9. Alex

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Leseabend!!!
Seht euch dazu eingeladen, fleißig zu kommentieren. Je mehr desto besser. Dann weiß ich, wenn ich leicht lost bin, welche Richtung ich beibehalten sollte😅










Habe ich behauptet, dass ich Tony liebe? Falls ja, nehme ich es zurück. Der Typ ist ein einziger Störfaktor.

Nicht nur, dass Matt und Tony ungefragt bei mir übernachtet haben, Tonys Stimme hat mich auch noch aus meinem friedlichen Schlaf gezerrt. Als ich dann versucht habe, nach einer erfrischenden Dusche in Ruhe zu frühstücken, kamen Tony und Matt dazu und Tony jammert seitdem die ganze Zeit rum, dass er ein Baby sei und wie eines gefüttert werden wolle.

Dass er, nachdem er gestern so viel gesoffen hat, heute noch nicht nüchtern ist, wundert mich nicht, aber der Alkohol und seine ohnehin schon nervtötende Persönlichkeit sind echt keine gute Mischung, wenn er damit nicht beabsichtigt, dass ich ihn irgendwann umbringe.

Ich hätte einfach bei Ty im Bett bleiben sollen, aber ich habe mich so creepy dabei gefühlt, ihn beim Schlafen zu beobachten und fand die Vorstellung dann besser, ihm frisch zu begegnen und ihm vielleicht Frühstück ans Bett zu bringen als ihn gruselig zu beobachten

Dass es für das Frühstück am Bett ein wenig zu spät ist, stelle ich fest, als ich Hände auf meinen Schultern spüre und neugierig nach oben sehe, obwohl ich ja weiß, dass er es ist, der plötzlich hinter mir steht und ein „Guten Morgen" in die Runde wirft. Er massiert meinen Nacken kurz, beugt sich dann runter, um mir einen Kuss auf den Hals zu drücken und geht weiter in die Küche. Ich warte keine Sekunde, um ihm zu folgen.

Er steht bereits da und schenkt sich Kaffee ein, so als wisse er genau, dass ich die Tasse nur für ihn rausgestellt habe. Was ich habe.

Ich stelle mich einfach von hinten an ihn heran, sowie er eben bei mir. Doch statt die Hände auf seine Schultern zu legen, lege ich die Arme um ihn.

„Tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber ich muss demnächst los." Ty klingt ehrlich bedauernd dabei, lehnt sich aber gegen mich, so als wolle er deutlich machen, dass er eigentlich gar nicht weg will.

„Wie lange haben wir noch?"

„Ich würde noch gern zu Julien und Anna, ich muss da ohnehin meine Sachen holen, aber ich will auch noch ein bisschen Zeit mit ihnen verbringen... Also würde ich sagen, so eine Stunde? Außer du kommst mit. Ist aber auch ein bisschen dämlich, dich da hinzuschleifen und dann wieder zurückzufahren wegen ein zwei Stunden. Außerdem solltest du hier sein, wenn deine Eltern kommen..."

„Die gibt's ja auch noch", brumme ich missgünstig.

Erst jetzt frage ich mich, was die zwei letzte Nacht wohl gemacht haben und warum sie sich überhaupt von Tony ausquartieren lassen haben. Meine Mum kann ihn nicht mal leiden. Sie findet ihn zu laut, zu schleimig und zu modern. Hat sie selbst so gesagt. Dass das modern kein Kompliment war, war an ihrem Tonfall dabei deutlich bemerkbar. Obwohl sie die Verkörperung einer emanzipierten Frau ist, steht sie doch sehr auf Geschlechterrollen. Wie zum Beispiel, dass Männer keinen Nagellack oder Make-up tragen sollten.

Ich habe nie versucht, ihr klarzumachen, dass das dämlich ist, weil Make-up bei Männern schon vor tausenden von Jahren ein Zeichen des Wohlstands war und die sowas wie Hosen damals noch gar nicht kannten... oder, dass sie es sich alle gegenseitig besorgt haben. Ist nicht meine Aufgabe, meiner Mum die Geschichte der Menschheit näherzubringen. Sie würde mir ohnehin nicht zuhören, was das angeht oder sie würde mir nicht glauben.

„Tut mir leid, dass ich wohl nicht dabei sein kann, wenn du mit deiner Mum redest. Aber ich bin sicher, du schaffst das auch ohne mich" Ty klingt bedauernd dabei, doch versucht zuversichtlich rüberzukommen. Was nicht funktioniert.

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