. Schnell wischt sie sie weg und steht ruckartig auf. Mein Arm fängt sofort an zu kribbeln, da wieder Blut hineingelangt. „Ich dachte wirklich, dass du mich magst", schnieft sie und steht auf, zieht sich ihre Schuhe an.

„Ich mag dich doch auch", sage ich und richte mich auf.

„Aber du magst mich nicht so, wie ich dich mag." Sie steht auf und nimmt sich traurig die Jacke von meinem Schreibtischstuhl.

Forever Collide 3 Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ