So wie ich ihn kenne, nimmt er meine Entschuldigung zwar bestimmt an, aber trotzdem will ich gar nicht wissen, wie es sich für ihn angefühlt haben muss, von mir versetzt zu werden. Aber ich hatte plötzlich wirklich anderes im Kopf und habe auch irgendwie komplett vergessen, dass es Nick überhaupt gibt in meiner Sorge um Alex.

„Oh Tyler, hi" Irgendwann höre ich Sunnys Stimme. Nur kurz danach spüre ich ein Tippen auf meiner Schulter und schaue deshalb zu Sunny hoch. „Wunderkind vermisst dich schon"

Ich schmunzele ein wenig darüber, stehe dabei auf und stehe Sunny somit gegenüber. „Habt ihr euch einen Schlachtplan überlegt?"

Er nickt grinsend. „Ich kümmere mich um alles, Lion muss nur anwesend sein und ein bisschen was sagen"

„Mehr darf ich nicht wissen?", hake ich nach.

Sunny schüttelt den Kopf. „Wird eine Überraschung"

„Super", brumme ich wenig begeistert. „Geht jemand dabei drauf?"

„Leider nein", grinst Sunny weiter. „Ich muss dann gleich los. Ich wollte dich nur noch darum bitten, Lion zwischendurch daran zu erinnern, dass ich existiere und er sich, wenn er kann, mal wieder bei mir blicken lässt. Stella wird mich vor Neid umbringen, weil ich hier war und sie nicht"

„Keine Sorge" Ich lächele Sunny beruhigend an. „Ich erinnere ihn gerne daran, dass er tolle Freunde hat."

Was ich damit sagen möchte, ist klar. Sunny gehört zu diesen tollen Freunden eindeutig dazu. So wie er Alex gerade beisteht, so wie er ihn durchschaut und behandelt hat, so wie er auf alles reagiert hat und so wie er ihn unterstützt. Er ist eindeutig jemand, den man nicht leicht gehen lassen sollte und ich glaube, so langsam hat Alex auch bemerkt, wie wertvoll stützende Menschen in seinem Leben sind.

„Ich sehe das als Versprechen", macht Sunny mir klar, während er mir die Hand hinhält.

Ich schlage ein. „Das darfst du gerne. Kommst du die Tage nochmal vorbei?"

Er schüttelt den Kopf. „Ich lass euch eure Zeit zu zweit. Wir sehen uns allerspätestens auf meiner Hochzeit."

„Ich freue mich darauf"

Sunny erwidert mein Lächeln, nickt zufrieden und lässt dann meine Hand wieder los. „Bis dann"

„Bis dann"

Er geht in Richtung Aufzug und ich in Alex' Zimmer. Bevor ich eintrete, klopfe ich, nur um ihn darauf vorzubereiten, dass jemand reinkommt. Eigentlich total unnötig, er liegt ohnehin nur im Bett und hadert mit sich, ob er bis oben hin zugedeckt sein möchte oder doch eher eine kalte Brise braucht.

„Hei" Ich lächele ihn an, obwohl er gerade dabei ist, frustriert die Decke von sich zu strampeln.

„Ich will nicht mehr", jammert er. „Bring mich um!"

„Sicher, dass du das willst?" Ich hole die Gummibärchen hinter meinem Rücken hervor und wackele damit vor seinem Gesicht herum.

Sofort verändert sich sein Ausdruck, er schüttelt den Kopf und greift nach der Tüte. „Sobald ich damit fertig bin"

Ich muss leicht lachen und setze mich auf den Stuhl, der vor dem Bett steht. Vermutlich saß Sunny da vorher darauf.

Als ich bemerke, dass Alex die Gummibärchentüte nicht öffnen kann, weil er so sehr zittert, dass er sie nicht mal richtig greifen kann, nehme ich sie ihm wortlos ab, mache sie auf und fordere: „Mund auf"

„Oh geil, Rollenspiele. Ich bin die Seerobbe und du der Zoo-Typ" Alex ist nicht halb so begeistert davon, wie man es anhand seiner Aussage meinen könnte, doch er öffnet den Mund und versucht das Gummibärchen, dass ich ihm zuwerfe mit dem Mund zu fangen.

Teach me LoveWhere stories live. Discover now