𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓

𝓓reiundsechzig

𝓣aehyung

Direkt entkam mir ein leises Seufzen, als ich seine großen, glänzenden Augen betrachtete, die mir deutlich zeigten, was er empfand. Ich hob meine Hand an seine Wange und strich wie so oft mit meinem Daumen darüber, wobei ich ihn mit meiner anderen Hand wieder näher an mich zog.

"Baby, es tut mir leid. So gern ich deinem Wunsch nachkommen würde, ich kann nicht."

Die Enttäuschung war ihm selbstverständlich ins Gesicht geschrieben und tatsächlich bahnte sich sogar die erste Träne aus seinem Augenwinkel, die ich jedoch sofort wieder wegwischte. Es tat weh, ihn deshalb so traurig zu sehen und in diesem Augenblick fasste ich den Entschluss, nach dieser Reise so schnell keine weitere mehr anzutreten. Wenn er jetzt schon so traurig war, wollte ich mir gar nicht ausmalen, wie er sich fühlte, wenn ich tatsächlich weg war und diesen Ausdruck in seinem Gesicht wollte ich nicht mehr sehen.

"W-Wann musst du denn g-gehen?" Ich sah ihm an, wie viel Überwindung ihn diese Worte gekostet hatten, da die Antwort ihn vermutlich verletzen könnte. Allerdings musste er es wissen, damit er sich wenigstens ein wenig darauf einstellen konnte.

"In zwei Stunden geht mein Flug", erwiderte ich also und direkt warf er sich an meine Brust, vergrub dort sein Gesicht und unterdrückte hörbar ein Schluchzen. Meine Arme schlangen sich automatisch um seinen bebenden Körper und ich drückte ihn noch enger an mich, meine Nase lag dabei in seinen Haaren, deren Duft ich tief einatmete. Ich liebte es, wie er roch, so wahnsinnig besonders und nicht nur nach seinem Duschgel, sondern auch nach Liebe, so bescheuert es auch klang.

"Kannst du mir etwas versprechen?", murmelte er gebrochen an meine Haut, da ich direkt aufgestanden war, ohne mir ein Shirt anzuziehen. "Ich würde dir alles versprechen, Kookie."

Er drehte seinen Kopf so, dass er mir von unten in mein Gesicht sehen konnte, ehe er selbst eine Hand an meine Wange legte und mit seinem Daumen darüber fuhr. "Schreibst du mir ganz oft? Ich würde ja sagen, jede Minute, aber das ist wohl zu viel verlangt."

"Jede Stunde werde ich dir schreiben, wie sehr ich dich liebe", versprach ich und hauchte passend dazu noch einen Kuss auf seine Stirn. "Das hatte ich doch sowieso vor, du kennst mich." Am Ende lachte ich leise.

Jungkook stieg mit ein und streckte sich dann ein wenig, damit er seine Lippen auf meine legen konnte. Langsam bewegten wir sie gegeneinander, seine Hände verirrten sich in meinem Haar, während meine an seinem Rücken auf und ab wanderten. Schließlich lösten wir uns aus Luftmangel, legten allerdings unsere Stirnen noch aneinander und verweilten so, bis der leichte Geruch hinter mir mich in die Realität zurückholte.

"Setz dich, Baby und iss was. Ich kann zwei Wochen lang nicht für dich kochen."

Widerwillig löste er sich komplett von mir, schmollte aber direkt und verschränkte die Arme vor der Brust. "Erinnere mich doch nicht immer daran."

Entschuldigend wuschelte ich ihm durch die Haare, deutete dann aber mit dem Pfannenwender, den ich wieder in die Hand genommen hatte, auf einen Stuhl. Jungkook setzte sich und auch das Essen war nun fertig, welches ich dann auf einen Teller legte, um diesen dann vor seiner Nase auf den Tisch zu stellen. Ich füllte mir ebenfalls etwas auf und setzte mich ihm gegenüber, bevor wir dann schweigend begannen zu essen. Doch obwohl wir nicht miteinander sprachen, sagten unsere Blicke mehr als tausend Worte, ich zeigte ihm, wie sehr ich ihn liebte und vermissen würde und er erwiderte es ebenso intensiv.

Wie von allein fanden unsere Hände auf dem Tisch zueinander und wir verschränkten sie, selbst als wir aufgegessen hatten, ließen wir sie noch so. "Tae?"

"Kookie?", erwiderte ich leicht lächelnd und drückte einmal seine Hand. "Darf ich dich wenigstens bis zum Ende begleiten und richtig verabschieden?"

Sofort stand ich auf und beugte mich über den Tisch zu ihm, legte erneut meine Lippen auf seine, doch der Kuss währte nur eine Sekunde, ehe ich mich bereits wieder löste und an seine Lippen hauchte: "Selbstverständlich darfst du das. Ich würde mich freuen, wenn deine Erscheinung das Letzte ist, was ich sehen darf."