𝓥ierundzwanzig

4.7K 416 73
                                    

𝓙ungkook

Ich war gerade dabei, die Decken ordentlich hinzulegen, als sich die Tür öffnete und mein Kopf direkt in ihre Richtung schnellte. Taehyung betrat den Raum und sah mich entschuldigend an, während er auf mich zukam.

"Was genau möchtest du denn machen?", fragte er mich und setzte sich auf das Bett. Dabei nahm er meinen Arm und zog mich mit, sodass ich neben ihm auf der Matratze landete. Aufgeregt biss ich auf meine Unterlippe. Mein Herz pochte wie verrückt und ich zweifelte einen Moment daran, ob es tatsächlich eine gute Idee war. Doch ich musste darüber im Klaren werden, was dieses seltsame Gefühl war, welches sich in mir entwickelte.

"Ich möchte mit dir etwas unternehmen, wie ein normales Pärchen."

Mir entging nicht Taehyungs deutlich verwirrter Blick, während er mehrfach blinzelte und mich dann so ansah, als hätte er etwas falsch verstanden.

"Du...was?"

Ein wenig musste ich kichern, da es schon ganz niedlich war, wie ich ihn gerade aus der Bahn warf. Taehyung war ein Mensch für Beziehungen mit wenig Kitsch und vor allem Sex. Das war mir mehr als bewusst, dennoch musste ich einen Weg finden, meine Gefühle zu klären, weshalb ich weiterhin darauf bestand.

"Shoppen gehen, Spazieren, Händchen halten, Essen gehen, ins Kino...all sowas, was normale Pärchen machen", erläuterte ich ihm mein Wunsch. Langsam nickte er und ließ sich vermutlich meine Worte noch einmal durch den Kopf gehen, bevor er mit einem Seufzen aufstand.

"Dann überleg ich mir schon einmal etwas für heute Abend", hörte ich ihn murmeln. Direkt erwachte die Angst in mir, aber ich konnte mich nicht davor drücken. Außerdem beruhte unser Kompromiss eben darauf, dass jeder seine Wünsche bringen durfte und für Tae war es eben - wer hätte es gedacht? - Sex. Ich hatte dem schon zugestimmt und würde definitiv keinen Rückzieher machen.

-

Fröhlich hüpfte ich, soweit es mit meinen Schmerzen möglich war, über die Straßen Seouls, meine Hand mit der von Tae verschränkt. Aus einem unbekannten Grund war ich nicht nur extrem nervös, sondern auch ausgesprochen glücklich. Teilweise verwirrte ich mich selbst, aber ich wollte mich nur auf diesen Tag konzentrieren, weshalb ich mir erst einmal keine weiteren darüber Gedanken machte.

Ich betrachtete munter die Umgebung und lauschte meinem Ohrwurm, der mir Musik im typischen Stadtlärm schenkte. Ab und zu wippte mein Kopf im Rhythmus mit und ich genoß die Atmosphäre. Sie beruhigte mich irgendwie und war mit an meiner guten Laune schuld.
Zufällig sprang mir mein Lieblingsladen ins Auge und sofort fing ich an zu strahlen.

"Taeee~, ich brauche dringend neue T-shirts", machte ich meinen Freund auf meine Gedanken aufmerksam. Er sah zuerst mich an und dann zu dem Laden, woraufhin er die Augen verdrehte und kurz sein tiefes Lachen erklingen ließ.

"Du und deine T-shirts", sagte er leise, wohl eher unbewusst, doch es störte mich nicht. Ich liebte sie eben und es war für ihn in Ordnung.
Mit schnellen Schritten ging ich auf sie zu und zog währenddessen Taehyung hinter mir her.

Kaum war ich drinnen, steuerte ich auf eine Abteilung zu, in der ich meine Lieblings-T-shirts fand. Meine Hand löste sich und striff stattdessen über die Kleidung, genaustens den Stoff musternd. Es dauerte nicht lange, bis ich einen für mich angenehmen Stoff fand und das entsprechende, weiße T-shirt aus den vielen anderen zog. Ein kurzer Blick zu Tae verriet mir, dass dieser mich still beobachtete und hinter mir herging, sodass ich ohne ein Wort in die Umkleidekabine verschwinden konnte.

Ich zog den Vorhang hinter mir zu, entledigte mich meiner Jacke und meinem Pulli, ehe ich kurz in den Spiegel sah. Mein Spiegelbild musterte mich und mir fiel auf, wie blass ich aussah. Nahm mich der Sex etwa so mit, dass ich krank wurde? Doch ich schüttelte nur den Kopf über diesen lächerlichen Gedanken. Vermutlich lag es einfach an der Tatsache, dass ich nicht so oft in der Sonne war.

Mit einer schnellen Bewegung schlüpfte ich in das T-shirt und schüttelte kurz meinen Kopf, damit meine Haare mir nicht ins Gesicht fielen. Doch als ich meine Augen wieder öffnete, erschrak ich.

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now