𝓓reizehn

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𝓙ungkook

Mittlerweile waren Jimin und ich bei einer Hausparty angekommen und hatten es uns auf zwei Barhockern in der Küche bequem gemacht. Der Ältere erzählte mir etwas, doch ich hörte nicht richtig zu. Im Gegenteil. Es schien, als würden seine Worte bei meinem einen Ohr hinein und beim anderen wieder hinauskommen.

Körperlich war ich anwesend, aber geistig noch immer zu Hause. Ich verstand das alles einfach nicht und mein Kopf rauchte inzwischen. Jedes Mal, wenn ich an den heutigen Tag dachte, löste sich in mir ein eigenartiges Gefühl aus, das ich nicht bestimmen konnte. Es war ungewohnt und brachte mich vollkommen durcheinander.

Zwar hatte ich Jimin berichtet, wie schön der Tag und wie unglaublich sanft Tae zu mir gewesen war. Auch freute sich dieser für mich und meinte, dass die nächsten Wochen nur besser werden konnten. Doch ich hatte genau gewusst, ihn beschäftigte etwas. Es war ihm anzusehen. Wenn ich mich nicht irrte, befürchtete er, ich könne mich in Tae verlieben.

Schon den ganzen Abend versuchte ich mir verzweifelt einzureden, dass dafür keine Möglichkeit offen war. Dafür verabscheute ich Taehyung zu sehr. Aber etwas verunsicherte mich gewaltig, denn als ich an seine zärtlichen Berührungen dachte, überkam mich eine wohlige Gänsehaut und mir schlich sich unwillkürlich ein Lächeln auf die Lippen. Mir wurde warm ums Herz und verträumt starrte ich die dunkelbraune Theke an.

"Kookie? Noch anwesend?" Jimin wedelte mit seiner kleinen Hand vor meinem Gesicht herum und sein schief gelegter Kopf wurde mit einem fragenden Ausdruck geziert. Er grinste belustigt, als ich verwirrt blinzelte und zog dann auffordernd seine Augenbrauen hoch.

"Ich...bin nur abgeschweift", erwiderte ich, um mich hinauszureden. Wie üblich ließ Jimin trotzdem nicht locker und warf mir einen strengeren Blick zu.

"Hast du mir überhaupt zugehört?", fragte er weiter und musterte mich prüfend. Ich wagte es nicht einmal zu lügen, denn mein Hyung durchschaute mich immer. Aus diesem Grund schüttelte ich den Kopf und fasste mir dann an meine Stirn.

"Tut mir leid."

"Ach Jungkookie. Du musst ein wenig lockerer werden. Es ist dein Geburtstag! Im Wohnzimmer tanzen einige und du warst dich schon lange nicht mehr austoben." Er grinste mich fröhlich an, weshalb ich nur einmal seufzte. Anscheinend nahm er dies als Zustimmung, denn er packte mein Handgelenk und zog mich gut gelaunt zur 'Tanzfläche'.

Mir schwang der Geruch von Alkohol entgegen und sofort spürte ich, wie die Luft stickiger wurde. Missmutig rümpfte ich die Nase und ließ meine Zunge durch meinen Mund wandern. Ich wollte mich an Jimin wenden, der jedoch ohne ein weiteres Wort an mich zu verlieren verschwunden war. Leicht beunruhigt zwängte ich mich durch die Menge an den Rand, von dem ich einen guten Überblick hatte.

Wieder schweiften meine Gedanken zu Taehyung, obwohl ich versucht hatte, mich auf die feiernden Menschen zu konzentrieren. Da dies offensichtlich misslang, setzte ich nicht zum Widerstand an und dachte einfach nach.

Ein wenig verwunderte es mich immer noch, wie nett er heute zu mir gewesen war. Nicht, dass er zu mir unfreundlich wäre oder ähnliches, ich war nunmal sein Baby und er verhielt sich neben seiner Fürsorge Daddy-entsprechend. Heute aber hatte er nicht über mich bestimmt, wie sonst jedes einzelne Mal, nein. Er war entgegenkommend, ging auf meine Wünsche ein. Dadurch hatte ich etwas in mir entdeckt, was ich nicht erwartet hätte: Ich vermisste Taehyung gerade und wünschte, er wäre hier.

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now