„Ziehst du doch eh nicht durch", lache ich.

Wir wissen doch beide, dass ich bekommen werde, was ich will. Tyler ist einfach zu inkonsequent, was unser Sexleben angeht. Ich muss einfach so tun, als würde es mir nicht gefallen, was auch immer er tut, und er wird es sein lassen. Aber andererseits... Warum sollte ich das tun? Ich bin schon ganz gespannt darauf, was er sich einfallen lässt als einen seiner vielen vergeblichen Versuche, mich unter Kontrolle zu bekommen. Und, um ehrlich zu sein, gefällt es mir ziemlich gut, wenn seine dominante Seite rauskommt.

Ach Mann, ich weiß doch selbst nicht, was ich will. Mal will ich ihn ficken und würgen und ihn zu meinem stöhnenden kleinen Etwas unter mir machen und mal will ich, dass er mich hart nimmt und mir zeigt, wo es langgeht und mich einfach nur benutzt. Ich bin quasi die Definition von Vers, ich geb's ja zu. Meine Top-Zeiten sind wohl offiziell vorbei.

„Mach nur weiter mit deinen Provokationen. Du wirst dann schon sehen, was du davon hast" Er wirkt zwar desinteressiert dabei, doch muss trotzdem leicht grinsen, als er sieht, dass seine Drohung Wirkung zeigt.

„Wenn ich jetzt lieb bin, haben wir dann heute Abend Telefonsex?" Ich schaue ihn ganz brav und unschuldig an, setze einen bestimmten Blick auf, dem er nie widerstehen kann.

Tyler kann einfach nicht nein sagen. Zumindest nicht, wenn man weiß, welche Knöpfe man bei ihm drücken muss. Und das tue ich.

„Mal sehen. Ich fühle mich immer so schmutzig danach... Wie so ein richtiger Perversling"

Das bringt mich leicht zum Lachen. „Wieso denn? Ist das wie, wenn man sich richtig kranke Pornos anschaut und wenn man fertig ist, total verstört davon ist, was man sich grade reingezogen hat?"

„W-was?" Er wirkt total perplex. Damit scheint er wohl keine Erfahrung zu haben.

„Okay, vergiss das wieder" Unangenehm. Gaaaanz unangenehm.

„Oh Alex" Tyler scheint nervlich schon wieder am Ende zu sein, obwohl es grade mal 9 Uhr morgens ist. Er schüttelt den Kopf und stützt ihn dann auf der Hand ab. „Du machst mich fertig"

Ich weiß nicht wieso, aber so wie er das sagt, klingt es mehr nach einer Liebeserklärung als nach allem anderen. Daher muss ich lächeln. „Überleg dir besser, was du dagegen machen kannst. Du wirst mich noch mindestens 100 Jahre an der Backe haben"

„Ich freue mich darauf" Er lächelt leicht. Dann schaut er kurz woanders hin und sein Blick verändert sich wieder. „Du musst dich beeilen, Löwenbaby. Es ist schon kurz vor 10"

„Was?!" Schockiert schaue ich auf die Uhr. „Fuck. Sunny bringt mich um, wenn ich zu spät bin"

„Dann bis heute Abend?"

Ich nicke, während ich schon meinen Teller einfach vom Tisch auf die Ablage stelle, um so zu tun, als würde ich mein Zeug aufräumen und weiter ins Bad gehe. „Bis heute Abend. Schreib mir, sobald du Zeit hast, ich melde mich dann."

„Wird gemacht" Er lächelt wieder. „Bis dahin denke ich ganz viel an dich, okay?"

„Genehmigt", schmunzele ich, stelle ihn wieder ab und mache mir Zahnpaste auf die Zahnbürste.

„Okay, dann viel Spaß heute. Ich liebe dich"

„Iff diff auff", antworte ich, während ich mir die Zähne putze. Tyler lacht darüber, wirft mir einen Luftkuss zu und beendet den Anruf dann.

Manno. Wenn ich mit ihm rede, merke ich gar nicht, wie schnell die Zeit eigentlich vergeht. Die Stunden ohne hin dagegen kommen mir wie Jahre vor.

Ich mache mich in Lichtgeschwindigkeit fertig, tape meinen Fuß, nehme die Tablette und gehe dann runter. Obwohl ich gut zehn Minuten zu spät bin, fährt Sunny erst jetzt vor und hält grade in dem Moment, als ich auf Höhe seines Autos ankomme.

Teach me LoveWhere stories live. Discover now