37. Alex

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Ty sitzt noch am Esstisch, als ich zurück in den Raum komme. Er wirkt ein bisschen verloren, wie er so mit hängenden Schultern dasitzt und in seinen mittlerweile mit Sicherheit kalten Kaffee starrt.

Es tut mir leid, was ich vorhin gesagt habe. Ich lasse mich einfach nur sehr ungern in die Ecke drängen, vor allem, was meine Sexualität angeht. Ich weiß, dass ich schwul bin. Ich bin mir zu 100% sicher, schon seit ich 12 bin. Aber genauso lange rede ich mir ein, dass das keiner rausfinden darf, dass es bestimmt wieder vergeht und dass mich jeder hassen wird, wenn ich es zugebe. Seit ich 6 Jahren verstecke ich das, führe quasi ein Doppelleben und kämpfe gleichzeitig auch noch mit mir selbst. Ich bin schon deutlich offener geworden, was das Thema angeht, aber diese Worte bedeuten in meinem Hirn nach wie vor immer noch Game Over.

Trotzdem habe ich echt scheiße reagiert vorhin. Ty geht es ohnehin schon nicht sehr gut, dann muss ich ihn nicht auch noch als Problem bezeichnen, wenn er versucht, über ein wirklich ernstes Thema mit mir zu reden.

„Hei" Ich setze mich wieder neben ihn.

Er hebt den Blick, gibt ein „Hei" zurück und mustert mich dabei. „Hast du vor, irgendwo hinzugehen?"

Ich nicke. „Fußball spielen mit Lila und den anderen. Du meintest, du musst arbeiten und ich brauche frische Luft und Bewegung... Aber ich komme früh genug zurück, damit wir heute noch genug Zeit zusammen haben" Gegen Ende lächele ich ihn leicht an.

Er nickt, legt seine Hand auf meine. „Tut mir leid wegen eben... Ich will dich zu nichts drängen und du musst es auch nicht sagen. Im Grunde ist es ja auch völlig egal, solange wir uns lieben oder?"

„Genau", bestätige ich erleichtert. „Und mir tut es leid, dass ich so scheiße reagiert habe, aber mein Verteidigungsmodus ist Angriff..."

„Ich weiß... Tut mir leid, dass du meinetwegen in den Verteidigungsmodus schalten musstest" Er wirkt wirklich richtig reumütig, so als hätte er mega scheiße gebaut, aber so schlimm ist es nicht. Das hat mich nur in einem blöden Moment erwischt, da ich ohnehin schon angespannt war wegen Johns Anwesenheit einen Raum weiter und der Tatsache, dass er halbnackt durch die Wohnung laufen muss.

„Nun reicht es aber mal mit den Entschuldigungen", beschließe ich schmunzelnd.

Ty schaut mich wieder an, nickt zustimmend und meint: „Dann viel Spaß mit Lila und ruf mich an, wenn ich dich anholen soll oder irgendwas ist"

„Klar. Danke, Daddy"

Seine Augen weiten sich schockiert, als ich ihm das zugrinse. Beim Aufstehen drücke ich ihm einen Kuss auf die Wange und mache mich dann auf den Weg in den Flur, obwohl ich mir sehr sicher bin, dass er mich so nicht gehen lassen wird. Er braucht nur Zeit, den Schock zu verdauen.

Ich bin grade dabei meine Schuhe zu binden, als Ty dazukommt und mich mit verschränkten Armen ernst anschaut. „Nenn mich nicht nochmal so"

„Wieso?", grinse ich vom Boden aus zu ihm hoch. „Macht es dich an, Daddy?"

Grade in dem Moment, als ich meine Schleife zugezogen habe, zieht Tyler mich nach oben und presst mich an die Wand im Flur. „Du hast ja keine Ahnung"

Oh so ist das also.

Ich muss grinsen, während er mich küsst, kann es daher nicht so richtig erwidern, aber ich gebe mir Mühe, vor allem, als ich seine Hand an meinem Arsch spüre. Sein leidenschaftlicher Kuss wird immer sanfter, je länger er andauert, solange, bis er die Lippen von meinen löst und mich aus geringer Distanz ansieht. „Du machst mich verrückt"

Wieder muss ich grinsen, gebe ihm einen weiteren Kuss, einfach, weil ich will und kann. „Ich liebe dich"

„Ich liebe dich auch"

Teach me LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt