76. Alex

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„Wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass du dem Sportwahn verfallen bist?" Ich schmunzele, als ich das sage und mein Handy so platziere, dass Tyler mich sehen kann, während ich frühstücke.

Er hat mir eben erzählt, dass er heute ins Fitnessstudio geht und vorhat, sich einen super krassen Trainingsplan zu erstellen, dem er in den Ferien nachgehen kann.

Seine letzte Schulwoche ist vorbei. Es ist Samstag. Wir haben gestern Abend vereinbart, heute um die gleiche Zeit aufzustehen und den Tag zusammen zu beginnen, indem wir uns beim Frühstücken und fertigmachen begleiten.

So habe ich schon viel mehr Motivation für so gut wie alles. Tyler zu sehen sorgt dafür, dass für einen kurzen Moment mal alle Probleme vergessen sind.

„Ich will das nur nicht vernachlässigen", verteidigt er sich, was seinen Sport angeht. „Stell dir doch mal vor, ich lese den ganzen Tag und liege irgendwo rum oder mache was auch immer, während du aus deinem Körper einen Tempel machst... Das kann ich nicht. Unmöglich." Er schüttelt vehement den Kopf.

Ich sehe ihn wenig überzeugt an. „Dir ist aber klar, dass sich an meinem Körper wirklich groß nichts verändern wird? Ich habe vorher auch schon extrem viel Sport gemacht. Und bei allem, was ich grade so mache, geht es ja nicht um Bodybuilding."

Tyler zuckt mit den Schultern, trinkt einen Schluck von seinem Kaffee, was mir durchaus ein willkommener Themawechsel ist.

„Ich habe gehört, dass Koffein richtig gut sein soll. Also solange man es nicht übertreibt und man so eine heftige Toleranz dagegen entwickelt. Bis 2004 stand Koffein sogar auf der Doping-Liste der WADA, weil es zu leistungssteigernden Stimulantien gehört"

„Das wusste ich", meint Tyler. „Soll ich dir erklären wieso?"

„Uhh da kommt der sexy Biolehrer raus" Das gefällt mir.

Mein Frühstück ist total vergessen. Ich sehe Tyler begeistert an, stütze den Kopf auf den Händen ab und lausche seinen Erklärungen. Ich habe zwar ein sehr gutes Bio-Abi gemacht und denke, ich könnte verstehen, was er mir hier grade erzählt, aber ich will mein Hirn viel lieber ausschalten und ihn einfach nur anhimmeln.

„...die aufputschende Wirkung kommt dann durch die freigesetzten Neurotransmitter wie Adrenalin oder Dopamin, vor allem, weil Koffein die Adenosinrezeptoren hemmt und es somit im Hirn nicht zu einer „Überanstrengung" kommen kann. Die enthaltenen Antioxidantien sind Grund für- Hörst du mir überhaupt zu?" Tyler war bis grade noch voll in seinem hot-teacher-mode und hat nicht wirklich bemerkt, dass ich ihn einfach nur angegrinst und darüber nachgedacht habe, wie sehr ich ihn liebe.

Naja, wirklich darüber nachgedacht habe ich nicht. Es war eher so eine Dauerschleife von: Ich liebe ihn, ich liebe ihn, ich liebe ihn so sehr, er ist so hübsch, er ist so schlau, ich liebe ihn, ich will seinen Schwanz lutschen, ich liebe ihn...

Trotzdem hat das mein gesamtes Konzentrationsvermögen beansprucht.

„Was, wenn ich nein sage? Kommst du dann her und versohlst mir den Hintern?", grinse ich möglichst verführerisch.

Tyler verdreht zwar die Augen, grinst dann aber ebenfalls leicht. „Nein. Ich belohne dich doch nicht dafür, dass du mich hier umsonst Romane erzählen lässt"

„Aber Daddy" Schmollend sehe ich ihn an. „Ich war ein böser Junge"

Er presst die Lippen aufeinander, kneift die Augen leicht zusammen und atmet dabei hörbar durch. „Du weißt wie gut mein Gedächtnis ist oder?", hakt er dann nach, klingt dabei aber eher so als wolle er mich lediglich auf diese Tatsache hinweisen. „Ich werde mir alles merken, womit du mich jetzt quälst und dann bekommst du deine Bestrafung, ohne Wenn und Aber."

Teach me LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt