𝓝eunundvierzig

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𝓣aehyung

Ich riss mich mit Absicht zusammen und wartete mit meinen Worten, bis wir Zuhause waren. Mittlerweile hatte ich mir - so schwer es auch war - vorgenommen, nicht mehr vorschnell zu urteilen und zunächst die Meinung meines Freundes abzuwarten, ehe ich mich unnötig aufregte. Natürlich konnte ich nicht leugnen, dass mir der Blick nicht gefallen hatte, den der Typ im Café meinem Jungkook zugeworfen hatte, aber da er mir überrumpelt von der Anwesenheit des Mannes schien, musste ich mir erst einmal seine Version anhören. Eifersüchtig könnte ich ja noch immer werden.

Eher mit halbem Ohr hörte ich daher Jungkooks Erzählungen über seinen Tag zu, die ganze Zeit schwirrte dieser dunkelblonde Typ in meinen Gedanken herum, der die Hand meines Freundes eindeutig zu lang gehalten hatte. Doch das merkte der Jüngere neben mir gar nicht, er plauderte einfach fröhlich vor sich hin, was mich allerdings nur beruhigen konnte. Er schien das Erlebnis tatsächlich gut zu verarbeiten und aus diesem Gedanken heraus drehte ich mich zu ihm und zog ihn an seiner Hüfte zu mir.

"Huh, Tae, was ist?", gab er überrascht von sich und legte seine Hände auf meine Brust. Gemeinsam standen wir im Treppenhaus des Gebäudes, in dem unser Apartment lag und warteten gerade auf den Fahrstuhl.

Lediglich leicht lächelnd beugte ich mich weiter zu ihm vor und verwickelte ihn in einen Kuss, in den er nur zu gern einstieg. Seine Hände wanderten meine Brust hinauf und verschränkten sich schließlich in meinem Nacken, während er seinen Körper näher an mich presste. Synchron bewegten wir unsere Lippen aneinander und dabei blieb es auch. Würde ich weitergehen, stiege meine Erregung immens und das konnte ich Jungkook aktuell noch nicht zumuten. So schwer es mir auch fiel.

"Wofür war der denn?", hauchte mein Freund noch leicht außer Atem an meine Lippen, nachdem wir den Kuss unterbrochen hatten, lächelte aber ebenso erfreut wie ich.

"Ich bin einfach froh darüber, dich zu haben. Und natürlich, weil ich dich liebe", erwiderte ich schulterzuckend, was ihn leise zum Kichern brachte.

Der Fahrstuhl kam schließlich und wir stiegen ein, ich drückte auf das vorgesehene Stockwerk und hielt dabei unentwegt Jungkooks Hand. Jedoch konnte ich irgendwann meine Neugierde nicht mehr zurückhalten und drehte mich leicht zu ihm. "Wer war denn der Typ eben?"

Irritiert runzelte er kurz die Stirn und schien zu überlegen, wen ich meinen könnte, ehe ihm dann wohl ein Licht aufging. "Achso, den meinst du. Keine Ahnung, ehrlich gesagt, er hat mir indirekt einen Job in so einem edlen Restaurant als Kellner angeboten."

"Welches Restaurant?"

"'Sunset', oder so." Dabei hob er leicht nachdenklich einen Zeigefinger an sein Kinn und sah an die Decke, was unglaublich niedlich aussah.

"Ah, das kenn ich." Überrascht sah Jungkook wieder zu mir. "Achja?"

Ich nickte. "Das ist wirklich ein teures Restaurant, aber..." Ich unterbrach mich, weil wir oben angekommen waren und aussteigen mussten. Noch immer die Hände miteinander verschränkt gingen wir auf unsere Wohnung zu, deren Tür ich aufschloss und wir gemeinsam eintraten. Dort entledigten wir uns dann unserer Schuhe und Jacken, weshalb sich unsere Hände trennen mussten, doch als ich gerade auf dem Weg in das Wohnzimmer war, ergriff der Jüngere meine Hand wieder und drehte mich zu sich.

"Aber?", griff er meinen unbeendeten Satz wieder auf und fuhr mir dabei lächelnd durch die Haare.

"Baby, du weißt, dass wir genug Geld haben. Bitte mach das nicht, nur weil du denkst, etwas dazugeben zu müssen. Ich traue diesem Kerl nicht", sprach ich meine Bedenken direkt aus, was Jungkook ein Augenrollen entlockte.

"Tae, du traust niemandem." Er lachte daraufhin leise. "Es kann nicht schaden, Erfahrungen zu sammeln. Vielleicht stelle ich mich da morgen wirklich mal vor."

Nachdenklich betrachtete ich seine schönen Gesichtszüge und fuhr mit meinem Daumen seine Konturen nach. Schließlich strich ich noch einmal über seine Lippen und ließ ihn dann auf seiner Wange liegen, ehe ich mich erneut vorbeugte und kurz seine Lippen berührte. "Na gut, dann mach das. Ich vertraue dir."

Jungkook kommentierte meine Worte mit einem zufriedenen Lächeln und einem leichten Wuscheln durch meine Haare, bevor er sich löste und in Richtung Treppe hüpfte. "Möchtest du noch etwas bestimmtes machen?", rief ich ihm noch hinterher.

"Ja! Ich würde gerne ein wenig Netflix mit dir schauen. Ich habe letztens 'Prison Break' angefangen, das könnte dir gefallen."

Grinsend nickte ich und bedeutete ihm mit einer leichten Handbewegung, dass er schon vorgehen sollte, da ich noch kurz in die Küche ging und ihm sein Lieblingsgetränk bereitete. Normalerweise war ich ja nicht der Typ vor so etwas, aber tatsächlich freute ich mich auf den Abend und die Zweisamkeit mit Jungkook.

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓On viuen les histories. Descobreix ara