Kapitel 251 - Wie gütig

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Übrigens hat Hearts Collide die 40.000 Leser und Forever Collide schon die 10.000 Leser erreicht. Ich könnte heulen, das ist so schön.

Harry

Um vier Uhr mittags komme ich auch schon am New Yorker Flughafen an und sofort fühle ich mich wie vor ein paar Monaten. Als ich das letzte Mal hier war, dachte ich noch, ich würde nie wieder zurückkommen. Tja, so schnell ändern sich die Dinge. Als ich das letzte Mal hier war, dachte ich auch noch, dass nichts mehr Sinn macht. Und jetzt laufe ich hier und hole mir das zurück, das mir zusteht.

Ich sehe schon von weiten Steven in der Halle stehen und auf mich warten. Er hat sich kein Stück verändert. Trägt wie immer einen Anzug, der jedem zeigen soll, in welchem Business er steckt und wie viel Kohle er macht. Natürlich muss er prahlen. Als er mich entdeckt, nickt er mir freudig zu. Brüderlich umarmen wir uns kurz.

„Was zur Hölle geht mit deinen Haaren ab?", fragt er mich amüsiert, als wir nach draußen laufen.

„Sie wachsen."

„Ja, das sehe ich. Du siehst zehn Jahre älter aus."

Ich lache. „Du siehst auch scheiße aus, danke."

Er lacht und wir steigen in ein Taxi ein, fahren in Richtung Black Poe. Ich hoffe, dass ich Black nochmal sehen kann. Ich würde ihm gerne ins Gesicht reiben, was er verloren hat und dass ich doch noch meine Rechte bekommen habe. Plus die 650.000 Dollar natürlich.

Wir fahren am Empire State Building vorbei und sofort wird mein Kopf wieder mit Erinnerungen geplagt, Erinnerungen, die ich eigentlich schon längst verdrängen wollte. Hier überall war ich mit Ravely. Wir standen nachts oben auf dem Empire State Building, haben die beleuchtete Stadt betrachtet, haben uns gesagt, wie sehr wir uns lieben. Ich hasse es, dass ich meine Gedanken nicht kontrollieren kann. Diese Momente bringen meine Stimmung immer und immer wieder auf den Tiefpunkt.

„Was hast du eigentlich so getrieben in den letzten Monaten?", fragt Steven und unterbricht meine niemals endenden Gedanken.

„Nichts Besonderes. Ich war gezwungen in den Baumarkt meines Stiefvaters zu arbeiten, da ich mir das College in London nicht mehr leisten konnte. Tja, und so sah mein Leben bis gestern noch aus."

„Man, klingt das ätzend", stöhnt Steven. „Wenn du mich mal angerufen hättest, hätte ich mich schon viel früher um den Vertrag gekümmert und du hättest schon vor Monaten hier sein können."

Ich zucke nur mit den Schultern. „Es war mir einfach egal."

„Verstehe. Ich habe übrigens letztens Ravely wieder getroffen."

Sofort erhöht sich mein Puls. Das ist das erste Mal, seit einer halben Ewigkeit, dass ich ihren Namen wieder höre. „Tatsächlich?", frage ich mit krächzender Stimme und versuche mir meine wahre Neugierde über ihr jetziges Leben nicht anmerken zu lassen.

„Ja, wir haben uns lange unterhalten."

Ich nicke anerkennend und presse die Lippen aufeinander. „Und, ähm, wie geht es ihr so?", versuche ich nicht zu interessiert zu klingen.

Steven verzieht nachdenklich die Lippen und sieht aus dem Fenster des Taxis. „Ich bin nicht sicher. Eigentlich weiß ich auch gar nicht so viel über sie. Sie arbeitet als Kellnerin in einem Diner, das weiß ich. Und sie geht noch hier in New York auf's College, das weiß ich auch."

Wieder nicke ich nur.

Sie ist Kellnerin in einem Diner. Ich kann mich noch erinnern, wie sie früher immer gesagt hat, dass sie niemals Kellnerin werden wollen würde, weil sie diesen Beruf hasst. Wieso tut sie es also? Ob sie finanzielle Probleme hat? Wahrscheinlich. Wenn sie nicht mehr bei Zayn wohnt, dann wird sie in ein Wohnheim gezogen sein, das sie bezahlen muss, dazu noch die Studiengebühren. Ich frage mich, ob sie immer noch überlegt im Büro zu arbeiten oder ob sie wieder angefangen hat zu schreiben. Auch, wenn die scheiße mit Ben damals abgrundtief beschissen war, würde ich es ihr gönnen, wenn sie wieder diesen Traum vom Schriftsteller hat. Jetzt, wo ich ihr wieder so nah bin, wie schon lange nicht mehr, juckt es mich in den Fingern, sie wiederzusehen. Ich würde einfach nur gerne wissen, was sie so macht.

Forever Collide 3 Where stories live. Discover now