Home sweet home

Mensa Essen

Die Einführungswoche verläuft gar nicht nach meinem Plan. Nachdem wir nämlich alle unten vor dem Gebäude stehen, werden wir in Gruppen eingeteilt und wir bekommen einen Mentor, der die ganze Woche für uns zuständig sein wird. Unser Mentor ist ein Student aus unserem Studiengang, der jetzt im 5.Semester ist. Ich komme in eine Gruppe mit 6 Jungs, die alle gerade erst ihr Abitur gemacht haben, bis auf einer, der hat vorher noch ein freiwilliges Jahr gemacht. Da es schon fast Mittag ist, gehen wir erstmal in die Mensa um dort zu essen. Es gibt 5 verschiedene Gerichte zur Auswahl, ich nehme Spaghetti Bolognese, da kann man ja nicht so viel verkehrt machen.

Unser Mentor trägt mir das Tablett rüber, denn mit Krücken geht das ja ganz schlecht. Martin, so heißt unser Mentor, ist zwei Jahre älter als ich, das erzählt er uns während dem Essen, weil wir uns alle besser kennenlernen sollen und er fragt uns was wir vorher schon so gemacht haben. Meine Spaghetti Bolognese schmecken so beschissen, das geht mal gar nicht. Die Soße ist viel zu sauer und ich befürchte schon das Schlimmste, denn saure Sachen mag mein Magen gar nicht. Die Jungs essen alle Pommes mit Schnitzel, das wäre mir zu fettig zum Mittag, aber okay. Ich esse meine Spaghetti nur bis zur Hälfte, mehr passt eh nicht rein.

Die Jungs räumen das Geschirr weg und kommen dann wieder zurück zu unserem Tisch, da wir noch ein paar organisatorische Sachen regeln müssen. Martin holte ein DIN A4 Blatt aus seiner Tasche, „Tragt mal hier bitte eure Namen, die Handynummer und die Emailadresse ein." Er holte lauter kleine Notizzettelchen raus, auf dem seine Daten standen und verteilte sie an uns. Als er mir den Zettel gab, zwinkerte er mir noch zu. Was war das gerade? Hat er sicher nicht beabsichtigt. Nachdem wir unsere Daten alle in die Liste eingetragen haben, gehen wir wieder los. Es findet jetzt nämlich noch eine Stadtrallye statt, wo wir verschiedene Etappen erreichen müssen.

Wir versammeln uns alle auf dem großen Platz vor der Bibliothek, da immer zwei Gruppen von unterschiedlichen Studiengängen zusammen gehen sollen. Martin winkt ein Mädchen, etwa in seinem Alter mit Dreadlocks zu sich. „Hey Martin, wie sieht es aus, sollen unsere beiden Gruppen zusammen gehen?" „Klar Ines, sehr gerne. Wo hast du denn deine Kids?" Aus sämtlichen Richtungen kamen weitere 5 zu uns, na super, wieder alles nur Kerle. „Ich hab auch ein Mädel in der Gruppe, die ist aber schnell mal aufs Klo. Deswegen müssen wir noch kurz warten." Na hoffentlich ist das nicht so eine typische Zicke, da hab ich gar keinen Bock drauf.

Nach 10 Minuten standen wir immer noch an derselben Stelle und weit und breit keine Spur von der komischen alten, wenn die schon so lange auf dem Klo braucht, dann wird das sicher so eine Bitch sein. „Sorry Leute, da war ne ganz lange Schlange." Die Stimme kam mir bekannt vor und dann merkte ich nur noch, wie zwei Arme um mich flogen. „AHHHHHH Marie," schrie mir Aleks erstmal mitten ins Ohr. „Na toll, ich glaub ich bin jetzt taub." Alle um mich herum lachten erstmal. „Gut, dann können wir ja jetzt endlich erstmal los. Wir müssen auf Bildern Orte aus der Stadt erkennen, keine Angst wir helfen euch und geben auch Tipps." Martin holte uns das erste Bild und ich erkannte sofort den Elbhafen, der ja auch nicht sonderbar schwer zu erkennen war. Die ganze Truppe setzte sich in Bewegung und machte sich also auf den Weg.