Kapitel 258 - Small Talk

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Omg, das Kapitel ist so lang. Aber ihr habt es euch so was von verdient. In letzter Zeit kommen so viele Kommentare und Votes, das macht mich richtig glücklich. <3

Ravely

Harry lächelt in sich hinein und man kann seine schönen Grübchen sehen. Ich merke jetzt erst, wie sehr mir sein Lächeln eigentlich gefehlt hat. Alles an ihm hat mir auf eine bestimme Art und Weise gefehlt. Er erinnert mich einfach an eine schönere Zeit, die ich mal hier hatte.

Harry ruft Mister Hannings wieder rein und er setzt sich wieder zu uns. „Wir haben alles geklärt", lässt Harry ihn wissen und steht auf. „Ich nehme die Klage zurück und werde Sie morgen nochmal anrufen. Wir werden gehen."

Mister Hannings nickt etwas überfordert. „Ähm, ja, natürlich, Mister Styles. Freut mich, dass Sie auf einen Nenner gekommen sind."

Ich lächle etwas und ziehe mir meinen Mantel mit dem Schal an. Ich bin mir noch unsicher, was für Gespräche jetzt auf mich zukommen, wenn ich gleich mit Harry Essen gehen. Wahrscheinlich wird er mir viele Fragen über mein jetziges Leben stellen und ich werde sie beantworten müssen. Vielleicht hat Steven ihm auch verraten, dass ich involviert in diesem Rechtsstreit war und ist deshalb so nett zu mir.

Harry und ich schütteln Mister Hannings noch die Hand und verlassen dann gemeinsam schweigend das Gebäude. Er trägt nicht mehr seinen schwarzen Mantel von damals, seine Jacke hat genau den gleichen hellen Braunton, wie meine und irgendwie finde ich das ... süß? Es lässt uns wie ein Pärchen wirken.

O, man, jetzt fange ich schon wieder so an. Kaum ist er in meiner Nähe, beginne ich zu schwärmen. Anscheinend haben die drei Monate nicht gereicht, um endlich komplett über ihn hinweg zu kommen.

„Bist du mit einem Auto hier?", fragt Harry mich und reibt sich die Hände, wegen der Kälte, als wir auf dem Bürgersteig stehen. Es schneit etwas und ein paar Flocken verteilen sich auf seinem Haar.

Ich ziehe mir die Wollmütze auf und schüttle den Kopf. „Nein, ich habe kein Auto. Du?"

„Auch nicht. Dann müssen wir wohl oder übel durch die Kälte laufen." Er grinst etwas.

Sein Grinsen ist sofort ansteckend. „Müssen wir wohl. Wo möchtest du hin? Um ehrlich zu sein, habe ich kein Geld dabei."

„Das macht nichts", sagt er und beginnt in eine Richtung zu laufen. „Vielleicht hast du's mitbekommen. BPE hat mich ein wenig reicher gemacht."

„Ja, das habe ich zufällig mitbekommen", nuschle ich in meinen Schal und vergrabe meine Hände in den Jackentaschen. „Ich denke, jeder in New York hat es mitbekommen."

„Ich hab's in den Nachrichten gesehen. Soll ganz schön viel los gewesen sein."

Ich zucke mit den Schultern. „Ich war währenddessen in den Seminaren", lüge ich. „Deswegen kann ich es nicht ganz bestätigen."

Er sieht mich kurz an, dann schaut er geradeaus. „Hast du viel Hunger?"

„Es geht. Ein wenig was, könnte ich schon essen." Wenn überhaupt. Der Alkohol verstimmt noch immer meinen Magen und es ist ironisch, wie ähnlich diese Situation der damals in London mit Tyler ist.

„Okay, dann weiß ich, was wir Essen werden."

Ich sehe auf und bemerke, dass Harry einen kleinen Hot Dog und Brezelstand ansteuert. „So'n Tourizeug willst du essen?"

„Na ja, klar. Ich bin doch Tourist", meint er grinsend. „Außerdem haben wir noch nie die typischen New Yorker Brezeln gegessen."

Es fühlt sich so seltsam an, während er zwei Brezeln für uns kauft und mir eine überreicht. Wie kann er jedes Mal wieder so tun, als wäre nie etwas gewesen? Vor allem: Er denkt, ich hätte mit Ben geschlafen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich ihn für lange Zeit ignoriert habe, wegen der Sache mit Angie und überhaupt nicht damit klar gekommen bin, verhält er sich ganz locker und immer noch freundlich mir gegenüber. Ich hätte ihm damals den Kopf abreißen können. Ich verstehe ihn einfach nicht. Es fällt mir sogar so schon schwer, ein normales Wort mit ihm zu wechseln.

Forever Collide 3 Where stories live. Discover now