John ist ein toller Freund. Nicht nur, weil er beinahe jeden Tag einen neuen Weg findet, mir eine besondere Freude zu machen, sondern auch, weil ganz alltägliche Dinge mit ihm besonders werden. Zusammen frühstücken zum Beispiel. Oder spazieren gehen. Oder baden. Mit ihm gemeinsam zu baden wird für immer eins meiner Lieblingserlebnisse sein, einer der Momente, an die ich denken kann, wenn ich todtraurig bin, denn dann werde ich mit Sicherheit trotzdem lächeln müssen.

Es war einfach schön, wie viel Mühe er sich gegeben hat, obwohl es eine spontane Idee war. Nach nur zehn Minuten war das Bad ganz abgedunkelt, es standen Kerzen herum, das Wasser war schön warm, es hat total gut gerochen, und das Beste war wohl der Schaum, mit dem wir rumspielen konnten.

Zuerst war es noch ein bisschen seltsam. Ich fand es komisch, mich vor ihm ganz nackig zu machen und so zu tun, als sei das total normal. Aber es war mir keineswegs unangenehm.

Er hat sich als erster ausgezogen und mich währenddessen angelächelt, fast schon so, als wolle er mir zeigen, wie einfach das ist und dass man sich dafür nicht schämen muss. Dann ist er ins Wasser gestiegen und hat angefangen, mit dem Schaum rumzuspielen. Dabei hat er mir erzählt, dass er sich schon mal ganz viele Videos angeschaut hat von Eltern, die ihren Babys beim Baden Schaumfrisuren gemacht haben und er auch ein Baby will, mit dem er das machen kann.

Er hat mich nicht angesehen, hat aber auch nicht so gewirkt als würde er krampfhaft wegschauen. Ich habe mich sicher und respektiert gefühlt, weil er die Situation nicht ausgenutzt hat, um mich schamlos anzugaffen und ich fand es auch leicht überraschend, dass er wusste, dass es mir so am liebsten ist, auch, wenn wir darüber nie geredet hatten.

Dann, als ich ihm gegenübersaß, hat er mir wieder ins Gesicht gesehen und gefragt, ob ich für ein paar Minuten sein Baby sein will, damit er sich, was die Schaumfrisuren angeht, austoben kann.

Als hätte ich dazu nein sagen können.

Wir rutschten näher aneinander, so nah, dass ich ihn fast mit meinen Beinen umschlang und er mich fast mit seinen.

Das Wasser war angenehm warm, aber ich weiß bis heute nicht, ob mir in dem Moment deshalb so heiß geworden ist oder ob ich einfach nur extrem nervös war aufgrund dieser intimen Nähe.

Für John war das, glaube ich, weniger spannend als für mich. Der hat sich auf den Schaum konzentriert und ich fand es sehr lustig, dabei zuzusehen, wie sein inneres Kind rauskommt.

Wir saßen bestimmt zehn Minuten so da und machten uns Schaumfrisuren oder Bärte. Dann fing John an, mich zu küssen. Seine Lippen waren ganz feucht und seine Nasenspitze im Gegensatz zur warmen Luft und dem Wasser um uns herum ganz kalt.

Es blieb nicht bei einem süßen, kleinen, unschuldigen Kuss, denn keiner von uns konnte und wollte aufhören. Also rutschten wir immer enger zusammen, umarmten einander und küssten uns.

John hat sich extrem viel Mühe geben müssen, anständig zu bleiben, glaube ich. Nein, ich bin mir fast schon sicher. Aber er hat mich nur an den Wangen angefasst oder am Kopf oder am Rücken. Es fühlte sich toll an, wie seine großen, weichen Hände über meine Haut strichen und ich wollte, dass der Moment niemals endete.

Klar bekam ich mit, wie erregt er war, aber er sagte kein Wort, beschwerte sich nicht und versuche auch nicht, irgendwas gegen diese Erektion zu tun. Er wollte nur kuscheln, fragte mich davor aber, ob das okay für mich ist.

Zuerst saßen wir dann weiter so da, wie ineinander verschlungene Bäume, die sich mit ihren Ästen, also unseren Gliedmaßen, umarmen. Dann lehnte John sich zurück und ich folgte ihm einfach, sodass meine Wange an seiner Schulter bleiben konnte. Er hielt mich weiter fest, küsste so gut wie jede Stelle in meinem feuchten Gesicht und sagte mir, wie schön ich aussähe.

Teach me LoveWhere stories live. Discover now