Jadon Sancho x Julian Brandt

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Dieser Abend war Glück, Freude und Euphorie.

Dieser Abend war die Realität.

Und Julian befand sich mittendrin. Er war ein wichtiger Bestandteil dieses Abends gewesen. Dies spürte er nicht nur in seinem Blut, worin noch immer die Ekstase kitzelte, sondern auch in seinen Knochen, in welchen sich das Glück, die Freude und die Euphorie bemerkbar machten.

Seine Muskeln waren schwer. Sie brannten unter seiner kühlen Haut und er wusste, dass er spätestens morgen Früh jede einzelne Minute des Spiels fühlen würde. Aber es würde ein guter Schmerz sein. Ein Schmerz, der sich bei jedem Schritt für diese glanzvolle Leistung honorieren und ihn an diesen Tag erinnern würde.

Julian öffnete seine Augen. Während von oben das heiße Wasser auf seine blasse Haut prasselte, starrte er, beinahe wie in Trance, die weißen Fliesen der Wand an. Seine Muskeln hatten sich entspannt und seine Knie zitterten leicht. Die schwarze Boxershorts, die er trug, klebte mittlerweile wie eine zweite Haut an seiner Hüfte.

Er war der Letzte gewesen, der den Duschraum betreten hatte, weshalb er als einziger noch hier verweilte und den aufregenden Abend Revue passieren ließ. Jedoch schätzte er die wenigen Minuten der Ruhe, in denen er einfach nur Zeit für sich und seine Gedanken haben konnte. Viel zu schnell würde dieser Augenblick wieder zu Ende sein.

„Hey, Man of the Match.", schnurrte plötzlich eine weiche Stimme in sein Ohr.

Instinktiv zuckte Julian zusammen, hätte sich für seine Schreckhaftigkeit in Grund und Boden schämen können. Als sich aber zwei Arme um seinen Bauch legten und sich ein etwas kleinerer Körper an seinen Rücken schmiegte, entspannte er sich wieder.

Julians Blick fiel nach unten auf die zwei tätowierten Unterarme. Die gebräunte Haut des anderen verschmolz förmlich mit seinem bleichen Oberkörper. Julian musste leicht schmunzeln.

„Ich dachte, du wärst schon längst fertig.", meinte er, ließ seinen Hinterkopf an Jadons linke Schulter sinken und schloss die Augen. Die sanften Wassertropfen prickelten angenehm auf seinem Gesicht.

Währenddessen wurde er von butterweichen Lippen verwöhnt, die leichte Küsse auf seine andere Schulter sowie an seinem Hals und in seinem Nacken verteilten. Sie lockerten seine Muskeln zusätzlich, bedeckten seinen Verstand mit dünnen Nebelschwaden.

„Ich habe extra gewartet.", murmelte Jadon unter den zarten Liebkosungen. Seine Lippen streiften über jede freie Stelle und auch sein kurzer Bart kitzelte an Julians empfindsamer Haut, wodurch sich die kleinen Härchen auf seinem Oberkörper aufstellten.

„Ich fühle mich geehrt.", lachte Julian, verzog seinen Mund zu einem breiten Grinsen.

Jadons Küsse wanderten immer weiter nach oben. Erst schwebten sie über Julians muskulöses Schulterblatt, hielten an einer besonders sensiblen Stelle seines Halses inne und überbrückten dann die letzten Zentimeter zu seinem Ohrläppchen. Dort angekommen wurde dieses von einer warmen Zunge angestupst.

„Du warst gut heute, weißt du das?"

Die lobenden Worte waren zwar nur ein minimales Wispern zwischen dem lauten Trommeln des Wassers, aber dennoch klar und deutlich zu verstehen.

Julian schnaufte amüsiert.

„Danke...", nuschelte er, merkte, wie Jadon von ihm abließ und ihn im nächsten Moment zu sich drehte.

Erschöpft blickte er in die sorgsame Miene von Jadon. Er erkannte die schweren Lider des Engländers und wie sich an seinen inneren Augenwinkeln bereits dunkle Ringe abzeichneten. Seine pechschwarzen, kurzen Löckchen waren mit all dem warmen Wasser aufgesaugt und an seiner makellosen Haut glitzerten hunderte von großen und kleinen Wasserperlen.

Jadons Hände legten sich an die Wangen des Blonden, mit einem Daumen fuhr er über die kurzen Bartstoppeln.

„Du kannst stolz auf dich sein, Jule.", meinte Jadon aufrichtig, ohne ein Anzeichen von Zweifel in seiner Stimme.

„Das bin ich, aber Marcel hätte es mehr verdient, Spieler des Spiels zu werden. Er hat so viel für uns investiert und hat uns zum Sieg geschossen. Er war mit Abstand der Beste."

Jadon blinzelte einige Male, brach den Blickkontakt nicht ab.

„In so einem Spiel zählt nicht, wer der beste Spieler ist oder wer die meisten Tore schießt. In so einem Spiel zählt, wer das bessere Team ist und wer mehr für den Sieg opfert. Und heute waren wir das. Wir waren das bessere Team und wir haben für den Sieg deutlich mehr geopfert und am Ende verdient gewonnen. Jeder einzelne von uns war heute Man of the Match."

Jadon hatte recht.

Jeder Spieler, der heute für Borussia Dortmund auf dem Platz gestanden hatte, war ein Held. Egal, ob Gregor, welcher versucht hat, jeden Ball der Rojiblancos vor seinem Tor abzufangen, egal, ob Mats, welcher als unglücklicher Eigentorschütze dennoch ein herausragendes Spiel absolviert hatte und egal, ob Marcel oder Julian, zwei der vier Torschützen von Dortmund - alle waren schwarz-gelbe Helden.

Für eine geschlagene halbe Minute schwiegen sie, bevor Julian die Stille zwischen ihnen löste.

„Hast du die Rede einstudiert?", wollte er wissen, musste ein vergnügtes Lachen zurückhalten, woran er jedoch sofort scheiterte, als er sah, wie sich Jadons Mimik in Verwunderung und Fassungslosigkeit verwandelte.

„Ich wollte nur meinen Freund aufmuntern-", rechtfertigte sich Jadon und bevor er noch etwas sagen konnte oder gar ins Schmollen geriet, schlang Julian seine Arme um den schmalen Körper und zog ihn näher an sich.

Da er keine Zeit vergeuden wollte, schloss er seine Augen, lehnte sich ein Stückchen nach unten und verwickelte Jadon in einen sanftmütigen Kuss.

„Ich weiß doch."

Sie ließen sich Zeit. Um genau zu sein, sehr viel Zeit. Denn als sie nach guten dreißig Minuten, total ausgelaugt und mit durchgeweichter Haut, in die Kabine trotteten, war keiner ihrer Teamkollegen mehr vorzufinden.

Nun machte es sowieso keinen Sinn mehr, sich zu beeilen, wodurch die beiden Fußballer auch jetzt keine Anstalten machten, noch einen persönlichen Rekord zu brechen.

Gemächlich und mit langsamen Bewegungen schlüpften sie in ihre Trainingsanzüge, schenkten sich währenddessen immer mal wieder ein liebevolles Lächeln.

Jadon war der erste der beiden, der, fertig gekleidet und mit einem Airpod im rechten Ohr, seinen Rucksack schulterte. Er bewältigte die wenigen Meter zwischen ihren Garderoben und beäugte Julian geduldig, wie er in seine weißen Sneaker kroch und sich ebenfalls seinen Rucksack schnappte.

„Vergiss deine Trophäe nicht.", wurde er von Jadon erinnert.

Julian zog eine seiner hellen Brauen nach oben.

„Wie könnte ich dich vergessen?", grinste Julian schelmisch, hätte in vollem Gelächter ausbrechen können, als er sah, wie sich Jadon beschämt hinter seinen Handflächen versteckte.

Dumbass.", murmelte Jadon mit leicht schüttelndem Kopf, nahm wieder seine Hände von seinem Gesicht. 

„Das habe ich gehört."

Nun zeichnete sich auf beiden Mündern ein ehrliches Schmunzeln ab, und bevor sie Seite an Seite die Umkleide verließen, verstaute Julian die kleine silberne Trophäe in seinem Rucksack und stibitzte sich von Jadon, welcher sein eigentlicher Gewinn war, noch einen Kuss.

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Heute mal etwas kürzer als sonst, aber ich hoffe, es hat euch gefallen! 🤍

Fußball Oneshots (BxB)Where stories live. Discover now