Kapitel 213 - Ich glaube dir

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Wo kommt ihr alle so her? :)

Harry

Ich starre an die Decke des wahrscheinlich schäbigsten Hotels aller Zeiten. Es stinkt widerlich nach totem Tier und ich kann ein paar Risse in den Ecken der Wände erkennen.

So muss es wohl aussehen, wenn man am Ende angekommen ist.

Mein einziger Trost ist, dass es mittlerweile spät abends ist und die das Tageslicht mir nicht genau zeigen kann, wie abartig es hier tatsächlich aussieht. Was soll man auch für fünfundzwanzig Euro pro Nacht verlangen? Eine Luxussweet werde ich mir wohl kaum noch leisten können. Brauche ich auch nicht. Das ist nur eine einzige Nacht. Morgen werde ich einfach das Geld bei der Polizei abgeben und verschwinden. Hoffentlich muss ich diese Stadt nie wieder sehen. Die Lust an New York ist mir stetig vergangen, egal wie aufregend und schön die Zeit hier war. Sie war nur aufregend und schön, als ich mit Raven zusammen war.

Ich fahre mir durchs Gesicht. Es ist unmöglich Schlaf zu finden. Ich stemme mich auf, das alte Bett knarrt sofort und ich sehe aus dem kleinen Fenster, dann auf die Uhr meines Handys. Gerade Mal halb zwölf. Ich finde sowieso keinen Schlaf und mein Kopfschmerz plagt mich noch immer. Ich muss raus.

Ich ziehe mir meine Klamotten an, verlasse das grausame Hotel und laufe durch die Straßen von New York. Obwohl ich tot müde bin, schafft es mein Körper einfach nicht zu ruhen. Es ist momentan einfach zu viel, dass mich belastet und aufwühlt. Wie soll ich so einen freien Kopf bekommen?

Ich vergrabe meine Hände in den Taschen meines Mantels und lasse mich auf eine Bank am Straßenrand fallen. Es ist arschkalt und mein Kopfschmerz scheint nicht verschwinden zu wollen.

Ich würde jetzt gerne ihre Stimme hören. Fragen, wie es ihr geht, was sie so macht. Einfach nur wissen, ob es ihr besser geht als mir. Ich will ihren Geruch einatmen, ihren kleinen Körper an meinen pressen und mein Gesicht in ihrem Haar vergraben. Sie verdammt nochmal sehen können und ihr sagen, wie sehr ich sie liebe.

Verdammt, sie fehlt mir. Sie fehlt mir so verdammt sehr.

Ich lasse meinen Blick über die fast verlassenen Straßen gleiten und sehe in ein beleuchtetes Café. Ein Mann steht an der Kasse. Man könnte fast meinen es wäre Zayn. Er trägt die gleiche Lederjacke, sogar die Statur ist identisch.

Ich sehe wieder weg. Jetzt bilde ich mir schon meine Chancen, sie wiederzusehen, ein. Das muss verdammt nochmal aufhören.

Ein leises Klingeln kommt von der anderen Straßenseite und der Mann verlässt das Café.

Das ist Zayn. Das ist verdammt nochmal Zayn.

Sofort springe ich auf. „Zayn!", rufe ich zu ihm herüber. Doch er scheint mich nicht gehört zu haben und läuft weiter um die Ecke.

Scheiße, nein, ich kann diese Chance jetzt nicht verpassen. Ich muss wissen, wo Raven ist, egal wie beschissen mein Leben momentan aussieht.

Schnell jogge ich über die Straße und laufe ihm hinterher. Ich sehe seine Silhouette schon von weitem. „Ey!", rufe ich erneut und komme ihm immer näher. „Zayn!"

Jetzt dreht er sich zu mir um und bleibt verwirrt stehen. „Harry", stellt er erschrocken fest, als ich bei ihm ankomme.

„Ja", sage ich schweratmend von dem Lauf. „Zayn, bitte sag mir wo Raven ist."

Er hebt die Brauen. „Wow, kein freundliches Hallo? Kein nettes Wie geht's dir? Kein Was machst du so spät abends unterwegs?"

Ich funkle ihn an.

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