Das mit uns ist vorbei. Das war es schon, als sie sich geweigert hat zu akzeptieren, dass ich keinen Sex will. Oder, als sie ihn sich von einem anderen geholt hat. Oder als sie behauptet hat, wenn ich nicht mit ihr schlafen will, liebe ich sie auch nicht. Oder als sie Schluss gemacht hat und meinte, sie weiß genau, dass ich ihr niemals geben werde, was sie braucht.

Jedes Mal davon hat sie mir verdammt wehgetan. Ich habe mich schuldig gefühlt und darüber gegrübelt, was falsch mit mir ist. Warum ich mich nicht einfach zusammenreißen und sowie jeder andere Typ auch mit seiner Freundin Sex haben kann. Aber nachdem ich mich bei Lila ausgeheult habe und sie mir klargemacht hat, dass ich gut so bin wie ich es bin und niemand, der das nicht auch einsieht, mich verdient hat, war alles gleich viel weniger schlimm.

Rebecca war nicht meine erste Freundin. Und auch nicht die erste, mit der mir das passiert ist. Aber sie wird definitiv die Letzte gewesen sein.

„Lass es mich doch erklären!", bittet sie. Sie wirkt so verzweifelt. Das tut mir leid. Aber es ändert nichts.

„Beck, du musst nichts erklären. Ich habe mit uns abgeschlossen. Nichts, was du sagen könntest, wird daran etwas ändern."

Durch meine sanfte Stimme klingen die Worte deutlich weniger heftig als sie es wohl von jedem anderen tun würden.

Ich will sie nicht verletzten, aber es bringt ja auch nichts, um den heißen Brei rumzureden. Je länger ich hier rumstehe und mit ihr plaudere, desto länger muss ich nachher bleiben und desto später kann ich zu John.

Sie lässt meine Hand los und geht wieder einen Schritt zurück, während sie nickt. „Okay. Verstehe." Sie lächelt mich leicht an. Ihre glasigen Augen lassen das umso trauriger aussehen. „Ich weiß nicht, was ich jetzt sagen soll...", gesteht sie unsicher.

„Ich meine, wir sehen uns bestimmt irgendwann bei Leano. Spätestens auf der Hochzeit" Sie muss sich also keine große Mühe für irgendwelche Abschiedsworte geben. Mein bester Freund wird immerhin ihre Schwester heiraten. Somit sind auch wir fest aneinandergebunden.

Sie nickt. „Du bist Trauzeuge oder?"

„Natürlich. Er weiß genau, dass er von mir den geilsten Junggesellenabschied bekommt" Ich grinse und Rebecca lacht leicht über die Anspielung auf meinen Partyruf.

„Also man sieht sich", meint sie schließlich, lächelt nochmal traurig, winkt mir zu und geht.

Ich gebe zu, dass ich ihr einige Momente hinterhersehe, bevor ich mich weiter an die Arbeit mache.

Da geht die Frau dahin, in die ich so verknallt war, dass ich von einem 30 Meter Turm in einen See gesprungen bin, weil ich mir eingebildet habe, das würde sie beeindrucken. Das hat es natürlich nicht. Aber das habe ich halt erst hinterher erfahren... Egal, darum geht es jetzt nicht! Ich will nur ausdrücken, dass ich über sie hinweg bin, aber ich niemals vergessen werde, wie wichtig sie mir mal war.

Es wäre für alle das Beste, wenn ich irgendwann wieder mit ihr befreundet sein kann. Sonst werden die zukünftigen Partys weniger spektakulär, sondern eher unangenehm und all unsere Freunde müssen darunter leiden. Das wollen wir beide nicht.

Nach der Arbeit gehe ich erstmal duschen, mache mich ohne Pause fertig und gehe dann zu John. Meine Mum ist total beleidigt, weil ich nicht mit zu Abend essen will, aber ich habe sie bereits extra vorher informiert, damit sie nicht für mich mitkocht und dann enttäuscht ist, weil ich nichts esse.

Insgeheim freue ich mich aber, es nicht mitzuerleben müssen. Sie hat schon wieder irgendein neues Rezept ausprobiert. Ich weiß auch nicht, was sie da immer tut, damit es so schiefgeht, aber irgendwie scheint es einen höheren Gott für Kochkünste geben, der meine Mum damit verflucht hat, dass keines ihrer Gerichte gelingt. Genauso ist es nämlich.

Teach me LoveWhere stories live. Discover now