𝓩wanzig

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𝓣aehyung

Es war keinesfalls das erste Mal gewesen, dass Jungkook diese Worte zu mir sagte, doch irgendwie hatten sie dieses mal ein anderes Gewicht. Wenn ich ganz genau darüber nachdachte und seinen weichen Gesichtsausdruck dazu betrachtete, wusste ich auch warum.

Jungkook hatte mir bisher noch nie von sich aus seine Liebe gestanden, er erwiderte lediglich immer meine Worte, aber trotzdem hatte ich mich darüber immer so ungemein gefreut, dass ich einfach nicht weiter darüber nachdachte. Doch tatsächlich erschien es eigenartig, dass immer ich derjenige gewesen war, der sie gesagt hatte, denn normalerweise würde man sich in einer Beziehung gegenseitig sagen, dass man sich liebt.

Über diese Erkenntnis musste ich einmal schlucken und mich ebenfalls setzen, meine Hand verließ seine Wange und legte sich flach auf die Tischplatte. Jungkooks weicher Gesichtsausdruck voller Liebe verwandelte sich in einen aus purer Sorge und er rutschte an den Rand seines Stuhls, damit er mir ein wenig näher sein konnte, bevor er seine Hand auf meine legte.

"Ist alles in Ordnung?"

Ich wusste nicht, wie ich wohl ausgesehen hatte, wenn er mich das so fragte, aber es musste irgendetwas in der Richtung zwischen überrascht und erschüttert gewesen sein, was seine Sorge erklären würde.

"D-Du...du hast..." Es gelang mir nicht einmal, einen vernünftigen Satz herauszubringen und ich musste erneut einmal schlucken, damit endlich dieser Kloß in meinem Hals verschwand. Ich hätte beinahe vergessen, warum wir hier eigentlich saßen und worüber wir uns ursprünglich unterhalten hatten, einzig diese drei Worte in Jungkooks Stimmlage schwirrten noch in meinem Kopf herum.

"Tae, was ist los? Ich mache mir Sorgen." Nun stand Jungkook sogar auf und stellte sich vor mich, ehe er mein Gesicht zwischen seine Hände nahm und meinen Blick unverwandt erwiderte. Was sollte ich nun schon groß dazu sagen? Ich war selbst überrascht von meiner Reaktion, denn eigentlich konnte mich nichts so schnell aus der Ruhe bringen. Allerdings hatte Jungkook es mit drei kleinen, banal erscheinenden Wörtern geschafft.

"Du liebst mich?", flüsterte ich beinahe unhörbar und legte meine Hände auf seine, um sie von meiner Wange zu nehmen und sie in meinen Schoß zu legen, wo ich unsere Finger miteinander verschränkte. Verwirrt legte der Schwarzhaarige seinen Kopf schief, sodass seine noch leicht feuchten Haare in die Stirn fielen und ihn unglaublich süß aussehen ließen.

"Das tue ich, aber das weißt du doch." Die Verwirrung war auch aus seinen Worten herauszuhören und wenn er es so sagte, fand ich meine Reaktion selbst einfach nur bescheuert. Er hatte Recht, ich wusste doch, dass er mich liebte, also warum begann ich es erst infrage zu stellen, um es dann aufgrund seiner veränderten Tonart dabei wieder zu vergessen?

"Stimmt", gab ich dann noch ein wenig perplex zurück und freute mich innerlich über das kleine Lächeln, das nun seine zarten Lippen umspielte, ehe es wieder in sich zusammenfiel. Alarmierend hob nun ich meine Hände an seine Wangen und strich behutsam darüber, während ich fragte: "Baby, was ist? Warum lächelst du nicht mehr?"

Überrascht weitete Jungkook seine Augen und setzte sich wieder, ließ kurz darauf beschämt seinen Kopf hängen und spielte leicht nervös mit seinen Fingern im Schoß. "Du bist sauer wegen gestern."

Allein weil ihn das noch immer so sehr beschäftigte und ich deutlich seine Reue erkannte, konnte ich ihm schon gar nicht mehr böse sein. Mein Herz hatte ihm schon längst verziehen, aber das musste er noch nicht wissen. Er sollte nun lieber seine Pflichten als mein Baby erfüllen, egal wie süß er gerade auch war. Wenn ich ihm das durchgehen ließ, dann merkte er sich das für die Zukunft und könnte mit meinen Gefühlen spielen, auch wenn ich niemals ernsthaft glaubte, dass er das auch tun würde.

"Du hast recht, ich bin sauer", begann ich, worunter er einmal verständnisvoll nickte. "Deshalb ist dir sicher klar, dass das noch ein Nachspiel haben wird? Egal, wie sehr ich dich liebe, wir müssen die Regeln wahren, die ich aufgestellt habe und auf einen Fehler deinerseits folgt nun einmal eine Bestrafung."

Er nickte erneut und hob nun leicht seinen Blick, sah mir nun wieder unverfroren in die Augen und leckte sich vermutlich eher unterbewusst über die Lippen. "Ich tue was du verlangst, Daddy."

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Donde viven las historias. Descúbrelo ahora