Timo Werner x Mason Mount

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Stimmt, was war mit Mason? Erst seit geraumer Zeit führten Mason und ich eine Art ,,Beziehung", von der lediglich unsere besten Freunde wussten. Mason und ich sind uns vor wenigen Wochen das erste Mal näher gekommen, haben uns geküsst und zusammen in einem Bett geschlafen sowie miteinander gekuschelt. Danach haben wir uns täglich nach dem Training getroffen oder wenn es das Tagesprogramm zugelassen hatte, hatte einer von uns bei dem jeweils anderen übernachtet. Diese Berührungen, Zuneigung und Anerkennung von Mason zu bekommen, war wie Balsam für meine belastete Seele gewesen und ich konnte für den Moment, in denen er bei mir war, all meine Probleme über Bord schmeißen. Aber als er wieder weg war und ich einsam in meiner schlichten, leeren Wohnung saß, fiel mir jedes Mal aufs Neue die Decke auf den Kopf. Alle verdrängten Konflikte waren dabei präsenter als je zuvor gewesen und ich wollte daher einfach hier raus. Dort hin, wo ich endlich ich selbst sein konnte, ohne, dass mir täglich jemand vorhielt, wie man richtigen Fußball spielte oder sich vorbildlich verhielt. Zudem trafen Mason und ich uns zurzeit weniger, da jeder seinen eigenen Pflichten nachgehen musste und somit nur eine bestimmte Zeit für Zweisamkeit blieb. Vielleicht war diese Situation die Bestätigung dafür, dass ich hier nicht erwünscht war und mich niemand anerkannte. Dann war die Affäre mit Mason also doch nur eine Phase gewesen, aus der nichts Ernstes werden konnte.

,,Timo? Du weißt, dass Mason dich liebt, oder?", rettete Kai mich aus meinen Gedanken. Ich wusste nicht, ob ich nicken oder unwissend mit den Achseln zucken sollte. Daher blieb ich wie festgefroren, mit meinem Wasser in der Hand, stehen. Wie sollte man darauf schon reagieren? Woher sollte ich wissen, ob Mason mich wirklich liebte oder ob ich eine schnelle Nummer war? Schließlich unternahmen wir nichts mehr zusammen. Außerdem war noch nie die Rede von einer Beziehung gewesen. Wir hatten nie darüber gesprochen, was wir waren, ob es Liebe zwischen uns war und ob wir es beide wollten. ,,Mason liebt dich. Ich habe gedacht, du tust das auch. Wenn du Chelsea wirklich verlässt, wirst du ihm mit deinem Abschied das Herz brechen. Vor allem, wenn du nicht ein Wort mit ihm darüber gesprochen hast, warum du diese Entscheidung getroffen hast.", versuchte mir Kai klar zu machen, dass ich meinen Abgang nochmal überdenken sollte. Aber das musste ich in Ruhe erledigen, um zu einem endgültigen Entschluss zu kommen. ,,Ich muss darüber nachdenken, Kai.", sagte ich knapp, was er einverstanden mit einem Nicken quittierte. ,,Kannst du dieses Gespräch vorerst für dich behalten? Ich möchte nicht, dass sinnlose Gerüchte in der Welt rum posaunt werden, bevor keine Klarheit herrscht.", bat ich meinen Landsmann, der erneut nickte. ,,Natürlich werde ich das, Timo. Wenn du dich bereit dazu fühlst, es anderen zu sagen, stehe ich gerne hinter dir.", versprach mir Kai, woraufhin ich auf ihn zu lief und meine Arme um ihn schlang. Mit festem Druck, erwiderte er meine Umarmung. ,,Danke."

Am nächsten Morgen, als ich die Kabine betrat und wie gewöhnlich zu meinem Platz gehen wollte, lag eine merkwürdige Stille im Raum. Dennoch grüßte ich freundlich die bereits anwesende Runde, von denen die meisten meiner Teamkollegen schon da waren. Eher zufällig glitt dabei mein Blick zu Mason, der mit hängenden Mundwinkeln und verschränkten Armen auf seinem Platz verkümmerte. Gedankenlos starrte er einen Punkt vor seinen Füßen an. Hatte ich etwas verpasst oder warum war die Stimmung plötzlich so niedergeschlagen? Eigentlich passte das gar nicht zu der Mannschaft, denn sonst wurde sich laut unterhalten oder rumgealbert. Aber heute wurde nichtmal leise Musik abgespielt, sondern geschwiegen wie auf einer Trauerfeier. Was mich ebenfalls verwundern ließ war, dass sich Kai sofort von mir ab wandte und schnell den Raum verließ, als ich Anstalten machte, ihn auf diese beklemmende Ruhe anzusprechen. Allmählich schlugen die anderen den Weg zum Trainingsplatz ein und irgendwann saß ich mutterseelenallein in der Umkleide. Verwirrt erhob ich mich dennoch und folgte den Jungs nach draußen. Während des Trainings sowie beim anschließenden Umziehen, änderte sich die Stimmung nicht wirklich. Es wurde zwar deutlich mehr kommuniziert, als bei meinem Eintreffen, aber niemand wollte sich mit mir abgeben. Was zur Hölle hatte ich falsch gemacht? Das konnte nicht ihr ernst sein. Im Augenblick war ich sowieso nicht von starkem Selbstvertrauen geprägt und dann mussten es meine Teamkollegen mit ihrer Ignoranz auf die Spitze treiben? Es war doch alles ein verdammter Witz.

Fußball Oneshots (BxB)Where stories live. Discover now