52. Alex

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Es ist neu für mich, mal auf dem Rücken liegend wach zu werden, vor allem, da Ty auch noch auf mir liegt. Normalerweise ist das immer andersrum. Aber obwohl es mich ein wenig überrascht, finde ich es doch schön, wie er sich an mir festhält, wie sein nackter Körper sich an meinen schmiegt und wie sein Atem immer wieder leicht an meinen Hals prallt.

Letzte Nacht war wirklich schön. Besser als in jeder meiner Vorstellungen. Ty hat mich nach allen Regeln der Kunst verwöhnt und mir schließlich meinen kleinen Wunsch erfüllt. Er hat sich dazu ein bisschen Mut antrinken müssen, das erklärt zumindest, warum er den Alkohol zuvor nicht abgelehnt hat. Aber er hat das wirklich gut gemacht, verdammt gut.

Er war total fertig danach, erschöpft, müde und ist im Kuscheln eingeschlafen ohne, dass wir uns noch säubern konnten. Ich habe das dann übernommen, so gut es nun mal ging, ohne ihn aufzuwecken und bin kurz danach ebenfalls eingeschlafen.

Wie lange die Party noch ging, weiß ich nicht. Die Musik ist jetzt, als ich wach werde, jedenfalls aus und auch sonst vernehme ich nur Stille. Ich kann mich voll und ganz auf diesen wunderschönen Mann in meinen Armen konzentrieren.

Es ist einfach unglaublich was für eine Macht er über mich hat, ohne mich kontrollieren zu müssen. Seine Anwesenheit beruhigt mich, seine Berührungen lassen mich sicher fühlen und seine Worte lenken mich immer in die richtige Richtung.

Ich weiß nicht, was ich ohne ihn machen soll.

Nur noch eine Woche, dann bin ich beim Fußball und er ist hier und geht seinem Tagesablauf wieder ohne mich nach. Um ehrlich zu sein weiß ich gar nicht, ob ich überhaupt noch ohne ihn einschlafen kann. Ich mag die Vorstellung nicht, dass ich alleine in einem Bett liege und es dunkel ist und kalt und er nicht bei mir ist.

Es fühlt sich falsch an, von Tyler getrennt zu sein, er gehört zu mir und ich gehöre zu ihm. Aber ich kann ihm das nicht sagen. Das ist einfach unreifes Gejammer, das ist mir ja selbst bewusst. Es bringt doch nichts, sich über Dinge zu beschweren, die keiner ändern kann. Also tue ich einfach, was ich schon tue, seit ich weiß, dass es nicht ewig so weitergehen kann. Alles andere ausblenden und die Zeit mit ihm genießen.

Unter der Decke streichele ich Tylers Körper auf und ab. Seinen Rücken, seine Seiten, seinen Hintern. Er sieht nicht nur wirklich schön aus, sondern er fühlt sich auch genauso an. Ich muss lächeln.

„Morg'n", brummt er irgendwann noch im Halbschlaf, schiebt dabei die Arme unter meinen Kopf, um mich zu umarmen.

„Guten Morgen" Ich küsse seine Wange.

„Mein Kopf tut weh"

Ich versuche mir mein Lachen zu verkneifen. Natürlich finde ich es nicht schön, dass er Schmerzen hat, aber es ist doch etwas lustig, dass er wohl einen Kater hat. Er verträgt ja echt gar nichts.

„Soll ich dir einen blasen?"

„Mh?" Er klingt verwirrt.

„Hab gehört das hilft gegen Kopfschmerzen", erkläre ich also.

„Nhn. Will kuscheln"

„Okay" Statt ihn nur mit den Händen zu streicheln, lege ich also meine Arme um ihn und drücke ihn fest an mich.

Er bekommt Küsse. Auf den Arm, die Schulter, die Wange, die Schläfe. Also jede Stelle, die ich erreichen kann, ohne ihn wegschieben zu müssen. Er brummt einen genießenden Ton, doch im nächsten Moment beiße ich ihn und er keucht auf und löst sich dann leicht von mir, um mich vorwurfsvoll anzuschauen.

Ich kann ihn aber absolut nicht ernst nehmen. Dafür ist er viel zu süß mit diesen Locken und dem verschlafenen Blick.

„Was? Ich bin ein Löwenbaby", rechtfertige ich mich.

Teach me LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt