Kapitel 295 - Liebe

8.1K 783 73
                                    

Och man, ich muss die Kaps so kurz machen, weil ich sonst nicht auf die 300 komme, die ich eh nicht schaffen werde ... Alles ist im Arsch

Ravely

Ich versuche mich zu wehren, komme allerdings nicht dagegen an, Harrys rauchigen Stimme auf der Mailbox zu lauschen.

I-Ich – Raven – E-Es – Scheiße ... Raven, ich muss es einfach wissen ... War es für dich leicht? ... War es für dich leicht, einfach ... einfach zu gehen? ... I-Ich weiß nicht – Ich weiß nicht, was ich tun soll, Ravely ... Ich sitze hier, mitten in der Nacht in einem verdammt beschissenen Zimmer und mache mir Gedanken darüber, ob du dich mindestens genauso beschissen fühlst, wie ich. Oder ob du einfach mit dieser ganzen Scheiße umgehen kannst, ob du einfach normal weitermachen kannst, ohne auch nur einen Gedanken an mich zu verschwenden, während ich hier sitze und mich verkackte Gedanken um dich mache."

Ich höre auf mich zu wehren. Meine Kehle wird zugedrückt. Er klingt so traurig. So traurig, betrunken und niedergeschlagen. Zayn mindert den Druck um meinen Körper, lässt mich jedoch immer noch nicht los.

Glaubst du, dass es das Ende ist? ... Unser Ende? ... I-Ich weiß es einfach nicht, weißt du? Ich weiß nicht, ob ... Ob ich dich je wieder so ansehen darf. Shit. Ich hätte mir diese beschissenen Bilder nicht ansehen dürfen ... Siehst du, was du mit mir machst? Ich bin so abgefuckt, ich sehe mir all die Bilder von uns an und hoffe, dass diese ganze Scheiße nur ein Albtraum ist ... Ich bin so jämmerlich ... Wieso erzähle ich dir das überhaupt? Ich bin einfach – Ach, keine Ahnung was ich bin. Was bin ich? Ein Vollidiot, ein Arschloch .... Du wüsstest wahrscheinlich noch mehr Beleidigungen für mich, nicht wahr? ... Du warst immer so gut im Synonyme finden."

Nach ein paar Momenten wird die Nachricht beendet und ich habe das Gefühl, jeden Moment das Bewusstsein zu verlieren. In dem Raum herrscht komplette Stille. Ich starre auf mein Handy, dessen Bildschirm schwarz wird.

Die stummen Tränen auf meinen Wangen kann ich unmöglich zurückhalten. Tausend Emotionen stechen in meiner Brust. Sehnsucht, Kummer, Reue, Schuld ... Liebe.

„Das ist es", sagt Zayn leise und sieht ebenfalls noch auf mein Handy, dann zu mir. „Ly, das ist es. Dein Zeichen."

Ich sehe ihn an, als würde er mir gerade die Wahrheit offenbaren.

„Das ist dein Zeichen. Du musst zu dieser Lesung gehen." Er bückt sich nach dem Handy. „Du musst hingehen."

Motorisch und noch total benebelt nicke ich. Ja, ich muss zu dieser Lesung gehen. Ich muss hingehen und ihm sagen, dass ich ihn liebe, dass ich ihn für immer lieben würde. Ich bin in ihm verloren und es ist diese Art von verloren, in der ich von ihm gefunden wurde, von August. Ja, wir gehören verdammt nochmal zusammen. Egal was passiert ist oder passieren wird.

Wie konnte ich mein Zuhause je von mir wegdrücken? Ohne mein Zuhause bin ich nichts, nur verloren im Nichts. Aber ich will in meinem Zuhause verloren sein.

„Die Lesung beginnt in einer Stunde", sagt Zayn hektisch. „Los, pack das schnell zusammen und geh duschen, du müffelst!"

Als hätte er mich aus einem Tagtraum geholt, schüttle ich mich und nicke hektisch. „Ähm, ja, du hast Recht, also-''

Zayn drückt mich zum Bad. „Du gehst duschen, ich pack deine Sachen. Los, wir müssen deinen August zurückholen!"


Forever Collide 3 Where stories live. Discover now