𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓

𝓩weiundachtzig

𝓙ungkook

Jede einzelne Berührung schickte tausend Stromschläge durch meinen Körper. Sie benebelten mir völlig die Sinne und mein Herz schien Purzelbäme zu schlagen, so glücklich war ich im Moment. Aber je öfter ich seine Worte in meinem Kopf wiederholte, desto klarer wurde mir, dass er eine Antwort erwartete.

"Ja Daddy, ich hab verstanden. Was möchte Daddy als nächstes?", fragte ich eifrig und er stoppte seine Küsse. Vermutlich überlegte er gerade, jedenfalls antwortete er nicht. Seine Finger glitten immer noch über meinen Rücken und hinterließen einen wohligen Schauer.

Darum dachte ich über den Tag nach, was bisher geschehen war. Noeu war inzwischen wieder zurück gekommen und saß auf den Küchenfliesen, betrachtete mich einen Moment, ehe sie sich anfing zu putzen. Ich lächelte, als ich mich daran erinnerte, wie sie zuvor noch auf meinem Arm saß und sich streicheln ließ. Aber meine Gedanken kreisten sich eher darum, weshalb ich vorhin beim Essen stehen sollte. Es ergab in meinen Augen keinen Sinn, aber für solch eine Belohnung würde ich alles tun.

"Ich hab eine Idee. Sogar mehrere, aber der Reihe nach", meinte Taehyung plötzlich. Sogleich horchte ich auf und drehte mich leicht zu ihm, damit ich sein Gesicht betrachten konnte, während ich auf eine Antwort wartete. Es lag solch ein Funkeln in seinen Augen, welches mir nur zu bekannt vorkam, andererseits hatte ich es gefühlte Jahre nicht mehr gesehen. Somit ließ es sich auch nicht zuordnen.

"Aufstehen, Baby", befahl er laut und ich sprang vor Schreck auf. Mit einem verwirrten Blinzeln beobachtete ich, wie auch er sich erhob und geradewegs aus der Küche ging. Schnell nahm ich die beiden Teller und stellte sie in die Spüle, ehe ich ihm folgte.

Meine Augen weiteten sich, kaum sah ich ihn im Wohnzimmer. Er war direkt auf das Klavier zugegangen und setzte sich nun auf den weichen Hocker. Es kam selten vor, dass er spielte, eigentlich nie. Er hatte mir erzählt, dass sein Vater es ihm beigebracht hatte und er immer an ihn dachte, wenn er an diesem Platz war, weshalb er ihn mied. Ich konnte es nur zu gut verstehen, schließlich hatte ich ebenso meine Eltern verloren, auch wenn ich damals jünger war als er. Wir beide reagierten recht empfindlich darauf und es erfüllte mich mit Stolz, von diesem wichtigen Punkt in seinem Leben zu wissen.

Langsam trat ich näher heran und ließ meine Finger über das weiße Holz des Instrumentes gleiten. So wertvoll und doch so unbenutzt, aber in einem hervorragenden Zustand. Dafür sorgte ich regelmäßig. Vorsichtig hob ich wieder meinen Blick und betrachtete Taehyung, welcher grübelnd seine Hand an sein Kinn gelegt hatte und in die Luft starrte. Er überlegte offensichtlich, was er spielen könnte und ich konnte nicht leugnen, wie wunderschön er in dieser Pose aussah.

"Sing für mich."

Irritiert blinzelte ich einige Male, bis ich verstand, dass er mich angesprochen hatte. Seine Finger lagen auf den Tasten und er sah mich erwartungsvoll an. Anscheinend hatte er nun eine Idee, was er spielen könnte. Sofort nickte ich zustimmend, war gespannt, wie die Melodie klingen würde und es dauerte nicht lange, bis ich die sanften Töne des Klaviers vernahm.

Wenn Taehyung spielte, fühlte sich in mir alles so frei und sorgenlos an. Als gäbe es nichts, was mich herunter ziehen könnte und dieses Gefühl zog mich in eine andere Welt. Eine Welt voller Frieden, in der nichts meiner und Taes Beziehung im Weg stand.

Durch diese Gedanken und dem verinnerlichen der zärtlichen Melodie, öffnete ich meinen Mund. Unbewusst hatte ich bereits mit Summen begonnen und wollte endlich die Worte singen, die mir bei dieser Melodie in den Kopf kamen.

Do you know how much I love you?
You can hit and threat me, but I won't leave your side.
Because you are the one who loves me on the way I am.
Because you are the one who can everytime be by my side.
Because you are the one who shows me what love means.
Maybe this is all a dream and one day I wake up without you.
I'm afraid you'll leave me.
So just stay with me.
This is all I want.