𝓐chtzehn

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𝓙ungkook

Langsam kehrte das Bewusstsein in mich zurück und ich wachte aus
meinem traumlosen Schlaf auf. Kein einziger Muskel reagierte, als ich versuchte, mich zu regen. Nicht einmal meine Augen wollten sich aufschlagen lassen. Darum wartete ich ab und kümmerte mich in dieser Zeit um meine Gedanken.

Mein Kopf dröhnte nur so vor Schmerzen und mir war klar, dass eine Kopfwehtablette dringend von Nöten war, wenn ich heute noch irgendwann richtig denken wollte. Woher diese Kopfschmerzen kamen, war mir ein Rätsel. Der gestrige Abend war wie ausgelöscht, allein an Bruchstücke erinnerte ich mich.

Da war dieser eine Typ, dessen Namen ich vergessen hatte. Nur sein Lächeln war immer noch vor meinem inneren Auge. Beinahe grundlos spürte ich einen gewissen Hass auf ihn, doch was hatte er getan?
Zum anderen erinnerte ich mich an eine Ohrfeige. Von Taehyung.

Mit einem Mal riss ich die Augen auf und schnappte nach Luft. Die Tatsache, dass mich dieser geschlagen hatte, weckte Panik in mir. Was war vorgefallen? Doch als mir auffiel, dass ich daheim war und Taes Kopf auf meiner Brust lag, fing ich an, mich zu beruhigen. Egal, was am Abend geschehen war, es konnte nicht allzu schlimm gewesen sein.

Vorsichtig hob ich meinen Arm und strich durch die weichen, braunen Haare meines Freundes. Er sah so niedlich aus, wenn er schlief. Wenn man ihn nur so sah, könnte man meinen, er besäße keine Dominanz. Doch nur zu gut wusste ich, dass das Gegenteil der Fall war und ich seine Dominanz definitiv nicht mehr herausfordern wollte. Obwohl, ihn manchmal zu ärgern war recht amüsant.

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, während ich über seine Schläfe fuhr über seine Wangenknochen bis hinab an seine Lippen. Zärtlich berührte ich diese und strich darüber, mit dem Hintergedanken, sie küssen zu wollen.

Fast hätte ich nicht bemerkt, wie mich zwei dunkle Augen anstarrten und jede meiner Berührungen verfolgten. Als ich seinen Blick erwiderte, stoppte ich in der Bewegung und legte leicht meinen Kopf schief, um meinen fragenden Gesichtsausdruck zu demonstrieren. Eine Weile lang verharrten wir so, bis sich Taehyung schließlich aufrichtete und mir intensiv in die Augen sah.

"Mach dich fertig. Wir reden unten", sagte er in einer emotionslosen Tonlage, durch die sich meine Nackenhaare aufstellten. 
Eifrig nickte ich, da ich mich erst wieder erinnern musste, was gestern passiert war, bevor ich protestieren konnte. Ohne ein weiteres Wort erhob sich Taehyung vom Bett und ging hinunter.

In Höchstgeschwindigkeit stürmte ich ins Badezimmer und duschte mich kurz ab. Ich wollte meinen Freund nicht zu lange warten lassen und meine Neugierde trieb mich auch noch an. Zumindest vermutete ich, dass es Neugier war, denn anders konnte ich dieses Gefühl nicht betiteln.

Während das warme Wasser auf meinen Kopf prasselte, war es mir, als würde jeder Wassertropfen eine weitere Sekunde meiner Erinnerung zurückrufen. Obwohl es zuvor noch genau das war, was ich unbedingt wollte, biss ich mir letztendlich auf die Lippe.

Denn wenn ich mich nicht irrte, hatte mich ein fremder Junge vor den Augen meines Freundes geküsst.

Mit einem flauen Gefühl in der Magengegend betrat ich dann fertig angezogen und mit noch leicht feuchten Haaren die Küche. Erst dachte ich, er hätte von meiner Anwesenheit keine Notiz genommen, dabei täuschte ich mich aber gewaltig.

"Jungkook. Schön, dass du dich beeilt hast."

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now