Heimat

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Andy geht schon nach dem zweiten Tut ran. 

M:„Hey Andy, sag mal hast du schon ein Geschenk für Nik?“ 

A:„Ähm……….nö. Weißt doch, wie ich da immer bin.“ 

M:„Sag mal, wollen wir nicht zusammenlegen und was besorgen?“ 

A:„Ja klar, hast du schon eine Idee?“ 

M:„Na da er ja jetzt endlich zu Hause auszieht und nichts hat, habe ich gedacht wir besorgen so ein       paar Kleinigkeiten, die er gebrauchen kann.“ 

A:„Das ist eine gute Idee, er hat ja nicht wirklich was.“ 

M:„Dann mach du dir mal Gedanken, wie wir in die Stadt kommen.“

A:„Geht klar, machen wir erstmal morgen früh um 9 aus?“

M:„Gut, bis dann“

Na das war ja dann doch einfacher als gedacht. Ich nehme mir einen Zettel und einen Stift mit nach draußen und dann mache ich mir noch ein paar Notizen, was wir morgen alles besorgen können für Nik. Nachdem mir gar nichts mehr einfällt, logge ich mich wieder bei Jappy ein und chatte noch ein bisschen mit ein paar Leuten. Viele, die mich anschreiben sind einfach nur ein paar Kerle, die einfach nur Sex wollen, dass machen sie auch spätestens in der zweiten Nachricht klar. Auf solche Leute habe ich ja mal gerade gar keine Lust, ich antworte denen nicht mehr und blockiere sie sofort, was eine Menge Arbeit ist.

Ich klappe den Laptop zu, das ist mir jetzt einfach zu viel. Ich genieße die Ruhe und die warme Luft des Sommers. Jule liegt unter dem Tisch und schaut in der Gegend rum. Wie sehr ich das alles hier vermisst habe. Es ist das komplette Kontrastprogramm zum Krankenhaus. Natürlich ist es zu Hause immer am schönsten. Ich habe natürlich schon in anderen Orten gelebt, in zwei Städten, aber es hat mich immer wieder hier her zurück gezogen, nur hier fühle ich mich wirklich heimisch. Am schlimmsten fand ich die Neubauwohnung in meiner Ausbildung, durch die Wände konnte man immer alles hören und da ich nur einen leichten Schlaf habe, war ich dann oft nachts wach. Die Atmosphäre in der Wohnung war irgendwie auch komisch, immer so kalt.

Das kann aber alles auch Einbildung sein, wenn man 20 Jahre in einem Haus lebt, dann fühlt man sich dem natürlich verbunden und dann etwas Neues zu akzeptieren ist schwer. Mir gehört die komplette obere Etage im Haus, also ein großes Zimmer, was ich nutze und ein nicht ganz so riesiges Zimmer mit Couch, Tisch und Fernseher, wo auch gerne mal ein paar Gäste übernachten können. Während meines Studiums werde ich nicht extra wegziehen, denn die Stadtwohnungen sind teuerer als eine Monatskarte für den Zug und die 30min.-Fahrt ist für mich kein Problem.

Meine Mutter kommt nach Hause. „Na mein Sonnenschein endlich wieder zu Hause? Hast du Hunger?“ „Ich habe riesigen Hunger, den Scheiß im Krankenhaus kann ja keiner fressen.“ Sie lacht nur und geht rein. Von drinnen ruft sie raus „Auf was hast du denn Hunger?“ „Eigentlich auf alles, aber ich würde gern mal wieder Hühnerfleisch essen, mit frischem Salat aus dem Garten und Reis dazu.“ „Na dann werde ich mal loslegen.“ 

Das Essen war wie immer lecker, noch ein klarer Vorteil wenn man zu Hause ist, es gibt immer leckeres Essen. Natürlich wechseln meine Mutter und ich uns regelmäßig mit kochen ab, es gibt Gerichte, die ich besser kann und welche, die sie besser beherrscht.

Home sweet homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt