Wendepunkt

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„Ich kann das nicht mehr ab, dass ihr immer mich in den Mittelpunkt stellt. Ihr lügt mich an, weil es mir schlecht geht und fühlt euch dann selber schlecht, obwohl ihr glücklich sein solltet. Ich weiß immer noch nicht genau, was euch dabei geritten hat und mir ist das jetzt auch ziemlich egal. Ich will meine Freunde so haben, wie sie auch sind. Wenn ihr glücklich seid, dann zeigt das auch und versteckt euch nicht. Ich möchte einfach, dass unser aller Leben wieder ganz normal verläuft. Daniel ist zwar im Gefängnis, aber hat uns irgendwie immer noch alle im Griff und diesen Sieg gönne ich ihm nicht. Ich möchte jetzt, dass wir uns alle schwören uns nie wieder anzulügen, denn auch wenn die Wahrheit manchmal hart ist, stehen wir das alles zusammen durch.“

 Aleks springt von ihrem Stuhl auf und umarmt mich sofort. Ich spüre förmlich, wie ihr ein riesiger Stein vom Herzen fällt. Plötzlich schreit Andy neben uns ganz laut „Gruppenkuscheln!!!“ und auch die beiden umarmen uns. Es ist schön, dass wir das alles endlich geklärt haben und ich hoffe, dass wieder alles so wird wie früher. Diese Kälte, die ich die letzten Tage gespürt habe, weicht immer mehr zurück.

 „So jetzt lasst uns mal lecker Kuchen essen“ meint Nik nur. „Das ist wie früher, als Oma den immer extra für uns gebacken hat“, sagt er als er schon den ersten Bissen genommen hat. Er kann sich also auch noch genau daran erinnern. Er legt seinen Arm um Aleks und zieht sie näher an sich heran. Sie guckt jedoch gleich zu mir rüber, „Aleks jetzt hör auf mich so mitleidig anzugucken und knutscht euch endlich.“

 Sie lehnt sich zu Nik und endlich küssen sie sich. Ich bin froh darüber, denn sie strahlen beide. „Na was macht dein Plan mit der Lagerhalle?“, frage ich Andy dann. „Naja ich habe erstmal ein paar Hallen hier in der Umgebung ausfindig gemacht und um Kostenvoranschläge gebeten. Wenn die dann kommen, kann ich mir erst einen Überblick verschaffen. Vielleicht hast du dann ja noch mal Zeit und wir gucken da zusammen drüber.“ „Klar gerne, sag mir einfach Bescheid, wenn du alle Unterlagen zusammen hast und dann gucken wir da mal drauf.“

 „Hey Leute, sagt mal was wollen wir eigentlich Silvester machen?“ fragt Nik plötzlich. „Ähm… Party, wieso“, antworte ich ihm. „Man du Nuss, das war mir auch klar, aber wo? Ich wäre ja mal wieder dafür auf eine große Party zu gehen und nicht nur wir vier.“ Stimmt, wir waren schon lange nicht mehr zu einer Party, das letzte mal war die Erstsemesterparty und wie die verlaufen ist, wissen wir ja alle noch zu gut.

 „Im Kultus ist große Party, könnte ich uns nachher noch Karten besorgen, vom Preis her geht das auch, Eintritt sind 20€, aber da ist ein Getränk und Buffet mit bei. Was haltet ihr davon?“, fragt Andy in die Runde. „Na das hört sich doch gut an“, sagen Nik, Aleks und ich zusammen und wir brechen in Lachen aus. „Dann wäre das ja geklärt.“

 Nach dem Kaffee sitzen wir noch ein bisschen rum und reden einfach nur. Als es dann schon fast Abendessen gibt, hauen die drei dann ab. Mir fällt wieder die Nachricht von Facebook ein und ich gucke, ob ich eine Antwort erhalten habe und tatsächlich. „Ich bin ja nie dazu gekommen mich bei dir vorzustellen, auch wenn du schon meinen Ohrstöpsel in deinem Ohr hattest ;-) 

Home sweet homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt