Streit

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„Ich glaube es einfach nicht, dass du mich so ignorierst. Wie würdest du es denn finden, wenn ich mit fünfzig anderen schreiben würde und mich hinter deinem Rücken mit denen treffen würde?" Aleks Stimme wird immer mehr ein wimmern. Obwohl ich meinen Kopf noch unter der Decke habe, weiß ich genau, dass die ersten Tränen schon fließen. Ich traue mich irgendwie gar nicht unter der Decke vorzukommen, denn ich stehe dann zwischen den beiden. Ich weiß nicht genau, worum es da gerade geht. Ich habe zwar eine Vermutung, aber wenn die stimmt, dann hat Aleks eigentlich nichts zu befürchten. Nik war schon immer der „Beste" Kumpel von vielen Frauen.

„Du weißt ganz genau, dass da nichts läuft. Warum sollte ich mit einer von denen was anfangen?" „Na ich weiß ja nicht, vielleicht reiche ich dir nicht mehr. Bin dir nicht hübsch genug oder du hast mich schon satt." „Na klar, sicher doch und das alles auf einmal." Ich höre nur noch, wie Aleks raus rennt und die Haustür hinter sich zuknallt. Na ganz prima. Synchron kommen Andy und ich unter der Decke vor. Ich sage nichts zu Nik, ziehe mir meine Klamotten an und renne hinter Aleks hinterher. Nik hat Andy jetzt, der ihm zur Seite steht und ich muss dringend die Angelegenheit mit Aleks klären.

Ich weiß nicht genau, wo sie hingelaufen ist, lasse mich aber von meinem Instinkt leiten und wie sich herausstellt, war das genau richtig. Aleks sitzt mitten im Stadtpark am Brunnen, obwohl es kalt ist und nass. Zum Glück hatte ich vorhin bei Nik noch ihre Jacke mitgenommen, denn sie hat nur einen Hoodie an, der für diese Temperaturen absolut nicht ausreicht. Sie weint und wischt sich die Nase ganz Damenhaft mit dem Pulliärmel ab. Ich gehe zu ihr und lege ihr die Jacke um die Schultern. Sie schlüpft sofort rein und macht sie zu. In meiner Jackentasche habe ich immer ein Paket Taschentücher, was sich jetzt als sehr hilfreich herausstellt. Ich packe eins aus und halte es ihr vors Gesicht.

Sie nimmt es in die Hand, schaut mich an und schnaubt erstmal die Nase. Ich hole mein Handy raus und rufe meine Mutter an, damit sie uns von hier abholt, da wir ja mit Nik gefahren sind, haben wir kein Auto da und mit Nik will sie jetzt sicher nicht fahren. Meine Mutter sagt, dass sie in 10 Minuten da ist. „Komm Süße, steh auf, du verkühlst dir sonst deinen hübschen Arsch." Ich ziehe sie an den Schultern hoch und lege meinen Arm um sie, weil ich Angst habe, dass sie keinen Schritt mehr alleine machen kann. Ich führe sie nach vorne zum Parkplatz und als wir gerade dort ankommen, fährt auch schon meine Mum vor.

Zu Hause angekommen, mache ich uns gleich erstmal eine Kanne Tee und gebe Aleks andere Klamotten, da ihre Hose klitschnass ist und ihr Hoodie auch schon total klamm ist. Während sie eine warme Dusche nimmt und sich umzieht, nehme ich die Kanne Tee, 2 Gläser und eine Tüte Gummibären mit in mein Zimmer. Da es relativ kühl in meinem Zimmer ist, schalte ich die Heizung höher, damit Aleks es auch schön warm hat. Es dauert auch nicht lange und sie kommt in mein Zimmer. „Leg dich ins Bett. Ich kippe uns den Tee ein und dann erzählst du mir erstmal was genau los war." Sie nickt nur und huschelt schnell in mein Bett. Ich sehe ihr sofort an, das ihr kalt ist, deswegen hole ich aus meinem Schrank noch ein Paar Socken, die meine Mum mir gestrickt hat. Ich schmeiße ihr die an den Kopf und sie lacht mich an. Ich fülle die Gläser und wir setzen und mit dem Rücken zur Wand und legen die Decke über uns. „Also was war los Süße?" „Ich weiß gar nicht, wo genau ich anfangen soll. Er schreibt mit so vielen anderen Weibern und wer kann mir denn garantieren, dass da nicht mit einer anderen was läuft? Und dann ist er immer wieder mit denen alleine gesehen worden."


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