𝓗undertzehn

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Ich brauchte eine Weile, bis ich seine Worte realisiert und verinnerlicht hatte. Vermutlich sah ich ihn aus großen Augen mit offenem Mund an, denn eine andere Reaktion fiel mir in diesem Augenblick nicht ein.
Meine Aufgabe war gewesen, mich ihm zu nähern und mit ihm anzufreunden, es war nie die Rede davon gewesen, irgendetwas sexuelles mit ihm einzugehen.

Dass Taehyung homosexuell war, wunderte mich ebenfalls. Unsere Datenbank gab nicht viel über ihn her, er war wie ein Buch mit sieben Siegeln und deshalb wurde ich mit der Mission beauftragt. Weil ich ihn am ehesten knacken könnte.

Aber das ging nun wirklich zu weit, ich war nicht einmal schwul und nun verlangte er tatsächlich sowas von mir? Noch dazu dieser in meinen Augen unnötige Kink, denn selbstverständlich lebte ich nicht im letzten Jahrhundert und wusste, was er meinte. Nichtsdestotrotz war es nichts, was mich sonst erregte, ganz davon abgesehen, dass ich nun einmal nicht auf Männer stand.

Ich hatte ihm noch immer nicht geantwortet, doch das schien den Älteren nicht zu stören. Sein Gesicht war noch immer meinem Ohr genähert, sodass ich seinen heißen Atem bereits auf meiner Haut spürte, was automatisch eine Gänsehaut über meinen Körper schickte. Aufgrund meiner ausbleibenden Reaktion legte er nun auch seine Hände an meine Seiten und fuhr daran auf und ab, bevor sich seine Lippen nun unweigerlich auf meinen Hals schmiegten.

Ich zog scharf die Luft ein und erwachte endlich aus meiner Trance, hob nun meine eigenen Hände und legte sie auf seine Brust, um ihn sanft von mir zu drücken und unsicher aufzulachen. "Taehyung, das ist ein wirklich guter Scherz, aber ich denke, ich sollte jetzt gehen."

Nachdem ich mich nach meinen Worten noch einmal geräuspert hatte, setzte ich einen Fuß zur Seite, um seinem Griff zu entfliehen, doch stattdessen packte er nur fester zu und knurrte leise: "Du gehst nirgendwohin, Baby."

Perplex blinzelte ich ihn an, vor allem, weil er diese Nummer weiterhin durchzog und ich dadurch zu der Erkenntnis kam, dass das gerade sein voller Ernst war. Ich schluckte einmal und war das erste Mal in meinem Leben eingeschüchtert, Taehyung war immerhin ein unberechenbarer Mann und besonders bei ihm musste ich achtsam sein.

"Aber-", begann ich und wollte ihn erneut davon abhalten, doch er unterbrach mich sofort. "Nichts aber! Dir war doch klar, worauf das mit uns hinausläuft?"

Ich schüttelte ehrlich den Kopf, denn diese Wendung der Ereignisse hatte ich wirklich nicht erwartet. Allerdings hatte ich eine Mission zu erfüllen und so wenig mir das gerade auch gefiel, ich hatte die Pflicht sie zu erfüllen. Also entschied ich mich dazu, den Spieß einfach umzudrehen, wenn ich mich schon darauf einlassen musste, ergriff Taehyung an seinen Oberarmen und wechselte die Positionen.

Nun war er derjenige, der an die Wand gepresst stand und ich versuchte mich so groß wie möglich zu machen, damit ich wenigstens ein bisschen dominieren konnte, doch das schien dem Dunkelhaarigen noch weniger zu gefallen. Erneut knurrte er auf, legte seine Hände nun auf meinen Hintern und beugte sich so vor, dass er mich über die Schulter werfen konnte.

Überrascht quiekte ich deshalb leicht unmännlich auf und aufgrund dieses für mich untypischen Geräusches errötete ich direkt und war froh, dass er diese Blöße gerade nicht sehen konnte.

"Taehyung, lass mich runter!", verlangte ich sofort und trommelte leicht auf seinen Rücken, als er den Weg aufnahm und mit mir die Treppe seiner Wohnung nach oben ansteuerte. Für dieses Verhalten meinerseits erntete ich einen leichten Klaps auf meinen Hintern, was mich überrascht einatmen und tatsächlich verstummen ließ. Mein Herz pochte nun wirklich vor Aufregung und meine Atmung beschleunigte sich bereits, ich wusste immerhin überhaupt nicht, was mich erwartete.

Natürlich wusste ich, wie Sex zwischen zwei Männern funktionierte und dass gerade ich derjenige mal sein würde, der getoppt wurde, hätte ich nie gedacht, sollte es mal dazu kommen. Geplant war es nie, immerhin war ich schon immer straight gewesen, aber nun befand ich mich eben in der Situation und musste das aufgrund meines Berufes jetzt durchziehen. Jedenfalls solange ich nicht wollte, dass meine Tarnung aufflog.

Taehyung stieß eine Tür auf und schaltete im Zimmer das Licht an, ehe er hineintrat und mich wieder herunterließ. Ich lag nun auf einem unglaublich weichen Bett direkt unter dem Älteren, der sich sofort über mich beugte und mit seinem Daumen leicht über meine Lippen fuhr.

"Ich will diese Lippen endlich küssen", raunte er beinahe geistesabwesend und noch bevor ich überhaupt reagieren konnte, machte er seinen Wunsch wahr und küsste mich tatsächlich.

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now