Nach einem kurzen weiteren Gespräch gehen Matt und Tony dann endlich und lassen mich mit dem Mann meiner Träume allein. Er schaut den beiden beim Gehen zu und lächelt mich dann, als sie weg sind, leicht an.

„Tony nervt dich, mh?"

„Er ist so aufdringlich und... er selbst" Das drückt es, denke ich, am besten aus.

„Ich mag ihn", meint Ty schulterzuckend.

Ich verdrehe leicht die Augen. „Du magst jeden meiner Freunde"

„Außer Ace" Darauf besteht er mit ernstem Blick.

„Außer Ace", stimme ich zu. „Aber der ist eh verschwunden und lässt sich nie mehr blicken"

Ty neigt abschätzig den Kopf hin und her. „Ich weiß nicht. Das Bild, das ich dir gezeigt hab, veranlasst Tony dazu zu glauben, dass Ace ihm eine Botschaft hinterlassen hat, in der er verspricht, immer in eurer Nähe zu und auf euch aufzupassen"

Mir entkommt ein leichtes Schnauben. „Das ist sicherlich nicht der Fall, sonst hätte er mich schon lange eigenhändig ermordet für das Einwerfen der Pillen"

„Das alles kommt mir sowieso sehr komisch vor", meint Ty mit nachdenklichem Blick. „Aber wir zwei haben uns jetzt auf was Anderes zu konzentrieren" Er klatscht auffordernd in die Hände. Dadurch kommt kurz der spießige, übermotivierte Lehrer in ihm raus.

„Nämlich?" Ich sehe ihn ahnungslos an.

„Duschen, mein Schatz. Du stinkst"

Mit meinem freundlichsten Lächeln auf dem Gesicht strecke ich ihm meinen Mittelfinger hin, natürlich nur, um ihm zu zeigen, wie schön der Nagel dort ist.

„Du hast noch nicht geduscht, seit du hier bist.", macht Tyler weiter, wenig beeindruckt von meiner Aktion. Er tut einfach so, als hätte er es nicht gesehen. „Die Schwestern haben mich gebeten, mit dir darüber zu reden, weil du sie immer so anmaulst, wenn sie dir Hilfe anbieten"

„Ich brauche doch keine Hilfe zum Duschen! Bin ich ein alter Opa oder was?! Außerdem, was gehen diese Flachpfeifen zu dir? Solche Luschen, echt... Als ob ich mir von so ein paar alten Weibern den Schwanz schrubben lasse, ne" Trotzig verschränke ich meine Arme.

Ich denke nicht mal im Traum daran, mir beim Duschen helfen zu lassen. Mal abgesehen davon, dass duschen ohnehin nichts bringt, weil ich quasi zur Schweißproduktionsmaschine mutiert bin und das auch demnächst nicht mehr aufhören wird. Ich will gar nicht wissen, wie sich Wasser auf meiner Haut gerade anfühlt, wenn schon die kleinsten Berührungen ein Brennen an der betreffenden Stelle verursachen. Ich will einfach hier liegen und warten, bis es vorbei ist.

„Die haben Angst vor dir, Alex. Bei manchen Blicken, die du so draufhast, kann ich das auch gut verstehen. Und wenn du keine Hilfe zum Duschen brauchst, dann kannst du ja alleine gehen und ich sorge in der Zeit für frische Bettwäsche. Das klingt doch nach einem Plan, mh?"

Nein, eigentlich echt nicht. Ich will mich nicht bewegen und irgendwas tun. Ich bin müde und die Schmerzen und die Welt und alles fuckt mich einfach nur ab. Aber wenn Ty mich so anschaut, kann ich einfach nicht nein sagen.

Ich verdrehe die Augen und brumme: „Meinetwegen." Vielleicht gibt er dann endlich Ruhe.

Ty hält mir die Hand hin, er will mir offensichtlich aus dem Bett helfen, aber ich ignoriere das, schlage die Bettdecke weg und setze mich auf die Bettkante. Ich brauche relativ lange, um mit dem Schwindel klarzukommen und der plötzlichen Atemnot, kann mir dabei nicht vorstellen, wie ich die paar Meter bis zu dem kleinen anschließenden Bad schaffen soll. Mein Körper lässt mich grade echt im Stich. Aber ich versuche es trotzdem.

Teach me LoveWhere stories live. Discover now