Teach me Love

By Cupid42hearts

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..."Du hast mir das Herz gebrochen"... Alles, was zwischen Tyler und Lion stand, ist nun Vergangenheit und si... More

Hilfe!
1. Alex
2. Tyler
3. Alex
4. Tyler
5. Alex
6. Tyler
7. Alex
8. Tyler
9. Alex
10. Tyler
11. Alex
12. Tyler
13. Alex
14. Tyler
15. Alex
16. Tyler
17. Alex
18. Tyler
19. Alex
20. Tyler
21. Alex
22. Tyler
23. Alex
24. Tyler
25. Alex
26. Alex
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28. Alex
29. Tyler
30. Alex
31. Alex
32. Tyler
33. Alex
34. Tyler
35. Alex
36. Tyler
37. Alex
38. Tyler
39. Tyler
40. Alex
41. Tyler
42. Alex
43. Tyler
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45. Alex
46. Tyler
47. Alex
48. Tyler
49. Alex
50. Tyler
51. Julian
52. Alex
53. Tyler
54. Alex
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56. Alex
57. Julian
58. Alex
59. Tyler
60. Alex
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70. Tyler
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89. Alex
90. Tyler
91. Alex
92. Tyler
93. Alex
94. John
95. Julian
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98. Alex
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100. Alex
101. Tyler
102. John
103. Alex
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105. Alex
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108. Alex
109. Tyler
110. Alex
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137. Alex
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139. Alex
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141. Alex
142. Alex
144. Alex
145. Alex
146. Alex
147. Tyler
148. Alex
149. Tyler
150. Tyler
151. Tyler
152. Alex
153. Tyler
154. Alex
155. Tyler
156. Alex
157. Tyler
158. Alex
Epilog: Tyler

143. Tyler

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By Cupid42hearts

Ich liebe es, wenn meine Pläne aufgehen. Dafür sind sie immerhin da. Ich kann manchmal schon gern spontan sein, aber wenn ich weiß, dass etwas ansteht, plane ich gerne. Das gibt mir einfach Sicherheit und so kann ich dann ruhiger an die Sache rangehen und sie umso besser genießen.

Der Nachmittag beziehungsweise Abend war bisher sehr schön. Alex und ich haben uns gut unterhalten. Ich musste dabei kein einziges Mal auf die Uhr sehen, weil ich so im Gespräch gefangen war. Am liebsten hätte ich noch ewig mit ihm geredet, aber ich habe mir vorgenommen, spätestens mit ihm rauszugehen, wenn es dunkel wird und das ist jetzt der Fall.

Alex sah verboten gut aus in meinen Sachen, die ich ihm gegeben habe. Das Hemd war zwar etwas eng manchen Stellen, aber auch das stand ihm irgendwie. Es war fast eine Schande, ihm die Klamotten ausziehen zu müssen, um zum nächsten Punkt des Dates überzugehen. Umso schlimmer war es aber, seinen Körper dann wieder in dem Bademantel verpacken zu müssen. Ich werde mich niemals an ihm sattsehen können.

Es überrascht mich, dass er bisher wirklich getan hat, was ich gesagt habe, ohne zu widersprechen. Eigentlich lässt er sich absolut nicht gern sagen, was er tun soll. Alex hatte schon immer so seine Probleme mit Autoritäten, nur bei mir hat es ihn nie wirklich gestört. Wahrscheinlich auch, weil ich ihn nie rumkommandiert oder mich über ihn gestellt habe. Alex und ich führen eine Beziehung auf Augenhöhe, das war schon von Beginn an so. Manchmal übernimmt einer von uns die Führung, ja, aber das ist auch mal eine nette Abwechslung und wir mögen das eben beide, also spricht nichts dagegen.

Ich bin nur erleichtert, dass Alex es mir so einfach macht, meine Pläne durchzusetzen. Ihm wäre durchaus zuzutrauen gewesen, dass er einfach sein Ding durchgezogen hätte und wirklich böse sein hätte ich ihm ja eh nicht können. Aber er scheint, was bisher so passiert ist, sehr genossen zu haben und ich hoffe, das wird auch so weitergehen.

Bevor ich ihn bitte, die Augen zu öffnen, schaue ich mich auf dem Balkon nochmal um, um sicherzustellen, dass alles so aussieht wie geplant. Der Whirlpool ist offen, das warme Wasser dampft in der kalten Luft, die LEDs sind an und die Rosenblätter im Wasser geben dem Ganzen den romantischen Touch. Um den Whirlpool herum stehen Snacks und Getränke, es liegen Handtücher bereit und von der Decke hängen Lichterketten runter. Der Sternenhimmel ist klar, und vom Pool aus werden wir eine perfekte Aussicht auf ihn haben. Ich hoffe, das wird genauso schön wie in meiner Vorstellung.

„Du kannst die Augen aufmachen", meine ich leise, löse dabei meine Hand aus Alex', um ihm den Bademantel wieder abzunehmen.

Ich habe ihn so hingestellt, dass er sofort auf den Whirlpool sehen wird. Da ich hinter ihm stehe, weiß ich nicht, wie er darauf reagiert. Ich merke nur, dass er ganz still dasteht und sich von mir entblößen lässt, sehe, wie sich die Härchen auf seinem Körper aufstellen, offensichtlich, weil ihm kalt ist.

Ich hänge unsere Bademäntel hin, stelle mich dann wieder neben ihn und mustere sein Gesicht. Sein Mund steht leicht offen, seine Augen sind etwas größer als gewöhnlich und leicht glasig.

Ich lege die Hand auf seinen Rücken und streichele besorgt darüber. Ich will ihn fragen, was los ist. Ob etwas nicht stimmt. Ob ich etwas für ihn tun kann. Doch das wird überfällig, als er mich plötzlich umarmt und sich ganz fest an mich presst. „Das ist so schön. Danke", haucht, er dabei.

Es gefällt ihm also. Ich lächele und streiche dabei weiter über seinen Rücken, um ihn ein wenig zu wärmen. Hier zu stehen und seinen beinahe nackten Körper an meinem zu spüren, seine Haut, seine Muskeln, ihn zu riechen und ihn zu fühlen, ist unglaublich schön. Ich glaube, das ist mein Lieblingsmoment des heutigen Abends.

„Lass uns ins Wasser gehen. Dann wird uns warm", schlage ich leise vor.

Er löst sich leicht von mir, doch macht keine Anstalten, in den Pool zu steigen. „Kannst du mir einen Gefallen tun?" Er wirkt ernsthaft unsicher, als er mich das fragt.

„Alles", versichere ich ihm.

Als könnte ich jemals ablehnen, wenn er mich um etwas bittet. Ich weiß doch genau, wie viel Überwindung ihn das kostet, mal abgesehen davon, dass ich ohnehin nicht nein sagen kann, schon gar nicht zu ihm.

„Bitte küss mich" Er flüstert dies nur, sieht dabei bereits auf meine Lippen, so sehnsüchtig und erwartungsvoll, dass ich glaube, es gibt nichts, dass er gerade mehr will oder braucht.

Ich muss lächeln. Meine Hand legt sich auf seine Wange, mein Daumen streichelt darüber und ich mustere diesen schönen jungen Mann, der sich Zeit dafür genommen hat, mich zu treffen, die Zeit mit mir genießt und dem es offensichtlich sehr viel bedeuten würde, wenn ich ihn jetzt küsse.

Zu sagen, es ist nur ein Kuss, wäre gelogen. Nichts, das ich jemals mit oder für Alex getan habe, war ohne eine Bedeutung und das wird es auch niemals sein.

Alex weiß zwar, dass ich ihn liebe und der heutige Abend beweist das, denke ich, auch nochmal sehr deutlich. Aber ein Kuss, diese innigen Umarmungen oder beim Schlafen zu kuscheln sind die Dinge, die zeigen, dass diese Liebe Teil unseres Alltags ist. Dass es zu unserem Zusammensein dazugehört, und genauso wenig wie unsere Liebe, können wir das einfach unterlassen, nur, weil wir nicht mehr zusammen sind.

Alex beugt sich, geführt von meiner Hand, zu mir runter und ich komme ihm etwas entgegen, indem ich mich weiter aufrichte und ein wenig strecke. Fast schon zurückhaltend legen sich seine Hand auf meine Hüften, während er meine Lippen erwartungsvoll anstarrt.

Dann, als seine meine berühren, wird sein Griff etwas fester und er zieht tief die Luft ein, da er bis eben den Atem angehalten hat. Meine Hände liegen währenddessen auf seinen Wangen und streicheln darüber, während meine Lippen seine liebkosen. Sanft, liebevoll, aber dennoch so intensiv, dass mir trotz der niedrigen Temperatur um uns herum ganz warm wird. Es ist unglaublich, was es noch immer in mir auslöst, ihn zu küssen.

Ich kenne Alex jetzt schon seit über einem Jahr. Klar hatten wir unsere Höhen uns Tiefen, unsere Trennungen und Zeiten, in denen wir zusammen waren. Wir haben uns schon echt viel geküsst. Aber ich werde wohl niemals aufhören, jedes Mal so darauf zu reagieren, als sei es das erste Mal.

Ich habe ganz vergessen, wie weich seine Lippen sind, wie lebendig ich mich fühle, wenn er mich damit berührt und wie verdammt gut er küssen kann. Es ist wirklich gut, dass er mich festhält, sonst hätte es mich wohl schon lange umgehauen.

Ich weiß nicht, wie lange wir so dastehen, bis ich eine Pause brauche, um durchzuatmen. Aber, Dinge wie Zeit und Raum oder Naturgesetze sind grade ohnehin nicht wichtig. Das Haus könnte einfach anfangen zu fliegen und es würde mich nicht interessieren, solange ich Alex nur weiter in die Augen sehen kann. Diese stechenden grünen Augen, in die ich bis in mein Lebensende blicken will, jeden Abend vor dem Einschlafen, jeden Morgen nach dem Aufwachen und jeden Tag bei jeder Gelegenheit.

Aber ich weiß, dass man nicht immer das bekommt, was man will. Gerade das macht diesen Moment umso wertvoller. Nur weil Alex jetzt gerade bei mir ist, heißt das nicht, dass er es für immer bleiben wird. Nur weil er mich liebt, heißt das nicht, dass er auch mit mir zusammen sein will. Deshalb weiß ich jede Sekunde, die er mit mir verbringt, umso mehr zu schätzen.

Alex lächelt mich an und reibt dabei meine Seiten auf und ab. „Wir sollten ins Wasser. Du bist schon ganz kalt"

Davon spüre ich gerade wenig. Aber er hat vermutlich recht, daher schenke ich ihm einen weiteren, kurzen Kuss, über den er sich zu freuen scheint, da er danach umso breiter lächelt und beinahe strahlt. Dann gehe ich die Treppen hoch, und steige kurz danach in den Pool.

„Wow, hättest du mir vorher gesagt, dass ich so eine Aussicht bekomme, hätte ich dich viel früher in den Pool gehen lassen" Alex verzieht anerkennend das Gesicht und kommt mir dann hinterher.

„Was meinst du?" Ich sehe ihn verwirrt an, setze mich dabei an den Rand und lege die Arme außen ab.

Obwohl wir hier ziemlich viel Platz haben, setzt Alex sich direkt neben mich, sodass mein Arm quasi um ihn liegt.

„Deinen geilen Arsch meine ich", grinst er.

Eigentlich ist es meine eigene Schuld, dass ich daran nicht selbst gedacht habe. Trotzdem empört es mich, dass er so offen zugibt, dass er mir auf den Hinten gestarrt und das genossen hat. Ich spritze ihm daher etwas Wasser ins Gesicht, weiß aber nicht, was ich dazu sagen soll. Alex lacht nur und spritzt zurück.

Bevor es ausarten kann, hört er aber auch schon wieder auf und beschließt, mein Gesicht mit den Rosenblättern bekleben zu wollen, die mit uns hier herumschwimmen.

„Ich kenne mich zwar mit diesem Beauty-Zeugs nicht aus, aber das ist bestimmt voll die gute Maske", meint er, während er eins nach dem anderen nimmt, es mir ins Gesicht legt und dann dort festdrückt.

„Und ich brauche diese Maske warum genau?"

„Äh..." Alex scheint es selbst nicht ganz zu wissen, mustert mein Gesicht suchend und kommt mir dabei immer näher.

Ich schaue ihn einfach abwartend, aber kritisch an, spüre dabei, wie sich eines der Rosenblätter an meiner Stirn löst und drücke es wieder hin. Keine Ahnung, warum ich das überhaupt mitmache, aber, wenn es ihm Spaß macht, dann lasse ich es gern zu und helfe ihm sogar dabei.

„Du hast nicht mal Falten oder so. Keine Unreinheiten, oder sonst irgendeinen Makel. Richtig unfair. Ich hatte erst letztens voll den doofen Pickel hier" Alex deutet an eine Augenbraue.

„Hatte ich in deinem Alter auch. Und bei schlechter Ernährung.", teile ich ihm mit, während er mein Gesicht weiter mit Rosenblättern zupflastert. „Außerdem hast du, soweit ich das beurteilen kann, wirklich gute Haut im Gegensatz zu manch anderen Jugendlichen"

„Ja, ich glaub, das liegt an den Genen. Matt hatte damit auch nie wirklich Probleme. Mein schadenfrohes Ich hat immer gehofft, dass er einfach nur zu spät in die Pubertät kommt und er dann richtig übel Akne kriegt, damit ich ihn damit ärgern kann, aber ich habe die Hoffnungen langsam aufgegeben und jetzt bin ich auch irgendwie zu reif, um sowas witzig zu finden." Er klingt so als fände er das echt schade.

„Du solltest eindeutig Kinder haben, um die Chance zu bekommen, die damit zu ärgern", meine ich ironisch.

Alex lacht leicht und nickt zustimmend. „Eindeutig. Wozu wären Kinder sonst zu gebrauchen?"

„Naja allein für das Rentenversicherungssystem bräuchten wir mehr Kinder in Deutschland-"

Bevor ich richtig zu erklären anfangen kann, unterbricht Alex mich. „Jaja, das weiß ich, Herr Sozilehrer. Aber du und ich fallen, was Kinderproduktion angeht, eh weg... Vielleicht"

Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen, weshalb sich ein paar der Rosenblätter lösen und runterfallen. „Vielleicht?"

Alex nickt, vermeidet den Blick in meine Augen und macht konzentriert weiter. Auch meinen Hals und meine Schultern beklebt er. Die Rosenblätter scheinen nicht weniger zu werden.

„Was meinst du damit?", hake ich weiter nach.

Er zuckt mit den Schultern. „Naja, ich meine... Also... Es ist so dass... Äh... Fuck." Er hört auf, mich zuzupflastern, seufzt und schaut mir dann in die Augen. „Lucy hat ein Kind bekommen und es könnte von mir sein"

Meine Augenbraune schießen nach oben. Die Rosenblätter, die mir deshalb nicht runterfallen, wische ich mit der Hand weg, während ich Alex leicht schockiert ansehe.

„Was heißt, es könnte von dir sein?"

Wieder zuckt der mit den Schultern. „Sie hat halt auch mit Ace geschlafen, und es erst mega spät rausgefunden, dass sie schwanger ist. Und jetzt ist sie mit Nico zusammen und der will auch den Papa spielen, aber ich habe trotzdem einen Vaterschaftstest gemacht, weil es für gesundheitliches Zeugs wichtig ist zu wissen, wer ihr leiblicher Vater ist und so. Und irgendwie hoffen alle, dass ich es bin, weil ich halt wenigstens da sein und helfen könnte, weil Ace nicht mehr erreichbar ist"

„Und worauf hoffst du?", will ich wissen. Ich weiß nicht, ob er bewusst von mir weggerutscht ist, jedenfalls rücke ich nach und lege meine Hand auf seine Schulter.

Er schüttelt leicht den Kopf und schaut runter auf das Wasser. „Ich weiß nicht. Ich will eigentlich keine Kinder, aber, wenn Luna echt meine Tochter ist, kann ich, glaube ich, auch nicht so tun, als sei sie nicht von mir. Auch, wenn Nico den Papa spielen will und ich ihre Familie nicht kaputt machen will... Aber sie ist halt echt ein süßes Baby und ich weiß nicht..." Wieder zuckt er mit den Schultern. „Es wäre auf jeden Fall kein Weltuntergang für mich, falls sie von mir ist"

Danach schluckt er und hebt vorsichtig den Blick, um mir in die Augen zu sehen. Er wirkt ein wenig geknickt grade, so als fürchte er sich vor einer schlechten Reaktion von mir.

„Du brauchst dann nur nochmal drei Kinder, dann hast du dich genetisch einmal vollständig reproduziert", teile ich ihm mit. Keine Ahnung, warum grade das das erste ist, was mir dazu einfällt. Ist wohl der Biolehrer in mir.

Er wirkt leicht perplex deswegen und schmunzelt dann. „Das war eigentlich nicht wirklich mein Lebensziel. Aber du hast schon recht. Meine Gene sollten auf jeden Fall erhalten und weitergegeben werden"

„So ist es", bestätige ich, ebenso schmunzelnd. „Luna heißt die Kleine?", hake ich nochmal nach.

Er nickt.

„Also, wenn Luna auch nur halb so schön ist wie du, kann sie sich wirklich glücklich schätzen"

Alex' anfangs unsicheres Schmunzeln wird zu einem Lächeln. „Fändest du es nicht schlimm?"

Sofort schüttele ich den Kopf. „Das hat dich bestimmt sehr erschüttert, vor allem, weil du ja keine Kinder wolltest und es dann so plötzlich kam und du noch so jung bist. Aber ich glaube, du könntest das schaffen und auch ein guter Vater sein, falls du diese Rolle übernehmen möchtest. Und falls wir wieder zusammen sein werden, würde ich dich dabei sehr gerne unterstützen."

Alex rutscht wieder etwas näher zu mir, sodass mein Arm erneut um seine Schultern liegt. „Du bist der Beste", meint er dabei und legt auch seine Arme um mich.

Ich ziehe ihn etwas näher an mich heran er legt seine Beine über meine und irgendwie endet es dann damit, dass er auf meinem Schoß sitzt, meinen Nacken mit den Armen umschlungen hat, sich an mich geschmiegt, während ich ihn am Rücken festhalte, damit er mir nicht wegtreibt und mit der anderen Hand über seine Oberschenkel streiche. Das ist alles so viel schöner als in meiner Vorstellung und Alex Mitteilung ändert rein gar nichts daran.

„Sunny heiratet im September Stella. Deshalb ist seit der Verlobung ihre Hochzeit ständig Thema, jeden Tag", erzählt Alex mir. „Und anfangs war ich noch mega anti eingestellt, aber Sunny hat mir eine Ansage gemacht und mich irgendwie zum Nachdenken gebracht und... Keine Ahnung, er meinte halt irgendwie, dass ich nur neidisch bin, weil ich nicht glaube, dass jemand meine Liebe unterstützen oder schön finden würde..."

„Mhm" Ich gebe einen nachdenklichen Laut von mir.

Das erscheint mir tatsächlich plausibel, aber mir ist auch klar, dass da eindeutig mehrere Punkte mit einspielen. Alex' Erfahrungen mit der misslungenen Ehe seiner Eltern zum Beispiel. Die Tatsache, dass das absolut nicht das Leben ist, das er sich bisher vorgestellt hat. Dass er manchmal nicht mal vor sich selbst zu seinen Gefühlen stehen kann... Ich verstehe das alles. Deshalb wollte ich ihm auch noch ein paar Jahre Zeit geben, seine Meinung eventuell weiter zu entwickeln beziehungsweise zu ändern. Und falls das nicht passiert wäre, hätte ich mich auch nicht beschwert.

Irgendwie hat er ja auch recht, was die rationale Sichtweise der Heirat angeht. Standesamtlich ist es nur eine Unterschrift und für Religion sind wir beide nicht wirklich zu haben. Wir müssten unsere eigene Symbolkraft definieren.

Aber im Gegensatz zu mir ist Alex noch sehr jung und befindet sich gerade in einer aufwühlenden Phase, voller Veränderungen, Umwälzungen, und Unsicherheiten. Mir ist schon die ganze Zeit über klar, dass er erst in einem standfesten Leben ankommen muss, bevor er dieses offiziell mit jemandem teilen könnte.

Ich habe ja nie von ihm erwartet oder verlangt, dass er mich heiratet. Deshalb überrascht es mich auch so, dass er das von sich aus anspricht. Aber irgendwie bewiest es auch, dass er sich doch Gedanken darum gemacht hat, sich niederzulassen und zu binden. Es ging auch bei ihm wohl doch nicht immer nur um Fußball in den vergangenen Monaten.

„Ist das denn wichtig?", will ich nach kurzer Zeit von ihm wissen. „Dass andere deine Liebe unterstützen?"

Er seufzt, rutscht auf meinem Schoß dabei näher zu mir. „Ich bin es einfach leid, gegen alles und jeden ankämpfen zu müssen. Ich will nicht rund um die Uhr im Verteidigungsmodus sein müssen und ständig mit Angriffen rechnen... Das macht mich fertig"

„Ich weiß", murmele ich, drücke ihn dabei an mich.

Am liebsten würde ich ihm all das abnehmen, aber ich kann ihm nun mal keine Sicherheit garantieren, wo keine Sicherheit ist. Es wird immer Leute geben, die uns anfeinden. Alex muss nur lernen, das nicht mehr persönlich zu sehen und darüber zu stehen.

„Aber ich verrate dir einen Trick"

„Mh?" Er hebt den Kopf und schaut mich neugierig an.

Ich muss leicht grinsen, auch, weil er grade so niedlich aussieht und strecke mich, um in sein Ohr flüstern zu können. „Denk einfach daran, dass die niemals wissen werden wie gut es sich anfühlt, was manche Vollidioten so verabscheuen. Die können einem doch nur leidtun"

Als ich mich wieder zurücklehne, um ihn erwartungsvoll anzusehen, begegne ich seinem Schmunzeln. „Sexy Trick."

„Stimmt's?"

Er nickt, dann öffnen sich seine Augen leicht und er rutscht von mir runter. „Ich muss was ausprobieren! Rutsch mal ein bisschen hoch"

Etwas verwirrt rutsche ich so weiter hoch, dass meine Brust aus dem Wasser schaut und beobachte Alex dann dabei, wie er sich wieder Rosenblätter sucht und mir jeweils eines auf einen Nippel klebt und dann zu lachen anfängt. „Perfekt!"

„Du spinnst" Ich muss zwar ebenfalls lachen, schüttele dabei aber den Kopf und lasse mich zurück ins Wasser gleiten, wodurch sich die Blätter von mir lösen.

Alex lacht noch leicht, er muss sich wohl erst von dem Anblick erholen. Währenddessen bewege ich mich schon auf ihn zu und will ihn wieder an mich ziehen, aber er weicht zurück, kurz bevor ich bei ihm angekommen bin und ich folge ihm in geringem Abstand, solange, bis er an den Rand des Pools stößt und ich ihm durch meine Arme jeweils Recht und links von ihm den Ausweg nehme.

„Willst du vor mir fliehen?", hake ich leicht belustigt nach.

„Niemals" Er lächelt und zieht mich dabei an sich heran.

Unsere Körper stoßen im Wasser aneinander, er drückt mich am untern Rücken an sich und sein Grinsen verstärkt sich nur noch mehr, als seine Hand runter zu meinem Hinten gleitet.

„Können wir bitte für immer hierbleiben?" Er wirkt verträumt, als er mich das fragt.

Ich kann darauf nicht antworten. Ich will nicht nein sagen müssen, aber lügen wäre auch blöd. Also lehne ich meine Stirn an seine und murmele: „Für immer ist nur eine unendliche Aneinanderreihung von endlichen Momenten. Aber diese Momente werden doch erst dadurch, dass sie endlich sind, so wirklich wertvoll. Ich will das nicht für immer. Ich will das hier und jetzt und es genießen und zu schätzen wissen und erkennen, wie besonders und einzigartig jeder Moment mit dir ist. Jede Sekunde deiner Zeit, die du mir schenkt, wird grade dadurch, dass es für uns kein Für immer gibt, umso wertvoller"

Alex schüttelt leicht den Kopf und umschlingt mich mit den Beinen. „Küss mich einfach, du Klugscheißer"

Ich muss leicht lachen, als er das sagt und meinen Kopf dabei schon zu sich zieht. Meine Augen sind bereits geschlossen und meine Lippen kurz davor, seine zu berühren. Ich spüre bereits seinen Atem an meinem Mund und das erwartungsvolle Kribbeln meiner Lippen, zucke dann aber plötzlich, schockiert von lautem Krach zurück und schaue mich mit schnell klopfendem Herzen um.

Alex ist ebenso erschrocken wie ich, fängt sich aber schneller wieder, als er sich umdreht und das Feuerwerk sieht, das Gesellschaft bekommt, sodass nach wenigen Sekunden der komplette Himmel in bunten Explosionen aufgeht.

Alex und ich lehnen uns im Pool zurück, sitzen nebeneinander, halten Händen und schauen gespannt zu. Von hier oben hört man glücklicherweise eher das Geräusch der Explosion als das unangenehme Quietschen beim Start der Raketen, aber so rein aus dem Nichts, war das schon ein Schock. Jetzt, als ich mich davon erholt habe und mit Alex wie gebannt in den Himmel sehe, kann ich es einfach nur genießen.

Obwohl das Datum heute ganz günstig auf Silvester fällt und wir uns für unser Treffen ja auch daran orientiert haben, kommt es mir doch irgendwie so vor, als fände diese Feier nur für uns statt. Vor allem, wenn ich Alex anschaue und erkenne, wie sich die bunten Farben auf seinem Gesicht wiederspiegeln, während er lächelnd in die Ferne sieht.

Er bemerkt mein Starren ziemlich schnell und erwidert dann meine Blicke. „Magst du dir nicht das Feuerwerk anschauen?"

Ich schüttele den Kopf.

„Aber das ist echt schön"

„Du bist schöner"

Er schmunzelt. „Bekomme ich denn dann auch einen Neujahreskuss?" Es klingt weniger nach einer Frage als nach einer Aufforderung.

„Sehr gerne" Wieder beuge ich mich zu ihm, doch diesmal hält mich nichts davon ab, ihn zu küssen.

Eigentlich sollte es nur kurz sein, aber, als ich dann mal dabei bin, kann ich einfach nicht mehr aufhören und Alex wirkt nicht so, als wolle er das. Stattdessen verfolgt diesmal er mich, als ich mich wieder zurücklehne und setzt sich deshalb breitbeinig auf meinen Schoß, um mich immer weiter zu küssen. Währenddessen das eben noch so schöne und faszinierende Feuerwerk einfach unwichtig.

„Ich will dich", flüstert Alex mir zwischen ein paar Küssen an die Lippen und macht dann sofort weiter. Er presst sich dabei immer fester an mich, so als versuche er unsere Körper zu einem verschmelzen zu lassen.

„Dann lass uns reingehen."

„Wieso?"

Uns zu unterhalten, während wir uns küssen, ist irgendwie erstaunlich einfach. Wir müssen nur immer wieder kurze Gesprächspausen einlegen und brauchen dann Kraft, um uns wieder voneinander zu lösen, so viel, dass man unser Nuscheln irgendwie verstehen kann, aber alles in Allem klappt es ganz gut.

„Hier wird es zu unangenehm sein" Ich denke dabei an fehlendes Gleitgel und die Tatsache, dass Sex im Wasser erstaunlicherweise immer mit sehr viel Reibung nach drauffolgender Wundheit verbunden ist.

Doch Alex beweist, dass ich damit komplett falsch liege... mit einfach allem.

Er löst sich von mir, weiter als zuvor und mustert mich. Dann beginnt er zu grinsen und versucht ein Lachen zu unterdrücken, aber scheitert kläglich und lacht schließlich ungehalten los.

„Was denn?", will ich wissen.

Habe ich was im Gesicht? Habe ich irgendwas Lustiges gesagt? Kitzelt ihn eine der Drüsen?

„Du dachtest, ich rede von Sex!" Er kriegt sich gar nicht mehr ein, während ich nicht verstehe, was er sonst gemeint haben könnte.

„Ja? Und?"

Es frustriert mich richtig, dass er so lange braucht, um sich zu beruhigen. Ich will mitlachen können und nicht das Gefühl haben, dass er sich über meine offensichtlich Dummheit lustig macht.

„Mann, ich habe von dir geredet. Als Person", meint er schließlich, streicht sich dabei Lachtränen weg. „Ich will mit dir zusammen sein... Gegen den Sex habe ich aber natürlich auch nichts"

„Oh"

Alex lacht noch immer leicht und schüttelt auch ungläubig den Kopf. „Du bist so süß. Und ich will dir deutlich mehr meiner Zeit schenken als nur wenige Sekunden" Gegen Ende lächelt er, wirkt versöhnlich dabei.

„Also ist das deine Entscheidung?", versichere ich mich. Ich kann mein Glück kaum fassen. Das ist doch einfach zu schön, um wahr zu sein. „Du hörst mit dem Fußball auf?"

Er nickt, doch bevor ich dazu komme, mich richtig zu freuen, spricht er schon weiter. „Aber noch nicht jetzt gleich. Erst will ich was Anderes finden und ich kann es meinem Team auch nicht antun, mich jetzt einfach zu verpissen. Die haben das erste Mal seit Jahren die Chance aufzusteigen und..."

Alex redet, lange und ausführlich über Fußball. Er rechtfertigt sich dafür, dass er meine Bedingung missachtet und merkt es nicht mal richtig.

Ich weiß nicht, ob ich deshalb sauer sein will. Ein Teil von mir ist schon irgendwie enttäuscht davon, dass ich jetzt wieder zurückstecken muss. Aber andererseits kann eine gesunde Beziehung im Falle von Meinungsunterschieden nur durch Kompromisse bestehen.

Alex hat gesagt, er will mich. Er will mit mir zusammensein. Er wird mit dem Fußball aufhören. Er weiß genau, welche Zeitspanne ichmaximal akzeptiere. Daran ändert sich nichts. Wenn Alex nach dieser Saisonkeinen Schlussstrich zieht, werde ich es tun. Bis dahin muss ich ihm vertrauen.Darauf, dass er das hier nicht nur ausnutzt, um noch ein halbes Jahr zusammenrauszuschlagen und dann doch weiter Fußball zu spielen. Darauf, dass er ehrlichzu mir ist und wirklich nur mich will. Darauf, dass er mich liebt, mehr alsseinen Traum

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