Freundschaftsfrühstück

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Gegenüber von mir am Tisch sitzen schon Nik und Aleks zusammen. Wir warten noch bis Andy kommt, damit wir endlich mit dem Frühstück anfangen können. „Wir haben schon ewig nicht mehr so zusammen gefrühstückt", sagt Nik plötzlich. Mir liegt ein Kommentar auf der Zunge, aber das wäre jetzt doch zu fies zu sagen, dass es nicht an Andy und mir liegt. Manchmal verlassen die Worte so schnell meinen Mund, dass ich es nicht mal schaffe darüber nachzudenken, aber ich bin gerade froh, dass mir das jetzt nicht passiert ist, denn das würde die Stimmung enorm drücken. Andy kommt um die Ecke geschlürft. Er schafft es nicht seine Füße vernünftig anzuheben und seine Hand liegt an seinem Kopf. „Man Alter siehst du beschissen aus." Ich hole einmal unterm Tisch mit meinem Fuß aus und trete Nik für seinen Kommentar gegen sein Schienbein. Seine Augen werden groß und er guckt mich schmerzerfüllt an. War wohl doch ein bisschen doll, aber passiert ihm recht. Ich schüttle nur meinen Kopf, damit er sich zusammenreißen soll. „Sorry, war nicht so gemeint."

Andy lässt sich auf den Stuhl neben mich fallen. Von der Seite mustere ich sein Gesicht und er sieht wirklich ziemlich fertig aus, aber das liegt nicht nur daran, dass er sich gestern mal komplett abgeschossen hat. Er hat tiefe Augenringe und ist abgespannt. Automatisch fällt mir das Bild wieder ein, was er im Schlafzimmer zu hängen hat. Da waren wir zwar noch viel jünger und es ist klar, dass wir uns verändert haben, aber Andy ist jetzt gerade so weit von diesem Jungen auf dem Bild entfernt und das tut mir leid. Ich hole mich aus meinen Gedanken wieder zurück und mein Blick schweift über den Tisch. Die Kaffeekanne fehlt noch, deswegen stehe ich auf und hole sie. Als erstes gieße ich Andys Tasse voll mit Kaffee und dann dem Rest. Die Kanne stellte ich mit auf den Tisch und setze mich wieder.

Als wir fertig gefrühstückt haben, sitzen wir noch zusammen und reden ein bisschen. „Wie wäre es, wenn wir alle mal wieder zusammen feiern gehen?" Aleks sah uns fragend an. Wir stimmten alle zu. Dann fiel mir wieder etwas ein. „Würde es euch etwas ausmachen, wenn Danny auch kommt? Ich würde euch gerne mal gegenseitig vorstellen." „Was ist das denn nun genau zwischen euch?", fragt Nik auf einmal. „Da ist gar nichts, wir sind nur gute Freunde. Ich hab vorgeschlagen, dass wir mal alle zusammen was unternehmen könnten, aber wollte euch nicht vor den Kopf stoßen, deswegen wenn ihr das nicht wollt ist es auch okay." Alle sagten, dass es okay wäre und irgendwie war es mir auch schon klar. Wir machten aus, das wir am nächsten Wochenende feiern gehen und ich schreibe gleich noch Danny, damit er bescheid weiß.

Zusammen räumten wir den Tisch ab und dann verabschiedeten sich Nik und Aleks schon wieder. „Leg du dich mal noch ein bisschen hin und ich wasche hier alles schnell ab." „Das ist nett, aber ich muss noch die Abrechnungen machen." „Na das wird doch so eh nichts Andy. Du kannst doch nicht mal deine Augen vernünftig offen halten. Leg dich zumindest noch kurz aufs Sofa und wenn ich hier fertig bin, dann helfe ich dir bei den Abrechnungen." Widerwillig geht er auf die Couch, macht sich den Fernseher an und legt sich hin. Ich wasche die Frühstücksbretter, Besteck, Tassen und Gläser ab und bin schon nach 10 Minuten fertig. Ich gehe zum Sofa und will Andy gerade sagen, dass ich fertig bin, da sehe ich, dass er schläft. Ich mache ihn nicht wach, setze mich einfach auf das andere Sofa und schnappe mir die Fernbedienung und gucke mir eine Komödie an. Gerade als der Film zu Ende ist öffnen sich Andys Augen. „Wie lange hab ich geschlafen?" „ Ungefähr 2 Stunden." „Uff, warum hast du mich denn nicht geweckt?" „Weil du auch mal Schlaf brauchst Andy." Er steht auf und geht in die Küche um sich einen Orangensaft zu holen. „Na komm wir machen jetzt Abrechnungen und weil du mich schlafen gelassen hast, darfst du mir jetzt doppelt so viel helfen."

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