Filmabend

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„Geht's wieder ein bisschen?" Ich nicke einfach nur und deute Danny, das er weiter fahren kann, da es nicht mehr weit bis zu mir nach Hause ist. „Am schlimmsten fand ich, dass seine Mutter mich einen Tag später angerufen hat und gefragt hat, ob das denn stimmt oder ob das nur ein Vorwand ist, damit wir Zeit miteinander verbringen können. Ich habe ihm das bis heute nicht gesagt, weil ihr Verhältnis schon angespannt genug ist. Er kam am nächsten Tag zu mir, war aber total mit der Situation überfordert. Und da wurde mir bewusst, dass ich mich von ihm trennen muss. Ich habe ihn 4Jahre durchgeschleift sozusagen, mir so viel gefallen lassen und in dem Moment wurde mir klar, dass ich da nicht mehr die Kraft für habe. Einmal in meinem Leben habe ich nur an mich selbst gedacht."

Danny legt seine Hand auf meine. „Das war auch vollkommen richtig so. Du hast da gar nichts falsch gemacht. Niemand hätte sich so viel von ihm gefallen lassen, wie du." Ich lasse seine Worte auf mich wirken, während wir bei mir zu Hause ankommen. Wir nehmen uns etwas zu trinken mit und gehen in mein Zimmer. Während wir den DVD-Schrank durchsuchen, erzähle ich ihm die ganze Geschichte, was Daniel nach der Trennung mit mir angestellt hat und auch von der Sache früh morgens am Bahnhof. Danny ist sichtlich geschockt von dem, was ich ihm sage. „Wenn du so früh zur Uni musst, dann sag Bescheid, ich begleite dich dann und gehe einfach die 2 Stunden in die Bibliothek. Mir ist es egal, ob ich da nun nachmittags hocke oder gleich früh morgens, obwohl es dann wenigstens nicht so voll ist."

Ich kenne ihn noch nicht so lange und trotzdem bietet er mir das an. „Das ist doch klar, da brauchst du nicht gucken wie ein Auto." Er lacht, ich kann mir mein blödes Gesicht schon vorstellen. „Danke! Danke für alles. Es ist nicht selbstverständlich, dass du mir das anbietest. Ich bin froh das ich dich kennengelernt habe." „Ich weiß, was solltest du ohne mich nur machen." Er zwinkert mir dabei zu und ich muss lachen. Danny weiß einfach wie man mich auf andere Gedanken bringt. Wir haben uns ein paar Komödien und Horrorfilme aus meinem Schrank genommen. Da wir im Kino schon einen Horrorfilm geguckt entscheiden wir uns erstmal dazu „Partyanimals" zu gucken.

Wir machen es uns auf dem Sofa bequem und essen Chips. Danny erzählt mir, dass er den Film schon mindestens hundertmal gesehen hat und da muss ich lachen, denn bei mir sieht es nicht anders aus. „Wir sollten unbedingt mal was mit Nik, Aleks und Andy zusammen unternehmen, ich denke das wäre richtig lustig." „Klar gerne, ich könnte meine Schwester sicherlich noch überreden einen Babysitter zu nehmen, dann kommt sie auch mal wieder raus." Ich bin gespannt, wie seine Schwester so ist. Er hat mir zwar schon viel von ihrem kleinen Sohn erzählt, aber von ihr weiß ich nur, dass sie in meinem Alter ist und mehr nicht.

Danach gucken wir noch einen Horrorfilm und dann verabschiedet sich Danny von mir. Es ist schon Freitagfrüh und ich bin schon absolut müde. Ich brauche unbedingt Schlaf, denn in den nächsten Tagen wird das ja nicht viel. Nachher ziehe ich mit Aleks durch die Geschäfte, danach fahre ich gleich zu Andy. Morgen muss ich früh raus wegen der Hochzeit und wann ich dann wieder ins Bett komme, das steht wohl in den Sternen. Ich gehe mir noch die Zähne putzen und ziehe mir mein Schlafshirt an und verkrieche mich dann ins Bett. Es dauert nicht lange bis ich einschlafe und wirre Sachen träume.

Home sweet homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt