Gefahr

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„Er hat ein Messer in der Hand!" Aleks springt auf und stellt sich vor mich, da kommt auch schon Nik mit 2 Polizisten um die Ecke. Die Polizisten greifen in der Situation sofort ein, das Messer fällt zu Boden. Ich sitze wie erstarrt da, „Kein anderer soll dich haben, wenn ich dich nicht mehr haben kann", sagt Daniel zu mir. Ich starre nur noch auf das Messer, die blanke Klinge funkelt mich an. Ich kenne dieses Messer nur zu gut, denn damals wollte ich ihn davon abhalten dieses Ding zu kaufen. Es ist ein Rambo-Messer, extrem gefährlich, die Klingenlänge beträgt fast 24cm.

„Sie wissen, dass dieses Messer unter das Waffenschutzgesetz fällt?" fragt der Polizist Daniel und hebt das Messer mit Handschuhen auf. „Ich muss hier gar nichts sagen", antwortet er bloß. Nik kommt zu mir und nimmt mich in den Arm, da brechen bei mir alle Dämme. Ich weine mal wieder, Aleks kommt zu uns und streicht mir über den Rücken. Einer der Polizisten kommt noch mal zu uns. „Geht es ihnen gut? Sollen wir einen Krankenwagen rufen?" Bloß nicht wieder ins Krankenhaus, ich bin froh, das ich da gerade wieder raus bin, deswegen schüttele ich nur mit dem Kopf. „Dieses Mal wird er sicher nicht so schnell wieder auf freien Fuß gesetzt, denn man sieht ja was dann passiert." Der Polizist dreht sich um und verschwindet wieder.

„Ich glaube es ist besser, wenn wir jetzt gehen", sagt Aleks mehr zu Nik als zu mir. Ich fühle mich zu gar nichts mehr fähig, außer zum heulen. Aleks bezahlt unsere Rechnung vom Cafe, denn wir wollen ja nicht die Zeche prellen. Nik nimmt mich einfach auf seine Arme und Aleks trägt die Krücken hinter uns hinterher. Ich werde einfach in das Auto verfrachtet, Nik schnallt mich sogar an. Aleks schmeißt die Krücken in den Kofferraum und schmeißt sich schon fast auf die Rücksitzbank.

Nik fährt direkt zu mir nach Hause. Wir hängen die ganze Zeit bei mir zu Hause rum, eigentlich ist mir jetzt gar nicht nach Gesellschaft zu mute, aber irgendwie bin ich auch ganz froh nicht alleine hier abzugammeln. Nik erklärt sich bereit für uns zu kochen. Aleks und ich sitzen draußen in unserer Sitzecke und reden über so typischen Weiberkram. Wir lästern ein bisschen über Eileen ab, denn auch Aleks mag sie nicht wirklich. Ein Auto hält vor unserer Tür und das Tor öffnet sich. Andy sieht ziemlich aufgebracht aus, „Ist alles okay bei dir? Ich bin so schnell wie es ging hergekommen."

Wir erzählen ihm die Kurzfassung von dem, was passiert ist. „Dieser miese kleine Wichser. Ich verstehe gar nicht, wie die ihn so schnell freilassen konnten." Genau das ist mir auch ein Rätsel, aber es scheint wohl so, dass wirklich erst etwas passieren muss, damit er komplett weggesperrt wird. Nik kommt von drinnen mit einem Topf heraus, „Ach mein bester Kumpel macht hier die Weiber klar und kommt nicht mal mehr rein und begrüßt mich, na super." Andy verdreht nur die Augen, „Man, piss dir ins Hemd deswegen. Ich musste doch erstmal gucken, wie es Marie geht."

Nik räumt das ganze Essen raus und holt uns noch Teller und Besteck nach draußen. „Sag mal was sagt eigentlich Eileen dazu, das du hier bist?" fragt Aleks ganz scheinheilig. „Die ist eh schon wieder unterwegs, wird wahrscheinlich nicht einmal mitkriegen, dass ich weg bin." Mir tut es schon leid, dass er immer an die falschen Weiber gerät, aber Nik hat da ja auch so ein Talent für, deswegen wundert es mich nicht, dass die beiden sich so gut verstehen.

Home sweet homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt