Kapitel 222 - Kundenfreundlichkeit

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Wisst ihr was? Ich schicke Collide an 'nen Verlag ! :) Vielleicht werde ich ja bald davon Millionär wie Harry, haha :D Und ende dann in einem Baumarkt ...

Harry

„Hast du soweit alles verstanden?", fragt Robin mich, während ich mir das grausam rote Poloshirt anziehe, das zeigen soll, dass ich in einem Baumarkt arbeite und Regale einräume. Wenigstens konnte ich meine eigene Jeans anziehen und keine blöden Arbeitshosen.

Ich nicke und stecke mir mein Namensschild an. „Ja, das funktioniert schon. Rechts die Gartenartikel, links das Werkzeug."

Robin seufzt. „Nein, links die Gartenartikel und rechts das Werkzeug. Bitte konzentrier dich, Harry. Mister Darcy ist wirklich kein Mensch, mit dem du Ärger haben willst. Er ist ein Boss der Extraklasse." Dann stemmt er einen großen Plastikkarton auf die Theke der Kasse und abertausende Nägel starren mich an. „Kannst du das bitte sortieren? Die großen Nägel machst du hier rein und die kleinen hier." Er zeigt auf zwei Boxen neben der Kiste.

„Natürlich", murre ich und gehe auf die Kiste zu. Das dauert mit Sicherheit den ganzen verdammten Tag diese Scheiße zu sortieren. Ich bin gerade mal eine Stunde hier und schon will ich wieder verschwinden.

„Ich weiß, das sieht sehr viel aus", sagt Robin und geht um die Kasse herum. Auch er trägt dieses rote Poloshirt. „Aber in zwei Stunden hast du das locker gepackt. Achte währenddessen noch auf die Kasse und bediene Kunden, wenn sie deine Hilfe brauchen. Wenn du fertig bist, nimmst du diese Säcke dort hinten und trägst sie nach draußen zu dem Blumenbeet, verstanden? Und sei bitte vorsichtig damit."

Ich pikse mich das erste Mal an einem Nagel und versuche meine Wut zu unterdrücken, während ich den verdammten Nagel in diese verdammte Box werfe. „Ja, verstanden."

„Gut." Robin sieht mich wieder mitleidig an, während ich diesen Dreck sortiere. „Tut mir wirklich leid, dass du hier sein musst, Harry. Ich weiß, dass das keine Arbeit für dich ist."

„Ist schon okay", sage ich nur. „Ich habe es mir selbst eingebrockt. Aber ich verspreche dir, dass ich dir hier keine Probleme bereiten werde."

„Danke. Darcy würde mich wahrscheinlich auch sofort rausschmeißen, wenn du auf die Idee kommst den Baumarkt zu stürmen, wie du es in New York gemacht hast." Er lacht und nimmt sich einen Karton von der Theke.

„Keine Sorge. Ich werde bestimmt nichts mehr anrichten."

Er verschwindet und ich starre auf die Nägel vor mir, versuche ständig, dass sie nicht in meine Haut rammen und werfe sie in die Boxen. Das ist es also. In einem Baumarkt stehen, mit einem roten Poloshirt und Nägel sortieren. Ich könnte kotzen. Meine Müdigkeit trägt auch nicht dazu bei, mir die ganze Angelegenheit spaßiger zu gestalten. Ich habe genau drei Stunden geschlafen und das war definitiv zu wenig. Vielleicht sollte ich doch mal über die Schlaftabletten von Mum nachdenken. Wenn das in den nächsten Tagen oder gar Wochen so weitergeht, klappe ich noch irgendwann zusammen.

In zwei Stunden und drei Minuten bin ich tatsächlich fertig. Meine Hände bluten nur ein wenig, doch meine Laune ist an ihrem Tiefpunkt angelangt. Mit der Zeit füllt sich der Laden auch immer mehr und ständig kommen Leute zu mir, die irgendetwas von mir wissen wollen, wovon ich überhaupt keine Ahnung habe. Ich improvisiere meine ganzen Antworten zu neunzig Prozent und ich fange langsam an, selbst zu glauben, dass ich Ahnung von Schraubenziehern und Hochdruckreinigern habe.

Schließlich schleppe ich die Säcke mit der Erde auf meiner Schulter von drinnen nach draußen, frage mich, warum ich mir nicht einfach einen Wagen dafür besorge, doch dann hätte ich weniger Arbeit und mehr Zeit, um über meine missliche Lage nachzudenken.

Forever Collide 3 Where stories live. Discover now