𝓢iebenundzwanzig

4.7K 413 86
                                    

𝓣aehyung

Man mochte es kaum glauben, doch die Erschöpfung des Tages machte mir tatsächlich langsam zu schaffen. Es war bereits dunkel, als ich die Tür zu unserem Apartment aufschloss und dieses dann schließlich gemeinsam mit Jungkook betrat. Das, was wir den ganzen Tag über gemacht hatten, war eigentlich nichts für mich, so etwas mochte ich noch nie und das würde vermutlich auch in Zukunft nicht so sein. Allerdings musste ich manchmal nun einmal über meinen Schatten springen und wenn mein Freund sich so sehr einen Tag wie diesen gewünscht hatte, ging ich dem gerne nach, vollkommen egal, wie sehr es mich auslaugte. Immerhin war auch ihm bewusst, dass ich nichts ohne Gegenleistung tat, auch nicht für ihn.

Doch jetzt gerade schien er entweder darüber hinwegzusehen oder es war ihm schlichtweg egal, denn fröhlich spazierte er an mir vorbei in das Innere der Wohnung, nachdem er sich zuerst seiner Jacke und Schuhe entledigt hatte. Ich ging ihm hinterher und beobachtete ihn dabei, wie er die Tüten voll mit neuen T-Shirts auf das Sofa und sich schließlich daneben warf, bevor er einmal tief seufzte und die Fernbedienung ergriff.

Seelenruhig begann er damit, fernzusehen und es stellte sich mir tatsächlich die Frage, ob das hier gerade sein Ernst war und er wirklich dachte, er würde einfach so davonkommen, wenn ich doch auch den ganzen Tag über wieder genug Andeutungen gemacht hatte, wie geil ich auf ihn war.

Wortlos stellte ich mich hinter das Sofa, auf dem er saß und gebannt auf den Bildschirm starrte, wo irgendeine komödiantische Sendung ausgestrahlt wurde. Meine Hände wanderten zu seinem Hals und mit meinen Fingerspitzen strich ich ganz zart darüber, bemerkte bereits sein Erschaudern.

"Was ist los, Tae?", fragte er trotzdem ahnungslos und drehte sich eher halbherzig während der Frage zu mir, wartete allerdings keine Antwort von mir ab und wendete sich wieder dem Fernseher zu. So langsam machte er mich wütend, er spielte mit mir und das war eine Eigenschaft, die ich nicht leiden konnte.

Ich war derjenige, der spielte.

Deshalb nahm ich meine Hände von ihm und ging um das Sofa herum, nur um ihm die Fernbedienung aus der Hand zu reißen, den Fernseher wieder abzuschalten und den Gegenstand aus meiner Hand in die nächstbeste Ecke zu werfen.

"Hey, was-", begann mein Freund, wurde jedoch von mir unterbrochen, weil ich ihn ruckartig an seinem Handgelenk wieder auf die Beine zog. Ganz nah presste ich seinen Körper an meinen, meine Hände lagen bereits auf seinem Hintern und kniffen dort zu, was ihn zu einem überraschten Keuchen brachte.

"Ich habe dir gesagt, dass dieser Tag auf Kompromissen beruht. Ich tat, was du wolltest und du wirst tun, was ich will."

Normalerweise war Jungkook bereits jetzt an einem Punkt angekommen, an dem er sich mir hingab, doch dieses Mal war es anders. Er legte seine Hände flach auf meine Brust und wollte mich von sich drücken, was ich selbstverständlich nicht zuließ.

"Tae, bitte, ich bin erschöpft. Können wir nicht-"

Seine Worte wurden direkt von einem leichten Schlag meinerseits auf seiner Wange unterbrochen und erschüttert blickte er auf meine noch immer erhobene Hand, bis seine Augen ganz langsam in mein Gesicht zurückwanderten. Ich hatte nicht doll geschlagen, nur soweit, damit er verstand, dass er gerade eine Grenze überschritt. Tränen sammelten sich in seinen Augen, blieben aber an Ort und Stelle, während meine Hand wieder an seiner Seite hinunter nach vorne zu seinem Schritt wanderte.

"Was auch immer dich gerade dazu bringt, mir zu widersprechen, wird nun bestraft. Daddys Wort ist Gesetz und du wirst nun dafür sorgen, damit ich dir verzeihe. Vielleicht fällt deine Bestrafung dann nicht ganz so hart aus."

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now