𝓗undertzwölf

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𝓙ungkook

Augenblicklich schreckte ich aus meinem Schlaf und saß aufrecht in meinem Bett, während ich schweratmend die mir gegenüber liegende Wand anstarrte. Mein Traum war mir so ins Gehirn eingebrannt, dass ich nicht anders konnte, als über ihn nachzudenken und ich musste erst ein paar Mal blinzeln, um mich langsam wieder zu beruhigen.

Warum zur Hölle träumte ich von unserem ersten Sex? Nicht nur, dass ich diese Nacht als meine Schlimmste in Erinnerung hatte, was inzwischen leider überboten wurde, nein, es schmerzte mich auch noch ziemlich stark. Nie hätte ich erwartet, mich als heterosexuellen Mann in Taehyung zu verlieben. Wie auch? Technisch gesehen war das unmöglich. Und doch hatte er mir das Gegenteil bewiesen.

Mühsam hiefte ich mich aus dem Bett und steuerte den Schrank an, aus dem ich dunkle, unauffällige Klamotten zog. Danach ging ich ins Bad und entkleidete mich rasch, um durch eine Dusche wach werden zu können. Schlafen war sowieso für mich nun unmöglich, da meine Gedanken mich komplett davon abhalten würden.

Doch auch unter dem warmen Wasser blieb ich nicht von ihnen verschont. Meine Gedanken kreisten wegen meinem Traum am Anfang unserer Beziehung. Nachdem ich nochmal mit Jimin gesprochen hatte, war ich auf eine Beziehung eingegangen und zog sehr schnell zu Taehyung. Das bedeutete auch, dass er mehr Sex haben wollte. Bei jedem weiteren Mal fasste ich mehr Mut, mich zu wehren und dominieren zu wollen, bottom sein war in meinen Augen keine Option. Allerdings hatte ich nicht mit seiner Dominanz gerechnet und erst recht nicht mit Bestrafungen. Diese waren schlussendlich auch dafür verantwortlich, dass ich bottom sein durchaus akzeptierte.

Und tatsächlich wurde mir in diesem Moment etwas bewusst: ich hatte mich schon am Anfang in Taehyung verliebt. Nur war ich zu besessen vom Gegenteil gewesen und hatte es darum nicht bemerkt.

Das hatte ich wirklich toll hinbekommen.

Mit einem leisen Seufzen stellte ich das Wasser wieder ab und verließ die Dusche; das Shampoo war vom Hotel und roch ziemlich intensiv nach Erdbeere. Ich mochte den Duft und hatte mich auch aus diesem Grund dafür entschieden. Zuhause hatten wir nie Erdbeer-Shampoo, weil Taehyung den Geruch hasste. Wieder dachte ich an ihn, weshalb ich mahnend auf meine Unterlippe biss und versuchte, mich stattdessen auf das Abtrocknen zu konzentrieren.

Wenig später saß ich angezogen in dem Essenssaal des Hotels und wartete ungeduldig auf mein Frühstück, welches ich bestellt hatte. Ich brauchte ganz dringend meinen Kaffee, ansonsten würde ich diesen Tag nicht überleben. Außerdem war es bereits halb zehn und in einer halben Stunde würde der Markt öffnen, auf dem sich Jaebum aufhalten sollte. Den Zettel und das Bild von ihm, was ich mir gestern hingerichtet hatte, waren in meiner Hosentasche und warteten auf ihren Einsatz, der nicht mehr allzu weit entfernt lag.

Schließlich kam auch die Kellnerin und brachte mir ein Tablett mit meiner Bestellung, lächelte mich schüchtern an, bevor sie auf dem Absatz kehrt machte. Ich warf ihr einen verwirrten Blick zu, so eine Reaktion hatte ich noch nie bekommen. Aber dann zuckte ich einfach nur mit den Schultern und machte mich über mein Frühstück her, um endlich loszukönnen.

Tatsächlich war der Markt um einiges größer, als ich erwartet hatte, wie ich festellen musste, als ich aus dem Taxi stieg. Unsicher richtete ich meinen Mundschutz sowie meine schwarze Mütze, ging dann aber auf die Menschenmenge zu und drängt mich hindurch, auf der Suche nach Jaebum. Er musste hier sein. Das hatte ich im Gefühl.

Allerdings war mir allgemein die Menge nicht geheuer, da einige Menschen wirklich bedrohlich aussahen. Eine Frau zwischen solch einer Masse würde wohl leicht verschwinden. Den Typen traute ich alles zu, so, wie sie drein blickten. Doch etwas anderes zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich spitzte die Ohren und wendete den Blick zu einem Verschleierten, der abseits an einem kleinen Tisch saß, suchte dabei mit den Augen bei ihm nach der Quelle des Geräusches.

"Sie können nicht einfach den Preis senken, Mr. Im!"

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now