𝓓reiundvierzig

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Da meine Partnerin und ich beide nicht so gerne Lesenächte mögen, euch aber gern ein kleines Geschenk machen wollen, erwartet euch heute ein Lesetag. Haltet die Augen offen, es kommt immer mal wieder im Laufe des Tages ein Kapitel! <3

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𝓣aehyung

Eine Weile hielt ich den zitternden Jungkook in meinen Armen und hatte selbst Mühe damit, Tränen zurückzuhalten. Natürlich gab ich mir die Schuld an dem Ganzen, wäre ich vorhin nicht so egoistisch gewesen und hätte ihn allein gelassen, wäre das vielleicht nie passiert. Trotzdem konnte ich die Vergangenheit nicht rückgängig machen und das Einzige, was ich nun tun konnte, war für den Jüngeren da zu sein.

"Ich lasse dich nie wieder allein", versprach ich und strich ihm über sein Haar, während er seinen Kopf weiter an meiner Brust verbarg und aufschluchzte. Es war nur natürlich, dass er weinte, ich wollte mir nicht einmal ausmalen, was er durchgemacht hatte, aber nun war ich da und würde auch nicht wieder so schnell gehen.

Meine Wut auf Jungkook war bereits verraucht gewesen, als ich draußen auf der Straße stand, doch ich wollte mir nicht die Blöße geben und direkt wieder zurückkehren. Aber je mehr Zeit verging, desto mehr vermisste ich ihn und wollte alles mit ihm klären, im Nachhinein hätte ich direkt auf meine Gefühle hören und umkehren sollen.

Ich war so ein Idiot.

Über die Schulter warf ich dem Typen am Boden einen bösen Blick zu, der sich aufgrund der vielen Schläge, die er von mir einstecken musste, nicht mehr rühren konnte, vielleicht war er auch bewusstlos, aber das war mir egal. Er hatte jeden einzelnen Schlag und jeden einzelnen Tritt verdient, wer meinem Jungkook so etwas antat, der durfte nicht ungestraft davonkommen.

Mein Handy vibrierte in der Tasche und ohne Jungkook aus meinen Armen zu nehmen, zog ich es heraus, was ein wenig umständlich war, da sich mein Freund wirklich verzweifelt an mich geklammert hatte. Der Anrufer war selbstverständlich Yoongi und ich ging direkt ran, nur damit er mir knapp verriet, er würde vor der Tür stehen.

"Kookie, komm, wir ziehen dir was an. Yoongi ist da und wird sich um den Kerl kümmern. Dann bin ich ganz für dich da."

Mit geröteten und geschwollenen Augen sah er zu mir hinauf und zog noch einmal die Nase hoch, während ich sanft einige Tränen von seinen Wangen strich. "V-Versprochen?"

"Natürlich", erwiderte ich und besiegelte dies noch mit einem kurzen Kuss auf seine Stirn, ehe ich mich aufrichtete und ihn mit mir zog. Ohne ihn loszulassen, griff ich blind durch die Tür zum Badezimmer und um die Ecke, wo ich einen Bademantel erwischte und ihn meinem Freund schließlich um die Schultern legte. Dankbar kuschelte er sich hinein, zitterte noch immer, ergriff aber darauf wieder meine Hand.

Ich schenkte ihm ein kurzes, aufmunterndes Lächeln und zog ihn dann hinter mir her nach unten, wo wir die Wohnungstür ansteuerten. Jungkook ließ mich nicht eine Sekunde lang los und stand immer dicht hinter mir, ich spürte seine freie Hand sich in den Stoff meines Jacketts krallen.

Nachdem ich Yoongi und zwei weiteren meiner Leute die Tür geöffnet hatte, warf mir mein bester Freund noch einen fragenden Blick zu. Die beiden anderen gingen auf Yoongis Befehl nach oben, um den Typen zu holen, während der Ältere vor uns wartete.

"Du wirst mir jetzt nicht genau sagen, was passiert ist, obwohl ich es mir beinahe denken kann, oder?" Dabei huschten seine Augen kurz zu Jungkook, der sich noch ein wenig weiter hinter meinem Rücken versteckte.

"Wir reden ein anderes Mal darüber. Ich muss mich jetzt um Jungkook kümmern."

Mein bester Freund nickte verständnisvoll und nickte den beiden anderen Männern zu, die wieder hinunterkamen. Nach einer kurzen Verabschiedung meinerseits waren mein Freund und ich dann wieder allein, wobei ihm darunter wieder ein Schluchzen entwich.

Alarmiert drehte ich mich zu ihm, ergriff seine Hände und platzierte hauchzarte Küsse darauf, während ich versuchte, ihn zu beruhigen. Umsorgend strich ich ihm immer wieder über die Arme, weil das Zittern wieder einsetzte, doch es hörte nicht so schnell auf. Natürlich machte er das nicht, weil ihm kalt war, sondern weil er Angst hatte und die Situation ihn auch anwiderte.

"Weißt du was, Kookie? Ich mache dir jetzt ein schönes Bad fertig, damit du dich waschen kannst, okay?"

Er nickte nur leicht und klammerte sich wieder an den Stoff meines Hemdes, ehe er leise noch darauf erwiderte: "Bitte halte dein Versprechen und gehe nicht wieder. Lass mich keine Sekunde mehr allein."

"Werde ich nicht. Niemals wieder."

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now