Spätsommerwetter

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Die Widmung zu diesem Kapitel geht heute an NataschasGeschichten. Ich wünsche dir auch hier nochmal alles Gute zum Geburtstag.

Elias grinst Aleks ganz unverstohlen an und sie wird sofort rot. Er zwinkert ihr noch mal zu und dann machen die Jungs sich ein bisschen warm. Ich ziehe mir meine dünne Jacke aus, da wir direkt in der Sonne sitzen und es schön muckelig ist. Aleks zieht sich auch ihre Jacke aus und legt unsere mit auf den Haufen von den Jungs. „Na Süße, wie läuft es denn bei euch?“ frage ich Aleks, als die Jungs schon weit genug weg ist. „Er schreibt ja ganz süße Sachen und so, aber wenn wir in der Gruppe zusammen sind, dann ist er immer so zurückhaltend.“ „Vielleicht weiß er einfach nur nicht, wie er sich dir gegenüber verhalten soll. Gib ihm ein bisschen Zeit und verbring auch mal alleine Zeit mit ihm, dann kann er sich leichter öffnen.“

Aleks nickt, lässt sich nach hinten auf die Decke fallen und hält sich die Hände vor ihr Gesicht. „Ach, wenn das alles doch nicht so schwierig wäre.“ Ich lache nur und lege mich einfach neben sie. „Egal was passiert, ich bin immer für dich da. Du darfst mich jederzeit nerven.“ „Na wenn du das mal nicht bereuen wirst Marie.“ Das erste Spiel wird angepfiffen, aber wir bewegen unsere Köpfe nicht hoch, da unsere Jungs jetzt noch nicht dran sind. 

So gefällt mir das, schön in der Sonne liegen, die letzten warmen Tage im Herbst genießen. Wenn es jetzt noch ein bisschen ruhiger um mich herum wäre, dann wäre es schon perfekt. Aber die Leute feuern natürlich kräftig ihre Gruppen an. „Na Mädels, lasst ihr es euch gut gehen?“ Ich öffne nur ein Auge und sehe, dass Martin neben uns steht und einen Schluck aus seiner Flasche nimmt. „Wir erholen uns jetzt noch, damit wir euch nachher kräftig anfeuern können“, antwortet Aleks auch schon. „Das ist eine supergute Idee. Aber passt auf, nicht das ihr euch noch einen Sonnenbrand holt.“ Und schon verschwindet er wieder.

Nachdem das erste Spiel vorbei ist, grummelt Aleks ihr Magen rum. „Marie willst du auch eine Bratwurst?“ „Ja bring mir mal eine mit. Mit Senf bitte, aber nicht so viel, sonst kleckere ich mich nur wieder voll.“ Sie lacht und macht sich auf den Weg, denn der Grill ist fast genau auf der anderen Seite des Spielfeldes. Ein Schatten fällt auf mich. „Na Süße, was hast du denn jetzt vergessen?“ frage ich. Doch eine männliche Stimme antwortet mir, „Du gehst aber ran.“ Ich schrecke sofort hoch und bereue es auch schon wieder, da ich Kreislaufprobleme habe und sich jetzt alles dreht.

Der Typ aus dem Zug sitzt auf einmal neben mir. Als sich mein Kreislauf wieder etwas beruhigt hat, traue ich mich dann auch endlich was zu ihm zu sagen. „Es tut mir leid, dass ich dich im Zug so angestarrt habe, das wollte ich eigentlich gar nicht.“ Wie blöd hört sich das denn bitte an? Als wäre ich 5 Jahre alt und habe einen Lollie geklaut. „Wir machen doch alle unbewusst Sachen, die wir eigentlich nicht wollen.“ Sagt er einfach und will gerade wieder gehen, doch irgendwie möchte ich das er noch bleibt. „Was war das für Musik, die du da gehört hast? Ich habe es nicht so gut hören können, aber die Melodie hat mich mitgenommen.“

Er setzt sich wieder neben mich und ich lasse die Luft entweichen, die ich angehalten hatte. Er holt seinen MP3-Player raus und gibt mir einen Hörer und steckt sich selbst einen ins Ohr. Eigentlich ist es ja voll eklig, von anderen den Kopfhörer ins Ohr zu stöpseln. Er sieht meinen Gesichtsausdruck, lächelt und holt ein Tuch aus seiner Tasche, säubert damit den Ohrstöpsel und gibt ihn mir dann. 

Home sweet homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt