Möbel rücken

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In der Wohnung angekommen, verteilten sich alle auch recht schnell. Andy mit seiner Ische in sein Schlafzimmer, Nik mit seiner in das Gästezimmer und dann stand ich da ganz alleine. Von dem Autofahren war ich hellwach und an Schlaf gar nicht zu denken. Ich gehe in Andys Küche, hole mir eine Tasse raus und einen Teebeutel. Ich fülle den Wasserkocher auf und mache mir einen Tee. Ich gehe damit ins Wohnzimmer und setze mich da auf die Couch. Weil mir langweilig ist schalte ich den riesigen Fernseher an, aber da kommt um diese Uhrzeit ja auch absolut nichts Vernünftiges. Na gut, es kommt ja noch nicht mal zu normalen Zeiten etwas Gutes. Ich schalte den Fernseher daher wieder aus und schnappe mir mein Handy und gehe online.

 Ich bekomme sofort eine WhatsApp- Benachrichtigung, Christoph hat mir noch geschrieben. „Ich hoffe du bist heile zu Hause angekommen. Fand den Abend mit dir echt schön, das schreit nach Wiederholungsbedarf." Ich saß wie eine Bekloppte da und lächelte mein Handy an. Immer wieder hab ich die Nachricht gelesen und musste lächeln. Ich antworte ihm dann noch, dass ich es auch schön fand und wir uns bald treffen sollten. Ich gehe wieder offline und spiele noch ein bisschen Quiz auf meinem Handy, bis mir immer wieder die Augen zufallen und ich mein Handy auf den Tisch packe um dann zu schlafen.

 Ich werde wach, als es in der Küche poltert. „So ein Mist" höre ich noch. Wenn mich nicht alles täuscht, dann war das Andy selbst. Ich stehe von der Couch auf und folge dem leisen Gejammer. Als ich in der Küche ankomme, sitzt Andy in Boxershorts auf dem gefliesten Boden und hält sich den Fuß. „Alles klar bei dir? Was ist denn passiert?" Er sieht zu mir hoch, „irgendwer hat den Tisch plötzlich hier hingestellt und dann bin ich da voll mit dem Zeh gegen das Stuhlbein geballert." Ich muss lachen, „ach ganz plötzlich, wie aus Geisterhand stand der Tisch also da, ich verstehe." Ich hocke mich vor ihm hin und gucke mir den Zeh an, es ist nicht doll was zu sehen, aber ich weiß wie höllisch es weh tut, wenn man sich so stößt. Ich puste also, sage zu ihm, dass bis zur Hochzeit wieder alles verheilt und reiche ihm meine Hand. Ich helfe ihm auf die Beine, bevor er mir hier noch mal umkippt. „Was wolltest du denn eigentlich hier jetzt in der Küche?" „Ich habe so einen Durst." „Na dann setz dich mal hin, ich mach das", sage ich zu ihm, gehe an den Schrank und hole ein Glas raus. Bei den Mengen Alkohol in seinem Blut, mache ich das Glas mit Leitungswasser voll, das hilft immer am besten. Ich stelle ihm das Glas hin und setze mich noch zu ihm. „Wie findest du Eileen denn so?" fragt er mich plötzlich. „Tja ehrlich gesagt weiß ich nicht genug über sie um mir ein Urteil bilden zu können. Aber ich sehe, dass du sie magst." Er nickt mit dem Kopf. „Glaubst du das Nik was von ihr will?" Ich bin verblüfft, wie kommt er denn darauf? „Andy, das weiß ich nicht, red mal in Ruhe mit ihm, aber erstmal musst du schlafen und wenn du dann wieder nüchtern bist, sieht die Welt sicher ganz anders aus."

 Bevor er noch etwas sagen kann, stehe ich auf und gehe zurück zur Couch. Ich kuschle mich in die flauschige Decke. Ich schnappe mir noch mal mein Handy, lese die Nachricht von Christoph noch einmal durch und mache sein Profilbild groß. Es gefällt mir, es zeigt sein Gesicht und den Sonnenuntergang im Hintergrund. Ich speichere es ab, damit ich es mir immer wieder ansehen kann. Ich höre, wie Andy in der Küche das Glas wegstellt und wieder in sein Schlafzimmer verschwindet. Ich lege mein Handy auch wieder weg und der Schlaf übermannt mich.

Home sweet homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt